Der Attentäter
oder
Das saubere Dutzend
Der Attentäter sieht sich um,
den Kragen hochgeschlagen.
Er wirft sein Anabolikum
und Pillen für den Magen.
Er drückt sich an die Mauer,
und horcht nervös ins Stille.
Jetzt sieht er es genauer,
durchs Dunkel seiner Brille.
Langsam geht es auf, das Tor,
gelohnt hat sich sein Warten.
Stunden steht er schon davor,
endlich hat er gute Karten.
Es gleitet jetzt der kalte Schaft
unterm Mantel in die Hand.
Mit seiner MP voll Feuerkraft,
steht er, dem Tore zugewandt.
"Nacht Frau Bullrich“, hört er noch,
als er schnell den Abzug zieht.
Die Bullrich hat da schon ein Loch
als er durch das Dunkel flieht.
Schlagzeilen am nächsten Morgen:
„Schon wieder eine Putzfrau tot!“
„Die Regierung macht sich Sorgen!“
„So langsam sieht der Kanzler rot“
Und er wieder zu Haus im Bett,
weint still in seine Kissen.
Nicht jemand aus dem Kabinett,
die Putze hat ins Gras gebissen.
„Nur weil ich keine Nerven habe,
und das zum wiederholten Mal.
Trägt eine Putzfrau man zu Grabe,
zwölf sind’s inzwischen an der Zahl.“
©RT