Der alte Mann und der Mississippi (gelöscht)

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Wipfel

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Hallo Eberhard,

was eigentlich willst du erzählen?

Mir gefällt der Text nicht. Handwerklich und sprachlich ist er einfach zu alltäglich. Man könnte getrost die Hälfte des Textes streichen, ohne das etwas fehlen würde.

Du lockst am Anfang den Leser auf eine falsche Fährte - ich zumindest dachte, es würde noch wichtig werden, dass zwei Namen auf dem Klingelschild stehen. Und warum erfolgt die Beschreibung des Blocks nicht im ersten Absatz?

Im zweiten Absatz hast du mehrere gleiche Satzanfänge: [blue]Sie[/blue] hatte, [blue]Sie[/blue] beide, [blue]Sie[/blue] hatte Das setzt sich so fort: [blue]Nach[/blue] drei Durchgängen, [blue]Nac[/blue]h einigen Anlaufschwierigkeiten usw. Das ermüdet und ist zudem unnötig.

Wie genau sieht eine aparte Nase aus?
 
Hallo Wipfel!

Ich bin nicht sonderlich überrascht über Deine Kritik. Der Hauptfehler liegt wohl darin, dass ich den Beitrag ins falsche Forum gestellt habe. Er hätte besser ins Tagebuch gepasst.
Jedenfalls ist es nur schwer möglich, gegen die eigene Erinnerung zu schreiben. Etwas Spannenderes dazu zu schwindeln (obwohl es sich anbietet), widerstrebt mir. Für mich war die Geschichte ein intensives Erlebnis.
Soweit Du Handwerkliches bemängelst, werde ich das berücksichtigen. Vielleicht gelingt es mir, ein Viertel des Textes zu streichen.
Ehe ich Änderungen vornehme, bitte ich Dich um nochmalige Stellungnahme. Möglicherweise siehst Du das Ganze jetzt unter einem anderen Blickwinkel.
LG Eberhard
 

Ofterdingen

Mitglied
Hallo,

Dein Titel "Der alte Mann und der Mississippi" spielt auf Hemingways Erzählung an und weckt hochgespannte Erwartungen, doch werden diese gründlich enttäuscht: Statt Adlerflug nur Schneckengang. Vorschlag Nummer eins: Eine passende, sehr viel bescheidenere Überschrift wählen.

"Hier also wohnte sie. Er hatte schon mal vorsondiert. Morgen Nachmittag um 15 Uhr würde er sich mit ihr treffen. Das Briefkastenschild an der Straße verriet, dass sie liiert war. Das hätte er sich ja denken können. So hübsch wie sie war! Bauer und Blacksmith - vielleicht auch nur eine Wohngemeinschaft? Jedenfalls war Erwin neugierig.
Ein mächtig verwinkelter Wohnblock! Sie hatte sich gut versteckt."

Welche Rolle spielt es für den Fortgang der Handlung, ob auf dem Briefkastenschild ein oder zwei Namen stehen, ob die Frau mit jemand liiert ist, ob der Wohnblock verwinkelt ist und ob sie sich gut oder weniger gut versteckt? Falls das mit späteren Ereignissen nichts zu tun hat, warum erwähnst du dies alles? Für Leser ist es ärgerlich, wenn du sie in Sackgassen führst.

Bei dir wirken diese und viele der folgenden Angaben beliebig, fügen sich nicht zu einem geschlossenen Text zusammen. Die Figuren bleiben blass und eindimensional. Toll, da gibt es diesen Altersunterschied. Und weiter?

Zur Sprache:

>>Die Tür ging auf. "Hallo, Erwin, komm rein, du bist so punktlich wie der Maurer". Sie strahlte ihn an. ... Die kleine sprachliche Unebenheit war ihm natürlich nicht entgangen. Für so was war er besonders empfänglich.<<
Was meinst du mit "sprachliche Unebenheit"? Dass sie "rein" sagt statt "herein", dass sie "punktlich" sagt statt "pünktlich", "der Maurer" und nicht "die Maurer". Oder lispelt oder stottert sie?

Ausdrücke wie "geschmeidig wie eine Katze" sind sprachliche Klischees und abgenutzt, der Satz "Und dann erzählte er ihr von seinen geräteturnerischen Leistungen, die er während seiner Schulzeit vollbracht hatte" wirkt steif und behördensprachlich, könnte einer Verlautbarung des Bundesamts für geräteturnerische Leistungen entsprungen sein, und der ganze Dialog ist ungefähr so sexy wie ein Merkblatt dieser Behörde.

Du meinst, dein Text wäre unter dem Label "Tagebuch" besser untergebracht. Da stimme ich dir zu. Im Tagebuch kannst du natürlich alles schreiben, was dir gerade so einfällt, solange dieses in deine Schublade kommt. Aber meinst du wirklich, dass es eine gute Idee ist, so etwas auch Anderen vorzulegen?
 
Hallo Ofterdingen,

ich habe Deine Kritik verdaut und gebe Dir dort Recht, wo Du falsche Erwartungen monierst.
Dass Dir wahrscheinlich die musikorientierten Passagen uninteressant sind, kann ich nicht ändern, wohl auch nicht durch eine lebendigere Sprache.
Da hier unterschwellig das Spannungsfeld "Schwarz/Weiß" eine Rolle spielt, bietet sich eine andere Alternative an: etwas weniger Musik und mehr schwarzweißes Spannungsfeld.
Wenn ich noch mehr Stellungnahmen erhalten habe, werde ich ich meinen Beitrag zunächst löschen und später mit einem anderen Konzept einsteigen, das vielleicht auch den Titel rechtfertigt und ein Ausweichen auf das Forum Tagebuch unnötig macht.
Gruß
Eberhard
 
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