off.topic:,, Hallo erstmal. Hiermit stelle ich den ersten Text aus. Ich hoffe er gefällt. Ich kam leider noch nicht dazu ihn zu korrigeren, aber ich hoffe er trotzdem lesenswert."
Hunger
,,Ah, welch herrliche Nacht über Stackhelm.“ zog Drazius die klamme, feuchte Luft der Nacht durch seine Nüstern ein. Seine langen, scharfen Eckzähne blitzten im Licht des Vollmondes auf. Noch hielt sich der blutgierige Vampir in der Krone eines Baumes versteckt, schließlich musste er seine Beute erst auskundschaften, da kaum jemand freiwillig sein Blut gab.
Durch seinen schwarzen Trenchcoat war er perfekt an die Nacht angepasst, nur sein feuerrotes, strähniges Haar könnte ihn nun noch verraten, aber das dichte Grün des Baumes verbarg alles von ihm.
Er liebte dieses Dorf. Lauter gute Menschen und dumme Wache. Der perfekte Ort für einen Vampir.
Unter sich hörte er die Wachen reden. Eine kleine Bauernmiliz, die im Prinzip genauso schwach und unsinnig war, wie ihre Waffen. Ein kleiner Stahlhelm und ein dazugehöriges Kettenhemd sollte ihnen Schutz bieten.
Lächerlich, dachte Drazius und amüsierte sich über ihre Bewaffnung. Zwei Kurzschwerter und eine Armbrust. Es wäre so leicht gewesen, sie zu überfallen und zu töten, doch war er kein Mörder, nicht mehr.
Er trank zwar Blut, doch töten war ihn zu wider. Das war seiner unwürdig. Als ein Mitglied des Vampirordens Symkai musste er auf gewisse Gepflogenheiten achten. Töte niemals deinen Spender, war die erste Regel und die zweite lautete, töte niemals jemanden nur aus Lust, denn es könnte sein, daß du diesen jemand noch brauchst.
Die zweite Regel war schwierig einzuhalten, schließlich war das tierhafte in ihm ein wichtiger Teil seiner Kraft und diese wollte ebenfalls Leben. Es kostete ihn sehr viel mentale Kraft, seine mörderische Seite zu unterdrücken, besonders wenn die Verführung nach Blut am Größten war.
,,Nun bewegt euch endlich, ihr Klatschtanten.“ knurrte er leicht verstimmt. Er hatte Hunger und diese Wachen weigerten sich endlich ihre Patrouille fortzusetzen.
,,Hast du schon gehört?“ hörte er die beiden miteinander sprechen.,, In der Gegend soll es ein Vampir geben.“ Ungeduldig tippte Drazius mit seinen langen Fingernägeln gegen die Rinde des Baumes.,, Ach quatsch. Hier so weit im Norden gibt es keine Vampire.“ erwiderte der andere Wachmann.
,,Wenn ich es dir doch sage. Die Tochter von Bauern Drelm soll von einem Vampir gebissen worden sein. Das arme Kind war ganz blass und konnte sich kaum bewegen.“ Langsam wurde das Gespräch interessant, dachte Drazius. Noch ein Vampir, der in seinen Revier wilderte?
Das war sonderbar, da er dachte, der Einzige zu sein.
,, Jetzt wo du es sagst. Ich habe gehört, daß die Schafe neuerdings sterben, auch sie sollen angeblich blutleer sein.“erzählte nun der zweite Wachmann.
Drazius musste grinsen. Welcher Vampir saugte schon das Blut von Tieren? Entweder ein verzweifelter Tunichtgut oder ein Karkraz. Ein anderer Vampirclan, der sich nicht zu schade war, daß Blut von Tieren zu trinken. Allerdings war ihre Zahl recht groß und sie hausten meist in Abwasserkanälen, also wie zum Geier kam dieser Karkraz hierher?
,,Ah, ich schätze wir müssen weiter, sonst macht uns der Aufseher wieder die Hölle heiß.“ lachte einer der Wachmänner und die beiden setzen ihren Rundgang fort.
