Das Schweigen des Drachen

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Carina M.

Mitglied
Vor langer Zeit als es noch Feen und Elfen gab, lebte auch ein Drache auf seiner Burg. Über einem grünen Tal ragte sie weit sichtbar für alle ins Land hinein.
Von hohen Wällen und Mauern umgeben, fiel es dem Drachen manchmal schwer auszufliegen, denn er war nicht mehr der Jüngste. Auch fürchteten sich die Menschen vor ihm, wenn er einmal welchen begegnete und das machte den Drachen traurig.
So verbrachte er seine Tage einsam und allein, schaute nur ab und zu von seinem hohen Turm ins Land hinein. Jahr um Jahr ging dahin, ohne dass sich etwas geändert hätte.
Zwar befanden sich einige Jungdrachen auf der Burg aber mit denen konnte der Drache nicht viel anfangen. Ihr Denken und Wesen wich so sehr von seinem ab und es gab häufig Zwistigkeiten, wenn er sich doch mal auf ein Gespräch einließ.

Eines Abends aber, die Sonne wollte gerade untergehen spürte der Drache, der wegen seiner leuchtend grün schimmernden Schuppen Jadedrache genannt wurde ein mächtiges Ziehen in seinem Herzen. Es wird die Sehnsucht sein, dachte der Jadedrache und seufzte leise vor sich hin.
Er ging hinauf auf den Turm und schaute auf den Wald der unter der Burg lag.
Letztes Sonnenlicht verstreute sich auf Wegen die zu einer Lichtung führten. Seine Augen waren noch scharf genug um auch weiter Entferntes zu erkennen.

Zuerst vernahm der Jadedrache ein leises Summen, das immer stärker wurde während er angestrengt lauschte. Eine Melodie, die er kannte, die er vor langer Zeit einmal gehört und nie vergessen hatte, legte sich um seine Drachenseele. Wehmütig wurde im zumute und eine Drachenträne glitzerte in seinem rechten Auge.
Er nahm all seine Kraft zusammen, spannte die großen Schwingen aus, stieß sich von der Zinne ab und flog in den flammendroten Abendhimmel.
Der Drache machte einen weiten Bogen bevor er langsam in den Gleitflug überging, über die Baumkronen hinweg bald einen Platz zum Landen für geeignet hielt und sachte mit seinen Vorderkrallen aufsetzte.

Die Blätter die zuvor stark gerauscht hatten wurden wieder still.
Auch der Drache verhielt sich leise und lauschte der süßen Melodie, die sein Herz so berührte.
Er erschrak als plötzlich zwischen den Bäumen eine weiße Gestalt erschien und über die Wiese auf die Lichtung zuschwebte. Es wird eine Fee sein, dachte sich der Drache, meinte er hätte ein solches Wesen schon einmal gesehen aber dies muss schon sehr lange her gewesen sein.

Die Fee bemerkte den Drachen zunächst nicht, denn er lag ausgestreckt im hohen Gras nur seine Schuppen schimmerten jadegrün.
Erstaunt sah der Drache, dass viele bunte Schmetterlingselfen der Fee gefolgt waren, die sie nun umflatterten und leise die Melodie mitsangen.
Dem Drachen kamen Erinnerungen in den Sinn, die er längst vergessen wähnte.
Verloren hab dich verloren... sang er im Geiste mit und tiefe Traurigkeit legte einen eisernen Ring um seine Drachenseele.

Der Drache weinte, seine Tränen tropften ins Gras blieben dort als blau leuchtende Kristalle liegen.
Er hätte sich gerne der Fee bemerkbar gemacht, hatte den starken Wunsch zu ihr hinzugehen und ihr zu sagen, wie lange er schon auf sie gewartet hatte.
Dem Drachen wurde mit einem mal klar, es war diese Fee, die seit langen sein Herz gefangen hielt.
Immer trauriger wurde der Drache, weil er die unüberwindliche Barriere spürte, die ihn für immer von der zauberhaften Fee trennen musste.

