Der Bademeister

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Wittgenstein

Mitglied
Am "Paule" sieht man, wie weit ein (offensichtlich erfolgreicher) Liedtext von einem guten Gedicht entfernt sein kann.

Da happert's an allem:

Rhythmus: Unter aller (Arsch-)Bombe.
Inhalt: Ein voller Bauchplatscher (das tut ja weh!).

Um fair zu sein, habe ich mir das Ding mal auf You Tube reingezogen.

So leid es mir tut: Text und Musik: Vorpubertäres Geplänkel.

Dann schon lieber:

"Immer wenn die Sonne scheint" von Ganz Schön Feist.
 
I

Ivor Joseph

Gast
Hallo Ludwig, - ja, das stimmt.
Das war auch einer meiner Fehler früher, dass ich durch musikalische Betonung die Metrik »überflüssig« machte. Die Lieder brauchen dass nicht so streng wie die Dichtung.

Freilich ist Paule kindisch,
liebe Grüße, Ivor
 
B

bluefin

Gast
wer glaubt, dass musik keinen rhythmus braucht und nicht weiß, dass pausen genauso auszuhalten sind wie tatsächlich gespielte noten, ist ein musikalischer nichtschwimmer - der darf nur ins planschbecken, aber nicht auf den turm.

amüsierte grüße aus münchen

bluefin
 

Wittgenstein

Mitglied
Überfordernd?

Wen um alles in der Welt soll dieser Ramsch überfordern?

Ich bin für "harte" Sounds durchaus offen, von Zappa über Esbjörn Svensson bis zu Green Day und den Tiger Lillies.

Aber das, was ich da gehört habe, ist - mit Verlaub - textlich und musikalisch Hausmannskost der aller simpelsten Machart.

Das gilt auch für die bescheidene Umsetzung.

Popmusik für Arme.
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Man muss natürlich gewillt und in der Lage sein, einen Liedtext im Konsens mit der Zeit seines Entstehens und den zu diesem Zeitpunkt vorherrschenden Mainstream-Musikgeschmack zu betrachten. Aber in München hörte man 1984 wahrscheinlich noch Rudi Schuricke am Volksempfänger.

Die Ärzte juckt eure Borniertheit indes nicht.

Die ziehen sich lieber ein Robbensteak rein
auf einem Teller aus Elfenbein
und sie legen die Schlampen von Greenpeace flach,
eine nach der andern, die ganze Nacht,
die ganze Naaaacht....

Und verdienen damit recht ordentlich.

Sta.tor
 

Wittgenstein

Mitglied
Was Du Borniertheit nennst, ist schlichtweg die Tatsache, dass ich nicht jeden Schrott abnicke.

1984 hatten wir in der bayerischen Provinz (ich bin nicht aus München!) beispielsweise Haindling, und die waren den Ärzten textlich,

(Kostprobe:

"A ruhiger Tog im Polizeirevier
3 Polizisten trinken alkoholfreies Bier
und oana davo is bsonders guat drauf
er hod sei Kappn verkehrt rum auf
und de andern zwoa, de redn eam ei
er soll doch wieder vernünftig sei" )

- hier merkt wohl jeder, dass da ein Pfund mehr Hirn drin ist als beim Paule -

musikalisch und vom kreativen Faktor um Lichtjahre voraus.

Der Paule ist, Mainstream hin, Mainstream her, leider eine in jeder Beziehung fade Nummer, das Liedchen kann man schön reden so viel man will. Kacke bleibt Kacke.

Ach ja: Dass die "beste Band der Welt" rein knetemäßig gut abräumt, sei ihr gegönnt. Ein Qualitätsmerkmal ist das nicht (siehe unsere Freunde "Die Amigos" und Michael Wendler). Aber das ist eine Binsenweisheit.
 
B

bluefin

Gast
mein lieber @wittgenstein,

de gustibus non est disputandum - scheiße muss gut sein, denn millionen von fliegen können nicht irren.

à propos: dies' jahr gibt's reichlich gnitzen in den freibädern. eine herausforderung für jeden schädlingsbekämpfer.

liebe grüße von münchen nach landsberg

bluefin
 

gareth

Mitglied
Lieber Wittgenstein

das hat mir gefallen :eek:)
Und es hat für mich auch was mit Satire zu tun.
Man weiß irgendwie, dass es nicht ganz so sein kann, mit den Bademeistern, aber irgendwie sieht man es doch immer wieder genau so bestätigt, wenn man im Schwimmbad ist :eek:)

Grüße
gareth
 



 
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