Markus Saxer
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Das Porträtfoto
Ich lag seitlich ausgestreckt auf dem Bett. Die Blätter der getrockneten Rosen in der Vase raschelten in dem kühlen Luftzug, der durchs offene Erkerfenster einströmte[strike]; er streichelte meine geschlossenen Lider und fuhr mir über die Stirn. Mir war, als salbte mich der Allmächtige.[/strike][red]hier wird es mir bereits zu dick, auch die personifikation des windes will mir nicht zusagen. es klingt weich, es klingt zart, gewiss, aber entdecke ich hier nur lyrische Standardsätze, die m.E.n. gestrichen werden können...[/red] Ich schlug die Augen auf. Der Himmel wurde im Fensterrahmen zu einem azurblauen Gemälde komprimiert.[blue]dies stelle ich mir zwar nicht unmöglich, aber doch schwierig vor, da das fenster ja geöffnet ist, aber nun gut, es funktioniert noch...[/blue] Die im oberen Drittel schwebende Sonne schien über etwas Endgültiges zu meditieren, dann und wann wurde sie von einer vorüber ziehenden Wolke ausgeknipst. Als ich blinzelte, flogen die Wolken urplötzlich im Zeitraffer vorbei[red]hier stimmt die Formulierung nicht ganz, sie lässt mich hängen bleiben. Dies liegt daran, dass hier ein Ursache->Wirkung Vorgang suggeriert wird(durch das "als") der aber so gar nicht sein kann, oder habe ich ein Brett vor dem Kopf?[/red] , das Solarlicht wurde in kurzen Intervallen an- und ausgeschaltet. Von Schwindel erfasst schloss ich die Augen und mir kam die beunruhigende Idee[blue]das ist wie in der Schule. Es ist schon klar, dass es die Idee des Ich-Erzählers ist, die er erwähnt, schließlich schreibst du einen inneren Monolog. Also: kill. Ich würd es so schreiben: "...erfasst schloss ich die Augen. Bin ich auch nur ein Wolkenschatten?"[/blue], ich sei vielleicht nur ein Wolkenschatten.
Das Zimmer[strike], in dem ich mich befand,[/strike][red]sag an! Hätte ich niemals erwartet...streichen![/red] hatte etwas Unwirkliches an sich und ich konnte mir nicht sicher sein, ob ich mich faktisch nicht bloß in einem meiner düsteren Gedankengebäude niedergelegt hatte. Eine laute, bedrohliche Stille verstärkte die Furcht meiner Nerven und ließ mich schaudern.[blue]schwacher Absatz. Wirkt auf mich sehr abgegriffen und unnütz, würde ich eventuell sogar ganz streichen... Konzentriere dich auf das Wesentliche. Was denkst du?[/blue]
Als ich die Augen öffnete, blickte ich meiner Frau ins Gesicht. Iris lag in einer Kuhle, ein gekrümmter Körper wie aus weißem Marmor, von Rodin[blue]owei, den musste ich googlen, würd ich anders handhaben, schließlich kann nicht jeder wissen, wer das ist. Es kommt mir einfach wie Intellektuelle Klugscheißerei vor... Ich würds fürs Verständnis anders schreiben, vielleicht nur "von einem Meister" oder so ähnlich[/blue] vollendet aus der Materie befreit. Ihr Kopf ruhte auf dem Kissenzipfel, den sie sich um den Oberarm geschlagen hatte. So eine schöne Gestalt, so herzzerreißend lieblich, lieblich ...
Ein schräg einfallender Sonnenstrahl verfing sich in ihrem Haar, es schimmerte rostrot. [strike]Ihr Gesicht war vorzüglich geschnitten.[/strike][red] Auf ein tolles Detail folgt solch ein blasser Satz. Weg damit.[/red][strike] Mein mit Sonne bekränzter Engel! [/strike] [red]Würd ich auch rausnehmen. Dass er sie schön findet wird allein durch die Beschreibungen deutlich und das ist auch gut so. Ich mag diese Fazit ziehenden Erklärungen nicht.[/red]Sie hatte wieder diesen abgehärmten Zug um den Mund. Die Hautpartie über ihren Lippen war entzündet, Iris hatte andauernd Schnupfen. Sie blickte wie durch mich hindurch, als sei ich aus Glas oder existiere nicht. Das tat sie in letzter Zeit öfters. Ich rückte mit dem Gesicht ganz dicht an sie heran und atmete den grasigen Duft ihres Stirnschweißes ein, verzehrte mich nach ihr ...
Leise seufzend kreuzte sie die Arme fötal vor der Brust. Ihre Fingernägel waren bis zur Schmerzgrenze abgekaut. Leerer Blick. Sie seufzte erneut [blue]tat sie das schon einmal? habe ich das verpasst?[/blue]und senkte die Lider mit den dornigen Wimpern.
[strike]Meine Fingerkuppen glitten über das Bettzeug, mir kam es vor, als spürte ich es nicht.[/strike][red]Einfahc zu viel, ja, mir ist bewusst, dass die Stelle metaphorisch zu sehen, dies nicht Spüren-Können. Ist ja die ganze Zeit so und das find ich auch eigentlich gerade so schön ansprechend. Ich würde aber sparsamer sein...[/red] Iris murmelte im Schlaf. Die Stille saugte sich an mir fest und blies mir ihren Moder ins Gesicht. Etwas hatte schon vor Tagen meine Lebenswurzeln verbrannt, war mit dem innersten Wesenskern meines Menschseins aus mir herausgetreten und hatte mich wie eine abgestreifte Haut zurückgelassen. Ich hatte mich heftig zur Wehr gesetzt, gezittert, gekämpft und gerungen ...
Das Licht, des Tages überdrüssig geworden, ließ seine Sklaven – die Schatten aus ihren Käfigen, ehe es sich zurückzog. Das Zwielicht im Zimmer wurde dunkler, das Fenstergemälde verwandelte sich nach und nach in schimmerndes Schwarz. Ich sah den Sternen zu, wie sie allmählich ausschwärmten.
Iris erwachte aus ihrem Schlummer und knipste die Nachttischlampe an. Sie entnahm der Schublade ein gerahmtes Porträtfoto von mir und führte es an ihre Lippen, wobei sich ihr Gesicht zu einer Schmerzensmaske verzog. Mein Blick fiel auf den schwarzen Trauerrand des Fotos …