Mit seinen leuchtend roten Augen beobachtete sie Drazius noch, bis sie hinter einer Häuserecke verschwunden waren, dann schwang er sich vom Baum und landete mit seinen eleganten Lederstiefeln auf den kalten, grauen Asphalt. Man mochte von Stackhelm denken was man mochte, aber die Straßen waren exzellent und die hohen steinernen Gebäude waren perfekt für seinesgleichen. In den dunklen Gassen konnte man die herrlichsten Dinge mit seinen Opfer anstellen, aber Drazius begnügte sich mit den einfachen Blutsaugen.
Es gab zwar Vampire, die ihre Opfer noch folterten und bis zur Besinnungslosigkeit quälten, jedoch gehörte er nicht zu diesem Abschaum.
Langsam pirschte er sich die Straße hinunter, immer darauf achtend, daß er nicht direkt von den Licht der Straßenlaternen angestrahlt wurde. Im Dunkeln könnte man ihn für einen Menschen halten, doch im Licht sah man die glühenden Augen.,, Ich sollte mich erst einmal stärken und dann werde ich den Wilderer suchen.“ dachte er laut nach.
Es war schade, daß die meisten Bewohner von Stackhelm sich schon in ihren Häusern befanden. Alle abgeschlossen und gesichert meist noch mit einem bissigen Kampfhund. Oft musste er in Häuser einsteigen und dort nach einem Spender suchen, daher war er ein Meister mit dem Dietrich.
Schon jetzt wühlte er in seiner Tasche nach den guten Eisen. Er hatte wenig Hoffnung noch jemanden hier draußen anzutreffen, außer den Wachen.
Doch plötzlich hörte er Schritte. Blitzschnell sprang er in die nächste Gasse und spähte nach der Person. Es war eine junge Frau, gekleidet in den traditionellen Trachten einer Magd. Das graue Kleid mit der weißen Haube und Schürze stand ihr ausgezeichnet, besonders unterstrich es ihre Weiblichkeit um die Taille.
,,Ein seltsames Glück.“ munkelte er und fügte seinen Satz noch hinzu.,, Aber ein gerne gesehenes.“
Schnellen, leisen Schrittes ging er auf sie zu. Die junge Magd hatte ihm den Rücken zugedreht und ging schnurstracks auf ein nahes Haus zu. Jetzt musste er sich beeilen, dachte Drazius und beschleunigte sein Tempo. Unglücklicherweise war er dabei dermaßen laut, daß ihn die junge Bäuerin bemerkte und sich zu ihm umdrehte. In ihren blauen Augen loderte das Entsetzen vor der schrecklichen Kreatur. Sie öffnete den Mund zu einen Schrei, aber Drazius war schneller und hielt ihr die Hand vor den Mund.
,,Keine Sorge.“ flüsterte er ihn Ohr.,, Es tut nicht weh. Das verspreche ich.“ beruhigte er seine unfreiwillige Spenderin.
Tränen liefen über seine kräftigen Hände und er spürte die Angst der jungen Frau. Auf eine perverse Art gefiel ihn dieser Zustand.
Es leicht für ihn die Magd in eine dunkle Ecke zu zerren, schließlich war er ein Vampir und damit stärker als ein Mensch. Sie wehrte sich, aber es brachte nichts. Aus dem Griff von Drazius konnte sie sich nicht befreien. Selten hatte der junge Vampir eine solch verhafte Dame gesehen. Für einen Moment lang glaubte er, eine Stimme in seinen Inneren zu hören.
,,Töte sie!“ forderte sie ihn auf, aber er wusste, daß dies nur seine tierhafte Seite sein konnte.
,,Wenn ich auf das Tier in mir höre, bin ich auch nicht viel mehr.“ sprach er die weisen Worte seines Meisters nach.
Manche Vampire gingen in ihrer dämonischen Seite vollkommen auf, er aber nicht.
Als sie endlich tief genug in der dunklen Gasse war, holte er kurz mit seiner Faust aus und schlug der Magd auf den Kopf. Ohnmächtig versank sie in seinen Armen.
Es war immer besser, wenn der Spender betäubt war, schließlich war die Methode der Symkai Blut zu saugen, etwas anders. Reflexartig griff er unter seinen Trenchcoat und zog ein kurzes Messer aus der Scheide am Gürtel hervor.