Die Fee indessen hatte den Drachen schon lange wahrgenommen, konnte aber auch den Zauberbann, der beide von einander trennte nicht durchbrechen.
Sie winkte dem Drachen ein letztes Mal, lächelte und flüsterte ihm zu:
"Lebewohl Jadedrache."
Dann verschwand sie so schnell wie sie gekommen war, die Schmetterlingselfen im Gefolge. So konnte der Drache auch nicht sehen, dass die Fee weinte und leise mit den Schmetterlingselfen sang. *Schweige mein Herz.*

Betrübt und schweren Herzens flog der Drache wieder auf seine Burg zurück.
Der Herbst kam und er sah wie der Wald immer bunter wurde. Gelbe und Rote Blätter segelten sanft auf die Erde und wenn ein Sturm die Bäume schüttelte waren sie bald darauf ganz kahl. Wie anklagende schwarze Arme hoben sie sich gegen den kalten Himmel. Es dauerte nicht lange, dann fiel Schnee auf das Land und deckte alles mit einer dicken weißen Decke zu. Alles wurde leiser, wenn der Schnee lautlos auf die Erde sank.

Von dem Jadedrachen aber hat niemand mehr ein Wort gehört.
 

Carina M.

Mitglied
Hallo Anonymus,

es freut mich ja doch sehr, wenn jemand meine Drachengeschichte mit einer so guten Bewerung bedacht hat.

Danke dafür und einen lieben Gruß,
Carina
 
A

Architheutis

Gast
Liebe Carina,

eigentlich eine gefällig geschriebene Variante des klassischen Drachenthemas. Auch sind einige schöne Bilder dabei.

Besonders gut gefallen mir die Sätze, in denen der Drachen abhebt. Das ist handwerklich richtig gut.
Die Schlußsequenz gefällt mir ebenso, besonders die Beschreibung und die Bedeutung des Schnees.

Ärgerlich hingegen finde ich die mangelnde Zeichensetzung. Du schluderst doch arg die Kommas. Das muss man hier fast schlampig nennen, da Du es ja besser kannst. ;-)

Es nimmt viel weg vom Zauber eines Textes, wenn allzu viele, leichte Fehler vorkommen. Schade.

Schade, aber nicht irreparabel. Vielleicht ringe ich mir nach Beseitigung der kleinen Fehlerchen doch noch eine Bewertung ab. *zwinker*

Schöner Inhalt, schlechte Verpackung. Aber besser so, als umgekehrt. :)

Gruß,
Archi
 

Carina M.

Mitglied
Lieber Archi,

ja Kommata sind meine große Schwachstelle.:(
Da werde ich wohl noch mal nachbessern müssen.
Ansonsten freut es mich natürlich wahnsinnig, dass dir meine Drachengeschichte gefallen hat.
Ich mag dieses Fabelwesen sehr.

Derweil liebe Grüße und hab ganz lieben Dank fürs Lesen, Gutbefinden und natürlich auch für deine berechtigte Kritik.
Carina
 

Carina M.

Mitglied
Vor langer Zeit, als es noch Feen und Elfen gab, lebte auch ein Drache auf seiner Burg. Über einem grünen Tal ragte sie weit, sichtbar für alle, ins Land hinein.
Von hohen Wällen und Mauern umgeben, fiel es dem Drachen manchmal schwer auszufliegen, denn er war nicht mehr der Jüngste. Auch fürchteten sich die Menschen vor ihm, wenn er einmal welchen begegnete, und das machte den Drachen traurig.
So verbrachte er seine Tage, einsam und allein, schaute nur ab und zu von seinem hohen Turm ins Land hinein. Jahr um Jahr ging dahin, ohne dass sich etwas geändert hätte.
Zwar befanden sich einige Jungdrachen auf der Burg, aber mit denen konnte der Drache nicht viel anfangen. Ihr Denken und Wesen wich so sehr von seinem ab, und es gab häufig Zwistigkeiten, wenn er sich doch mal auf ein Gespräch einließ.

Eines Abends aber, die Sonne wollte gerade untergehen, spürte der Drache, der wegen seiner leuchtend grün schimmernden Schuppen Jadedrache genannt wurde, ein mächtiges Ziehen in seinem Herzen. Es wird die Sehnsucht sein, dachte der Jadedrache und seufzte leise vor sich hin.
Er ging hinauf auf den Turm und schaute auf den Wald der unter der Burg lag.
Letztes Sonnenlicht verstreute sich auf Wegen, die zu einer Lichtung führten. Seine Augen waren noch scharf genug, um auch weiter Entferntes zu erkennen.

