das phantom

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Iuno

Mitglied
ich sammle splitter von dir
zwischen den zeilen und in meinem kopf

die glätte deiner haut
dein leben ist laut und ich weiß
dass du nicht stotterst, wenn du sprichst

die stille wird tiefer
unser kleiner funke erlischt
wenn dein schatten einschlägt

dein langes haar umschlingt
ihn und mich

ich zeichne mich nach deinem bild
strich für strich
und verblasse neben dir
dein name spricht
von allem, was ich nicht habe
so verfolgst du mich

doch deine spur verliert sich in der tiefe
und das phantom
bin ich.
 
Zuletzt bearbeitet:

Zensis

Mitglied
Hallo luno,
erstmal herzlich willkommen auf der Leselupe, schön dass du hergefunden hast :)
Zu deinem Gedicht:
Mir gefallen ein paar Ansätze darin, im Ganzen wirkt es für mich aber ein wenig so, als wolle es ein wenig zu viel. Oft ist weniger mehr in der Dichtkunst. Manche Bilder sind zu zudem, für mich persönlich, gut bekannt und deshalb weniger spannend oder schwierig nachvollziehbar.
Beispiel:
dein langes haar umschlingt
ihn und mich
Ich nehme an, mit "ihm" ist der Schatten gemeint, aber das ergibt so vom rein logischen irgendwie gar kein Sinn für mich, sorry. Vielleicht magst du mir ja einen Tipp geben..

die glätte deiner haut
dein leben ist laut und ich weiß genau
dass du nicht stotterst, wenn du sprichst
Diese Strophe wirkt auf mich leider ein wenig zusammenhangslos. Ich kann mir vorstellen, dass es um die in der ersten Zeile erwähnten "Splitter" geht, doch ist mir das zu "splitterhaft" sozusagen. Ich denke, es könnte der Passage gut tun, würden die Aspekte der zweiten und dritten Zeile hier mehr Raum bekommen, sodass sie mehr werden, als einfach nur zufällig in den Raum geworfen wirkende Aussagen. Vielleicht sehen das andere Leser aber auch völlig anders.
Ebenso fallen die Reime hier, wie ich finde, aus dem Stil des restlichen Gedichts raus.


ich zeichne mich nach deinem bild
strich für strich
und verblasse doch neben dir
nebelgestalt
Dieses Bild gefällt mir sehr gut. Sprachlich würde ich nur vorschlagen, vielleicht das "doch" zu streichen, es erfüllt, meines Erachtens nach, keinen Zweck an dieser Stelle und ist somit überflüssig.

doch dein licht blendet
deine spur verliert sich in der tiefe
und das phantom
bin ich.
Das Ende ist für mich leider sehr unverständlich. Das "blenden" zum einen, hat für mich keinen Bezug zum Rest des Gedichts und wirkt auf mich recht nichtssagend. Des Weiteren, ergibt es für mich keinen Sinn, wie sich die Spur von etwas in der Tiefe verlieren kann, das einen blendet? Das mit dem Phantom verstehe ich dann ebenfalls nicht, was wohl dem geschuldet sein wird, dass ich diese gesamte Strophe nicht nachvollziehen kann. Vielleicht kannst du mir auch hier einen Hinweis geben.

Ich hoffe, diese Rückmeldung war nicht demotivierend, denn, wie gesagt, gute Ansätze sind durchaus vorhanden, also bitte nicht verzagen und immer schön weiter schreiben :)

Liebe Grüße
Zensis
 

Iuno

Mitglied
Hallo Zensis,

vielen Dank für deine ausführliche Kritik! Tatsächlich wollte ich in dem Gedicht den Einfluss einer vergangenen romantischen Beziehung auf den Kennenlernprozess mit einer neuen Person beschreiben. Man spürt Anziehung, es gibt eine Verbindung aber die Exfreundin scheint immer noch einen Schatten auf die aufkeimende Romanze zu werfen. Das lyrische Ich hat den Eindruck, hinter der Exfreundin zurückzustehen und von der Vergangenheit des Partners verfolgt zu werden. Letztendlich sind aber viele dieser Gedanken nur Illusion und entstammen lediglich der eigenen Unsicherheit, da das lyrische Ich die ehemalige Partnerin tatsächlich nie kennengelernt hat. Daher ist es am Ende selbst das verfolgende "Phantom", indem es die Vergangenheit nicht ruhen lässt und nach Informationen über die ehemalige Partnerin sucht.

Du hast aber Recht, dass das alles vielleicht ein bisschen zu kryptisch war und vor allem bezüglich der Reime in der zweiten Strophe, die nicht ganz in den Stil des restlichen Gedichts passen, stimme ich dir zu. Trotzdem finde ich deine Rückmeldung nicht demotivierend, ich taste mich gerade erst an die Lyrik heran und muss ein Gefühl dafür bekommen, was aussagekräftig ist und was nicht, wobei mir konstruktive Kritik natürlich nur weiterhilft! Deshalb habe ich mich ja hier angemeldet :)

Viele Grüße
Iuno
 

revilo

Mitglied
ich sammle splitter von dir
zwischen den zeilen und in meinem kopf

die glätte deiner haut
dein leben ist laut und ich weiß genau
dass du nicht stotterst, wenn du sprichst

die stille wird tiefer
unser kleiner funke erlischt
wenn dein schatten einschlägt

dein langes haar umschlingt
ihn und mich

ich zeichne mich nach deinem bild
strich für strich
und verblasse neben dir
nebelgestalt
dein name spricht
von allem, was ich nicht habe
so verfolgst du mich

doch du bist aus fantasie gemacht
deine spur verliert sich in der tiefe
und das phantom
bin ich.

im Prinzip ein ganz gutes Gedicht … Es ist mir aber ein wenig zu „erzählend“ und sollte gekürzt werden …herzliche Grüße von Oliver
 

Iuno

Mitglied
im Prinzip ein ganz gutes Gedicht … Es ist mir aber ein wenig zu „erzählend“ und sollte gekürzt werden …herzliche Grüße von Oliver
Hallo Oliver,
vielen Dank für deine Rückmeldung, ich werde auf jeden Fall noch ein wenig an dem Gedicht basteln. Da ich bisher vor allem Prosa geschrieben habe, neige ich immer etwas dazu, "zu viel" zu schreiben und ich habe noch nicht ganz herausgefunden, welche Worte tatsächlich für das Verständnis und die Aussagekraft eines Gedichts notwendig sind und welche nicht. Aber da werde ich sicherlich noch dazulernen!
Liebe Grüße
Iuno
 

revilo

Mitglied
Hallo Oliver,
vielen Dank für deine Rückmeldung, ich werde auf jeden Fall noch ein wenig an dem Gedicht basteln. Da ich bisher vor allem Prosa geschrieben habe, neige ich immer etwas dazu, "zu viel" zu schreiben und ich habe noch nicht ganz herausgefunden, welche Worte tatsächlich für das Verständnis und die Aussagekraft eines Gedichts notwendig sind und welche nicht. Aber da werde ich sicherlich noch dazulernen!
Liebe Grüße
Iuno

bleib um gottes willen bei deinem prosa-stil.....LG
 



 
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