Das Licht der Dornenkrone

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Skarvaan

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Ein Jüngling macht sich auf die Reise,
Schwer bepackt mit Schild und Schwert.
Zu töten, was dort still und leise,
Seinen kalten Weg versperrt.
Er macht sich auf, um zu bezwingen,
Was er damals so gelobt.
Und will mit Kraft den Sieg erringen,
Und den Kampf, der in ihm tobt.

Die Krone mit den scharfen Kanten,
Wird geschützt durch Stock und Stein.
Und jene, die die Krone fanden,
Konnten nicht wie früher sein.
Der Jüngling aber, stolz und mächtig,
Senkt sein Haupt und greift zur Tat.
Die Krone funkelt ganz verdächtig,
Und verstreut die graue Saat!

Gebilde wachsen aus den Ranken,
Formen einen großen Wall.
Sie bannen lautlose Gedanken,
Schlucken Zuckungen und Schall.
Wenn Hass und Dunkelheit verbreitet,
Ist kein Platz für grelles Licht!
Doch wenn das Licht uns nicht begleitet,
Wachsen Freud' und Frieden nicht!

Er hebt sein Schwert und möchte schlagen,
Gegen Kraft und Ewigkeit.
Gestärkt von Mut möchte er wagen,
Was ihn durch die Seele treibt.
Zerschnitten sind die Wurzeln alle,
Nur die Krone glänzt ganz blass.
Er setzt sie auf, die dunkle Falle,
Und in ihm zerspringt der Hass.

Gebilde wachsen aus den Ranken,
Dringen in den Jüngling ein.
Zerstören schnell finst're Gedanken,
Können so den Jüngling frei'n.
Wenn Hass und Dunkelheit verbreitet,
Ist kein Platz für grelles Licht!
Doch wenn das Licht uns nicht begleitet,
Wachsen Freud' und Frieden nicht!

So lebt er fortan ohne Schmerzen,
Denn die Saat sprießt in ihm auf.
Gepflanzt ganz still im dunklen Herzen,
Klettert sie die Adern rauf.
Bald ist sein ganzer Körper leise,
In ein grün' Gewandt gewebt.
Und so merkt er auf seine Weise,
Wie man ohne Hass nun lebt!
 



 
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