Zuerst vernahm der Jadedrache ein leises Summen, das immer stärker wurde, während er angestrengt lauschte. Eine Melodie, die er kannte, die er vor langer Zeit einmal gehört und nie vergessen hatte, legte sich um seine Drachenseele. Wehmütig wurde im zumute, und eine Drachenträne glitzerte in seinem rechten Auge.

Er nahm all seine Kraft zusammen, spannte die großen Schwingen aus, stieß sich von der Zinne ab und flog in den flammendroten Abendhimmel.
Der Drache machte einen weiten Bogen, bevor er langsam in den Gleitflug überging, über die Baumkronen hinweg, bald einen Platz zum Landen für geeignet hielt und sachte mit seinen Vorderkrallen aufsetzte.

Die Blätter, die zuvor stark gerauscht hatten, wurden wieder still.
Auch der Drache verhielt sich leise und lauschte der süßen Melodie, die sein Herz so berührte.
Er erschrak, als plötzlich zwischen den Bäumen eine weiße Gestalt erschien und über die Wiese auf die Lichtung zuschwebte. Es wird eine Fee sein, dachte sich der Drache, meinte, er hätte ein solches Wesen schon einmal gesehen, aber dies muss schon sehr lange her gewesen sein.

Die Fee bemerkte den Drachen zunächst nicht, denn er lag ausgestreckt im hohen Gras, nur seine Schuppen schimmerten jadegrün.
Erstaunt sah der Drache, dass viele bunte Schmetterlingselfen der Fee gefolgt waren, die sie nun umflatterten und leise die Melodie mitsangen.
Dem Drachen kamen Erinnerungen in den Sinn, die er längst vergessen wähnte.
Verloren, hab dich verloren... sang er im Geiste mit und tiefe Traurigkeit legte einen eisernen Ring um seine Drachenseele.

Der Drache weinte, seine Tränen tropften ins Gras, blieben dort als blau leuchtende Kristalle liegen.
Er hätte sich gerne der Fee bemerkbar gemacht, hatte den starken Wunsch zu ihr hinzugehen und ihr zu sagen, wie lange er schon auf sie gewartet hatte.
Dem Drachen wurde mit einem mal klar, es war diese Fee, die seit langem sein Herz gefangen hielt.
Immer trauriger wurde der Drache, weil er die unüberwindliche Barriere spürte, die ihn für immer von der zauberhaften Fee trennen musste.

Die Fee indessen hatte den Drachen schon lange wahrgenommen, konnte aber auch den Zauberbann, der beide von einander trennte, nicht durchbrechen.
Sie winkte dem Drachen ein letztes Mal, lächelte und flüsterte ihm zu:"Lebewohl Jadedrache."
Dann verschwand sie, so schnell wie sie gekommen war, die Schmetterlingselfen im Gefolge. So konnte der Drache auch nicht sehen, dass die Fee weinte und leise mit den Schmetterlingselfen sang. *Schweige mein Herz.*

Betrübt und schweren Herzens flog der Drache wieder auf seine Burg zurück.
Der Herbst kam und er sah, wie der Wald immer bunter wurde. Gelbe und Rote Blätter segelten sanft auf die Erde, und wenn ein Sturm die Bäume schüttelte, waren sie bald darauf ganz kahl. Wie anklagende, schwarze Arme hoben sie sich gegen den kalten Himmel. Es dauerte nicht lange, dann fiel Schnee auf das Land und deckte alles mit einer dicken weißen Decke zu. Alles wurde leiser, wenn der Schnee lautlos auf die Erde sank.

Von dem Jadedrachen aber hat niemand mehr ein Wort gehört.
 

Carina M.

Mitglied
Vor langer Zeit, als es noch Feen und Elfen gab, lebte auch ein Drache auf seiner Burg. Über einem grünen Tal ragte sie weit, sichtbar für alle, ins Land hinein.
Von hohen Wällen und Mauern umgeben, fiel es dem Drachen manchmal schwer auszufliegen, denn er war nicht mehr der Jüngste. Auch fürchteten sich die Menschen vor ihm, wenn er einmal welchen begegnete, und das machte den Drachen traurig.
So verbrachte er seine Tage, einsam und allein, schaute nur ab und zu von seinem hohen Turm ins Land hinein. Jahr um Jahr ging dahin, ohne dass sich etwas geändert hätte.
Zwar befanden sich einige Jungdrachen auf der Burg, aber mit denen konnte der Drache nicht viel anfangen. Ihr Denken und Wesen wich so sehr von seinem ab, und es gab häufig Zwistigkeiten, wenn er sich doch mal auf ein Gespräch einließ.

