Das müde Schaf
Es war einmal ein müdes Schaf,
Das pflegte den Jahrhundertschlaf.
Es war fast zu beneiden –
Die andern mussten weiden.
Kein Kleeblatt hatt’s im angetan,
Kein Ampfer und kein Löwenzahn.
Wie schlimm, es hatt' vergessen –
Vor lauter Schlaf zu fressen.
Es trotzte jedem Herbstorkan,
Durch Lüfte flogen Huhn und Hahn.
Ja, vieles weitere purzelt –
`s Schaf war wie verwurzelt.
Drauf kam die raue Winterzeit,
Es wurde völlig eingeschneit.
Mein Gott, jetzt hielt das Schaf
Auch noch den Winterschlaf.
Es schlief und schlief, jahrein, jahraus,
Die Haare wuchsen lang und kraus,
Bis über beide Ohren –
Dann wurde es geschoren.
Das alte Schaf war nackt wie nie,
Wenn’s friert, so alle dachten sie,
Wird’s endlich wach und heiter –
Doch falsch, es schnarchte weiter.
Der Schäfer bat aus diesem Grund,
Sein Wuffchen, einen Schäferhund,
Das müde Schaf zu stellen –
Es tüchtig anzubellen.
Er kläffte, knurrte hundsgenau:
„Wach auf! Wuffwuff!
Wach auf! Wauwau!“
Dazwischen ging der Schäfer –
Komm’ lass den Dauerschläfer!
Er gab dem Metzger jetzt Bescheid
Und sprach mit `ner Endgültigkeit:
„Das riecht hier nach Komplott –
Da hilft nur das Schaf-ott!“
Es war einmal ein altes Schaf,
Das pflegte den Jahrhundertschlaf,
`s war richtig zu bedauern –
Die andern mussten trauern.
Es war einmal ein müdes Schaf,
Das pflegte den Jahrhundertschlaf.
Es war fast zu beneiden –
Die andern mussten weiden.
Kein Kleeblatt hatt’s im angetan,
Kein Ampfer und kein Löwenzahn.
Wie schlimm, es hatt' vergessen –
Vor lauter Schlaf zu fressen.
Es trotzte jedem Herbstorkan,
Durch Lüfte flogen Huhn und Hahn.
Ja, vieles weitere purzelt –
`s Schaf war wie verwurzelt.
Drauf kam die raue Winterzeit,
Es wurde völlig eingeschneit.
Mein Gott, jetzt hielt das Schaf
Auch noch den Winterschlaf.
Es schlief und schlief, jahrein, jahraus,
Die Haare wuchsen lang und kraus,
Bis über beide Ohren –
Dann wurde es geschoren.
Das alte Schaf war nackt wie nie,
Wenn’s friert, so alle dachten sie,
Wird’s endlich wach und heiter –
Doch falsch, es schnarchte weiter.
Der Schäfer bat aus diesem Grund,
Sein Wuffchen, einen Schäferhund,
Das müde Schaf zu stellen –
Es tüchtig anzubellen.
Er kläffte, knurrte hundsgenau:
„Wach auf! Wuffwuff!
Wach auf! Wauwau!“
Dazwischen ging der Schäfer –
Komm’ lass den Dauerschläfer!
Er gab dem Metzger jetzt Bescheid
Und sprach mit `ner Endgültigkeit:
„Das riecht hier nach Komplott –
Da hilft nur das Schaf-ott!“
Es war einmal ein altes Schaf,
Das pflegte den Jahrhundertschlaf,
`s war richtig zu bedauern –
Die andern mussten trauern.