Das Leben und das Schreiben

Junkfoot

Mitglied
Ich bin noch relativ neu hier und habe auch erst ein Werk :D veröffentlicht. Was mir den Ansporn gegeben hat, weiterzuschreiben, war, mag paradox klingen, ein Buch von Stephen King: On writing, bzw. Das Leben und das Schreiben.

Mich würde interessieren, ob ihr hier in der Community das auch gelesen habt, und ob ihr es gut findet, oder nicht. Es ist auf jedenfall ein sehr motivierendes Buch, und auch nicht so kompliziert, wie andere Sachbücher zum Thema "Schreiben".

Wenn ihr das Buch noch nicht gelesen habt, würde ich es euch empfehlen. Vor allem die Leute, die nach Literatur zu diesem Thema fragen, oder wissen, wollen, wie man auch einen grünen Zweig kommt, oder wo man einen Agenten herbekommt, könnte das durchaus interessieren.
King mach auch klar, was man zum Schreiben braucht, und wie er es am Anfang geschafft hat. Ist wirklich super interessant!

Ich denke, man muß auch kein King Fan sein, um es gut zu finden (obwohl ich einer bin :D). Wer es folglich nicht allzu theoretisch mag, sollte einen Blick riskieren.

Mfg

Junkfoot
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Willkommen in der Leselupe, Junkfoot.
Leider kenne ich das Buch nicht, danke dass du es kurz vorgestellt hast.

Freundliche Grüße von bernd
 

hera

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Junkfoot!

Ich habs vor etwa einem Jahr gelesen und ich war begeistert. Mal etwas hinter die Fassade zu sehen ist sehr interessant.

Es gibt übrigens eine Kurzrezi von mir unter Service/Buchempfehlungen mit Cover-Abbildung.

Viele Grüße, hera
 
K

kuschelmuschel

Gast
Moin,

jau, ich habe es auch gelesen. Ich kann zwar nicht behaupten, dass es mir für`s Schreiben was gebracht hat, aber ich fand es sehr motivierend und die Sprache hat mich positiv überrascht (deutsche Übersetzung) sie war nämlich wirklich gut.

Tschüß

Michael
 
R

Rote Socke

Gast
Ja,

hab's auch gelesen. Mir hat es gut gefallen weil a) der Leser etwas mehr über einen großen Schreiber erfährt und b) ich dadurch zur Erkenntnis kam: Texte GNADENLOS ZU KÜRZEN.

Schöne Grüße
Socke
 
K

kuschelmuschel

Gast
Ja, nur glaube ich manchmal, ich habe das mit den Kürzen zu sehr übernommen. Ich bin gerade dabei meinen letzten Text so zu überarbeiten, das der Erzähler wieder ein bisschen mehr Raum bekommt. Ich habe ihn wohl zu sehr weggekürzt. Ist wohl so wie beim Alkohol. Uuups.

Michael
 
H

hoover

Gast
ich grüße euch mal alle so, gell,

aaaaaaaalso, ich hab das buch auch gelesen und finde, es ist eines der besten bücher übers schreiben. es geht nicht um dieses "sol stein" weisheitsgelaber, von wegem, literatur, jawoll, das ist einzuordnen, nach schema eins und schema zwei, vermischt mit schema drei ... also dieses bruchstückhafte: sie müssen LEBENDIGE dialoge schaffen, die protagonisten müssen diesen und jenen anspruch erfüllen ... blablabla...
eben literatur aus dem werkzeugkasten entworfen, keine kunst mehr.
ich finde, es ist sehr ehrlich, ungeschnörkelt und hab es genossen wie kein anderes buch übers schreiben. für mich ist es einfach perfekt.

ach und
kuschelmuschel
das mit dem streichen solltest du unbedingt übernehmen. ich hab es auch getan. also mit diesem "10 % - 1. Fassung = zweite fassung". dann hab ich das ding eingeschickt und ein lektor sagte (also ein ausschnitt von dem schrieben): "ich denke, sie sollten das manuskript (403 seiten lang) um schlichte 100 seiten kürzen und es mir dann wieder schicken."
dazu muss ich sagen, dass ich in der ich-perspektive wirklich schwafel manchmal.
und wenn einer mit alk schreibt, dann ich *ggg*
dsa kürzen ist also nicht am alk schuld. da gibt es noch ganz andere sachen, bei denen man merkt, man hatte wieder mal zuviel des guten ...