Mit der Präzision eines Chirurgen schnitt er den den rechten Ärmel des schwarzes Kleides auf, bis der Oberarm der jungen Magd freilag.
Dann holte er eine kleine Phiole mit Alkohol daraus hervor und träufte etwas auf den Oberarm und massierte ihn anschließend. Er wollte den Menschen keine Schmerzen bereiten und Wunden führten zwangsläufig zu eiternden Entzündungen.
,,Jetzt tut es etwas weh.“ sagte er und schnitt ihr mit dem Messer über den Oberarm. Ihre Gesichtsmuskeln zuckten vor Schmerz. Vorsichtig drückte er immer wieder auf ihr Fleisch, damit mehr Blut aus der Wunde drang. Mit einem kleinen, blechernen Teller fing er das Blut auf. Er brauchte nicht viel von ihrem Lebenssaft, nur genug, um zu überleben.
Als der Teller fast zum überlaufen voll war, trank er gierig das Blut. Er spürte wie der süßliche metallische Geschmack seine Kehle runterlief und seinen Körper stärkte. Ein herrliches Gefühl, wie er empfand.
Schnell ließ er den Teller wieder unter seinem Gewand verschwinden und zückte erneut die Phiole mit dem Alkohol. Vorsichtig träufte er etwas über ihre Wunde. Sie zuckte zusammen, verständlich, dachte er. Sein Orden war auf den Gebiet der Wissenschaft bewandert und hatte sich deshalb auf eine vollkommen andere Weise entschlossen, Blut zu saugen.
So wurde das Risiko, daß der Spender starb auf ein Minimum reduziert. Die Oberarme waren perfekt um Blut zu zapfen, da sie schnell wieder verheilten und der Alkohol sorgte dafür, daß die Wunde desinfiziert wurde. Er steckte Messer und Phiole wieder in die Gürteltasche zurück und stand dann langsam auf. Sein Opfer würde bald wieder aufwachen, aber zu diesem Zeitpunkt musste er schon verschwunden sein. Schließlich waren die Menschen dumme Geschöpfe, die alles und jeden Verurteilten, der nicht zu ihrer eigenen Art gehörte.
,,100 Jahre wandel ich schon auf Irdoth und sie haben immer noch nichts dazugelernt.“ murmelte er leise und verließ die Gasse. Jetzt da er von den Blut seiner unfreiwilligen Spenderin gestärkt war, konnten ihn die Wachen nichts mehr anhaben, zumindest für diese Nacht. In spätestens 4 Tagen müsste er wieder Blut trinken, um zu überleben. Er hatte weniger als einen halben Liter zu sich genommen. Nicht gerade eine üppige Ausbeute, aber eine der sichersten. Der Mythos, daß Vampire das Blut ihrer Opfer durch den Hals trinken würden, grassierte überall im Königreich der Menschen.
Zum Teil stimmte dies auch, denn nur wenige Vampirclans und Orden nahmen auf andere Art und Weise ihr Mahl zu sich.
Leider hatte die Blutentnahme durch den Hals auch das schreckliche Risiko, daß das Opfer verblutete und durch den Speichel eines untoten Vampires, selbst zu einem Vampir wurde.
Aber das war nicht die einzige Sorge. Es gab auch sogenannte Kinder der Nacht. Menschen, die zwar nicht gestorben sind, dennoch zu Vampiren mutiert sind. Schuld war der Speichel eines jeden Vampires. Er enthielt besondere Gifte und Mutagene. Manche waren gefeit dagegen, aber manche auch nicht, daher gab es lebende Vampire und untote Vampire, die durch einen Kult ins Leben zurückgerufen wurden, oder wie in Drazius Fall durch eine unbändige Rache.
Er erinnerte sich noch genau an seinen Todestag, wie er hinterrücks von einem Banditen ermordet wurde, nur weil diesem seine Schuhe gefielen. Seine Wut hatten ihn wieder auferstehen lassen. Wochenlang hatte er den Banditen verfolgt und jedes Mitglied seiner Bande, nach und nach ausgelöscht. Gewimmert und um sein Leben hatte der Hund gefleht, dachte er. Aber gebracht hatte es ihm auch nichts. Ein einfacher Dolchstoß durch den Hals beendete das Leben seines Mörders.