Eines Abends aber, die Sonne wollte gerade untergehen, spürte der Drache, der wegen seiner leuchtend grün schimmernden Schuppen Jadedrache genannt wurde, ein mächtiges Ziehen in seinem Herzen. Es wird die Sehnsucht sein, dachte der Jadedrache und seufzte leise vor sich hin.
Er ging hinauf auf den Turm und schaute auf den Wald der unter der Burg lag.
Letztes Sonnenlicht verstreute sich auf Wegen, die zu einer Lichtung führten. Seine Augen waren noch scharf genug, um auch weiter Entferntes zu erkennen.

Zuerst vernahm der Jadedrache ein leises Summen, das immer stärker wurde, während er angestrengt lauschte. Eine Melodie, die er kannte, die er vor langer Zeit einmal gehört und nie vergessen hatte, legte sich um seine Drachenseele. Wehmütig wurde ihm zumute, und eine Drachenträne glitzerte in seinem rechten Auge.

Er nahm all seine Kraft zusammen, spannte die großen Schwingen aus, stieß sich von der Zinne ab und flog in den flammendroten Abendhimmel.
Der Drache machte einen weiten Bogen, bevor er langsam in den Gleitflug überging, über die Baumkronen hinweg, bald einen Platz zum Landen für geeignet hielt und sachte mit seinen Vorderkrallen aufsetzte.

Die Blätter, die zuvor stark gerauscht hatten, wurden wieder still.
Auch der Drache verhielt sich leise und lauschte der süßen Melodie, die sein Herz so berührte.
Er erschrak, als plötzlich zwischen den Bäumen eine weiße Gestalt erschien und über die Wiese auf die Lichtung zuschwebte. Es wird eine Fee sein, dachte sich der Drache, meinte, er hätte ein solches Wesen schon einmal gesehen, aber dies muss schon sehr lange her gewesen sein.

Die Fee bemerkte den Drachen zunächst nicht, denn er lag ausgestreckt im hohen Gras, nur seine Schuppen schimmerten jadegrün.
Erstaunt sah der Drache, dass viele bunte Schmetterlingselfen der Fee gefolgt waren, die sie nun umflatterten und leise die Melodie mitsangen.
Dem Drachen kamen Erinnerungen in den Sinn, die er längst vergessen wähnte.
Verloren, hab dich verloren... sang er im Geiste mit und tiefe Traurigkeit legte einen eisernen Ring um seine Drachenseele.

Der Drache weinte, seine Tränen tropften ins Gras, blieben dort als blau leuchtende Kristalle liegen.
Er hätte sich gerne der Fee bemerkbar gemacht, hatte den starken Wunsch zu ihr hinzugehen und ihr zu sagen, wie lange er schon auf sie gewartet hatte.
Dem Drachen wurde mit einem mal klar, es war diese Fee, die seit langem sein Herz gefangen hielt.
Immer trauriger wurde der Drache, weil er die unüberwindliche Barriere spürte, die ihn für immer von der zauberhaften Fee trennen musste.

Die Fee indessen hatte den Drachen schon lange wahrgenommen, konnte aber auch den Zauberbann, der beide von einander trennte, nicht durchbrechen.
Sie winkte dem Drachen ein letztes Mal, lächelte und flüsterte ihm zu:"Lebewohl Jadedrache."
Dann verschwand sie, so schnell wie sie gekommen war, die Schmetterlingselfen im Gefolge. So konnte der Drache auch nicht sehen, dass die Fee weinte und leise mit den Schmetterlingselfen sang. *Schweige mein Herz.*

Betrübt und schweren Herzens flog der Drache wieder auf seine Burg zurück.
Der Herbst kam und er sah, wie der Wald immer bunter wurde. Gelbe und Rote Blätter segelten sanft auf die Erde, und wenn ein Sturm die Bäume schüttelte, waren sie bald darauf ganz kahl. Wie anklagende, schwarze Arme hoben sie sich gegen den kalten Himmel. Es dauerte nicht lange, dann fiel Schnee auf das Land und deckte alles mit einer dicken weißen Decke zu. Alles wurde leiser, wenn der Schnee lautlos auf die Erde sank.

Von dem Jadedrachen aber hat niemand mehr ein Wort gehört.
 



 
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