also ich wünsch euch ne gute nacht, gell
hoover
 
K

kuschelmuschel

Gast
Moin Hoover,

ich habe es ja übernommen und wahrscheinlich habe ich mich nicht richtig ausgedrück. Ich habe es wahrscheinlich nur in so weit übertrieben, das der Erzähler zu wenig Raum hatte. Wie gesagt jetzt kriegt er mehr, aber gleichzeitig streiche ich andere Passagen (oder kürze sie zumindest), also bisher waren es wohl an der falschen Stelle gekürzt.

Ein drittel kürzen? Nicht schlecht. Aber du hast Recht bei einem Ich-Erzähler neige ich auch zum Schwafeln ;). Läßt sich wohl nicht ganz vermeiden. Du schreibst mit Alk? Nicht schlecht. Ich habe dann immer andere Sachen im Kopf und die haben nichts mit Literatur zu tun :).

Viele Grüße

Michael
 
M

margot

Gast
hallo ihr theoretiker, meiner meinung nach gibt es
kein buch, von dem man das schreiben lernen kann.
man darf auf den geschmack kommen, sich animieren
lassen. dazu brauchte ich keinen stephen king.
bei mir waren es autoren wie hemingway, bukowski, henry
miller, knut hamsun, cesare pavese, miguel de unamuno,
klaus mann, friedrich dürrenmatt, friedrich glauser,
truman capote, erich maria remarque, kurt tucholsky,
dostojewski, simenon, fernando pessoa, jaroslav hasek,
janosch, erich kästner, etc.

alles was spaß macht zu lesen, motiviert einen kreativen
geist auch zum schreiben.
und außerdem lese ich mich ab und zu selbst. je nachdem
wieviele bier ich dann intus habe, finde ich mich saugut.

viel spaß beim schreiben

ralph
 
R

Rote Socke

Gast
Ja ralph,

stimmt schon, und doch gehört beides zusammen.

Gruss
 
M

margot

Gast
es wächst zusammen, was zusammen gehört.
oder wie meinst du das - socke?

ralph
 
R

Rote Socke

Gast
Ei, gute Schreiber lesen, die Du aufgeführt hast, aber auch Bücher über das Handwerk selbst. Beides gehört eben gelesen/studiert.
Wer ein Germanistikstudium absoviert hat, hat es im handwerklichen leichter. Aber wer von "unten" kommt wie ich, der freut sich über praktische Hilfestellungen.

Und jetzt raube mir nicht meine Illusion.

Gruß von der linken stinkenden Socke des Stephen King
 
M

margot

Gast
socke, es geht um das sprachgefühl, das erfährt man nur
durch permanentes lesen und schreiben. und dabei sollte
das auch noch spaß machen. ich kenne genügend dieser verkrampften schreiberlinge, die besser ihren arsch
zusammenkneifen sollten, als eine feder zur hand zu nehmen.
ein offener geist ist übrigens dabei kein handycap.
ein germanistikstudium ist für die katz. von mir aus
studiere philologie oder sprachen. ein mensch der schreibt,
kann ebenso naturwissenschaftler, bauarbeiter oder
astronaut sein. oder wie ich altenpfleger.
schmeiße deine denkkategorien über bord! höre von
deep purple "made in japan" und lasse dich zu dem
hinreißen, was dich gerade überkommt. wie ein kosmischer tanz. wie ein urschrei. wie ein guitarrensolo ...
scheiße.
wenn du das kapiert hast, findest du den weg zur schreiberei wie von selbst.

ralph
 
R

Rote Socke

Gast
Hört sich gut an und...

... macht Mut. Doch meist taste ich mich an solche Grundsätze nur eher mit Bedacht an.

Übrigens, passt gut hier her. Bei Schuld und Sühne (Du erinnerst Dich?), bin ich jetzt bei Seite 150. Bin wirklich tief beeindruckt und liebe diese Sprache. (Die Story auch).
Aber würde ich heute in solcher Sprache schreiben, (vorausgesetzt ich könnte das), wer würde das noch drucken wollen? Die Themen unserer heutigen Zeit benötigen wohl auch die Sprache dieser Zeit, oder?