Aber nun war er ohne eine Aufgabe, ohne jedweden Sinn wieder in diese Welt zurückgekehrt.
Sein grauenhaftes Naturell ließ ihn furchtbare Taten begehen. Er tötete Menschen nur noch aus Lust und einer Laune heraus, auch wenn er ihr Blut nicht trank. Zwei Kinder der Nacht hatte er durch seinen Trieb erschaffen. Er schämte sich sehr für diese Zeit und hatte heute noch große Probleme in einen Spiegel zu schauen. Auch der Mythos, daß Vampire kein Spiegelbild hatten, war ein Blödsinn, den sich die Kirche ausgedacht hatte. Ein Vorteil zu Gunsten seiner Art.
Trotz seiner furchtbaren Taten suchte ihn eines Abends ein Mitglied der Semkai auf und bot ihm eine Mitgliedschaft an. Erst weigerte sich, da er davon ausging, daß sie genauso ein brutaler, verlogener Haufen waren, wie die anderen Vampirclans, die ihn ebenfalls versucht haben zu rekrutieren, aber das änderte sich. Die Semkai erwiesen sich als freundliche Vampire, die niemals einen Spender töten wollten. Sie gaben ihm eine Chance, trotz seiner blutigen Vergangenheit.
Und diese Chance nutzte er. Seit mehr als 98 Jahren gehörte er ihrem Orden an und war stolz darauf, ihr Zeichen auf der Brust zu tragen. Einen skelettierten Engel.
Nun musste er sich um den Eindringling kümmern. Sollte er ein Feind sein, hätte er keine Hemmungen ihn zu töten. Dieses Dorf war Besitz der Semkai und stand in ihrem Einflussgebiet. Jeder andere Vampir war hier unerwünscht und sein Tod hatte keine Folgen. Dies war ein Gesetz, dem sich alle Vampirorden und Clans unterwarfen.
,,Dann wollen wir mal sehen.“ flüsterte er und verschwand hinter einer Häuserecke..........
Hunger
,,Ah, welch herrliche Nacht über Stackhelm.“ zog Drazius die klamme, feuchte Luft der Nacht durch seine Nüstern ein. Seine langen, scharfen Eckzähne blitzten im Licht des Vollmondes auf. Noch hielt sich der blutgierige Vampir in der Krone eines Baumes versteckt, schließlich musste er seine Beute erst auskundschaften, da kaum jemand freiwillig sein Blut gab.
Durch seinen schwarzen Trenchcoat war er perfekt an die Nacht angepasst, nur sein feuerrotes, strähniges Haar könnte ihn nun noch verraten, aber das dichte Grün des Baumes verbarg alles von ihm.
Er liebte dieses Dorf. Lauter gute Menschen und dumme Wache. Der perfekte Ort für einen Vampir.
Unter sich hörte er die Wachen reden. Eine kleine Bauernmiliz, die im Prinzip genauso schwach und unsinnig war, wie ihre Waffen. Ein kleiner Stahlhelm und ein dazugehöriges Kettenhemd sollte ihnen Schutz bieten.
Lächerlich, dachte Drazius und amüsierte sich über ihre Bewaffnung. Zwei Kurzschwerter und eine Armbrust. Es wäre so leicht gewesen, sie zu überfallen und zu töten, doch war er kein Mörder, nicht mehr.
Er trank zwar Blut, doch töten war ihn zu wider. Das war seiner unwürdig. Als ein Mitglied des Vampirordens Symkai musste er auf gewisse Gepflogenheiten achten. Töte niemals deinen Spender, war die erste Regel und die zweite lautete, töte niemals jemanden nur aus Lust, denn es könnte sein, daß du diesen jemand noch brauchst.
Die zweite Regel war schwierig einzuhalten, schließlich war das tierhafte in ihm ein wichtiger Teil seiner Kraft und diese wollte ebenfalls Leben. Es kostete ihn sehr viel mentale Kraft, seine mörderische Seite zu unterdrücken, besonders wenn die Verführung nach Blut am Größten war.
,,Nun bewegt euch endlich, ihr Klatschtanten.“ knurrte er leicht verstimmt. Er hatte Hunger und diese Wachen weigerten sich endlich ihre Patrouille fortzusetzen.