Schönen Dostojewskij-Gruß
 
M

margot

Gast
"schuld und sühne" beeindruckte mich damals auch sehr.
die sprache ist gewöhnungssache. die psychologischen
dispute halten einen in atem.

eines der längsten kurzweiligsten bücher, die ich je las.
vielleicht auch zu einem richtigen zeitpunkt.
damals wollte ich außerdem von james joyce "ulysses" lesen.
daran scheiterte ich nach seite 500 und ein paar zerquetschte ... .
jedes buch hat eine andere zeit für einen leser(in).
lese bitte nach dostojewski celine "reise ans ende der
nacht". das war für mich eine kleine offenbarung.
komischerweise bekam ich diesen literaturtip von
bukowski.
och, es macht einfach tierisch spaß zu lesen.
momentan lese ich von hartmut lange "tagebuch eines melancholikers". zugegeben, ich tue mich etwas schwer.
das wäre ein buch für waldemar.


nette, nette grüße
ralph
 
R

Rote Socke

Gast
OK,

werde ich mir vormerken. Aber wie Du schon erwähntest, wird auch "Der Idiot", "Der Spieler" und "Arme Leute" folgen müssen.

Von Hemingway habe ich fast alles durch.

Tja ralph, es gibt zu viele gute Schreiber. Vor lauter Lesestoff muss man aber auch noch ans Schreiben denken. Und das kommt nicht allein durch's Lesen zustande. Wo wir uns/ich mal wieder im Teufelskreis bewegen. Hm. Werde darüber nachdenken müssen, durch was sich der Schreibstil verbessern lässt.

Erst der Stil dann die Themen oder ändert sich der Stil mit den Themen?

Gruß
 
M

margot

Gast
socke

quatsch, das mit dem lesen läuft natürlich parallel.
mal mehr - mal weniger. der stil findet sich schon,
wenn du ihm die zeit gibst. ich weiß zb. auch nicht,
wo ich mich genau befinde. aber ich gehe diesen durchgetretenen weg weiter. denn da sind meine
fußspuren und die spuren der menschen, die ich als
autoren liebe. ansonsten ist um mich herum auch nur wildnis.
und letzlich bin ich sowieso auf mich selbst mit meiner
"kunst" zurückgeworfen.
was übrigens auch den unterschied zwischen reinem kunst-
handwerk und kunst meiner meinung nach ausmacht.
vom handwerk des schreibens aus gesehen, kannst du ebenso
ein kochbuch oder einen beipackzettel für ein medikament
verfassen. ein schriftsteller steht neben dem handwerk
im dauernden diskurs mit seiner seele.
was dabei nach außen hängen bleibt, nennt man "kunst".

ralph
 
R

Rote Socke

Gast
Nun gut,

vielleicht plagt mich da ein anderes Problem mehr: Da schreibste wie ein Wilder und dann kommen Leute daher (nicht in der Lupe, weil hier sind fast nur Textfragmente auf Versuchsbasis von mir zu finden), die sagen Dir: Mann Super, gute Texte, gute Sprache.
Tja, und dann kommen wieder andere Leute daher, die finden das alles nur Schrott.

Klar kann man es nicht jedem recht machen. Aber ich weiß ja nicht einmal wem man mehr glauben soll, den Negativkritikern oder den Positivkritikern.

Wie gehst Du damit um?

(Aber Clübchen die sich gegenseitig hochjubeln, möchte ich auch nicht beitreten)

Grüßle
 
M

margot

Gast
liebe socke, ich schrieb über jahre in meinem
stillen kämmerchen - und der einzige kritiker
war ich. so gehe ich damit um.
ich schätze die meinungen anderer leute zu meiner
kunst. letzlich sind die konfrontation und die
befriedigung mit mir die ausschlaggebende komponente.
ich freue mich über jeden leser, der mit meinem
geschriebsel was für sich anfangen kann, aber
letzlich würde ich ihn nicht nötig haben.

verstehst du?

ralph
 



 
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