,,Hast du schon gehört?“ hörte er die beiden miteinander sprechen.,, In der Gegend soll es ein Vampir geben.“ Ungeduldig tippte Drazius mit seinen langen Fingernägeln gegen die Rinde des Baumes.,, Ach quatsch. Hier so weit im Norden gibt es keine Vampire.“ erwiderte der andere Wachmann.
,,Wenn ich es dir doch sage. Die Tochter von Bauern Drelm soll von einem Vampir gebissen worden sein. Das arme Kind war ganz blass und konnte sich kaum bewegen.“ Langsam wurde das Gespräch interessant, dachte Drazius. Noch ein Vampir, der in seinen Revier wilderte?
Das war sonderbar, da er dachte, der Einzige zu sein.
,, Jetzt wo du es sagst. Ich habe gehört, daß die Schafe neuerdings sterben, auch sie sollen angeblich blutleer sein.“erzählte nun der zweite Wachmann.
Drazius musste grinsen. Welcher Vampir saugte schon das Blut von Tieren? Entweder ein verzweifelter Tunichtgut oder ein Karkraz. Ein anderer Vampirclan, der sich nicht zu schade war, daß Blut von Tieren zu trinken. Allerdings war ihre Zahl recht groß und sie hausten meist in Abwasserkanälen, also wie zum Geier kam dieser Karkraz hierher?
,,Ah, ich schätze wir müssen weiter, sonst macht uns der Aufseher wieder die Hölle heiß.“ lachte einer der Wachmänner und die beiden setzen ihren Rundgang fort.
Mit seinen leuchtend roten Augen beobachtete sie Drazius noch, bis sie hinter einer Häuserecke verschwunden waren, dann schwang er sich vom Baum und landete mit seinen eleganten Lederstiefeln auf den kalten, grauen Asphalt. Man mochte von Stackhelm denken was man mochte, aber die Straßen waren exzellent und die hohen steinernen Gebäude waren perfekt für seinesgleichen. In den dunklen Gassen konnte man die herrlichsten Dinge mit seinen Opfer anstellen, aber Drazius begnügte sich mit den einfachen Blutsaugen.
Es gab zwar Vampire, die ihre Opfer noch folterten und bis zur Besinnungslosigkeit quälten, jedoch gehörte er nicht zu diesem Abschaum.
Langsam pirschte er sich die Straße hinunter, immer darauf achtend, daß er nicht direkt von den Licht der Straßenlaternen angestrahlt wurde. Im Dunkeln könnte man ihn für einen Menschen halten, doch im Licht sah man die glühenden Augen.,, Ich sollte mich erst einmal stärken und dann werde ich den Wilderer suchen.“ dachte er laut nach.
Es war schade, daß die meisten Bewohner von Stackhelm sich schon in ihren Häusern befanden. Alle abgeschlossen und gesichert meist noch mit einem bissigen Kampfhund. Oft musste er in Häuser einsteigen und dort nach einem Spender suchen, daher war er ein Meister mit dem Dietrich.
Schon jetzt wühlte er in seiner Tasche nach den guten Eisen. Er hatte wenig Hoffnung noch jemanden hier draußen anzutreffen, außer den Wachen.
Doch plötzlich hörte er Schritte. Blitzschnell sprang er in die nächste Gasse und spähte nach der Person. Es war eine junge Frau, gekleidet in den traditionellen Trachten einer Magd. Das graue Kleid mit der weißen Haube und Schürze stand ihr ausgezeichnet, besonders unterstrich es ihre Weiblichkeit um die Taille.
,,Ein seltsames Glück.“ munkelte er und fügte seinen Satz noch hinzu.,, Aber ein gerne gesehenes.“
Schnellen, leisen Schrittes ging er auf sie zu. Die junge Magd hatte ihm den Rücken zugedreht und ging schnurstracks auf ein nahes Haus zu. Jetzt musste er sich beeilen, dachte Drazius und beschleunigte sein Tempo. Unglücklicherweise war er dabei dermaßen laut, daß ihn die junge Bäuerin bemerkte und sich zu ihm umdrehte. In ihren blauen Augen loderte das Entsetzen vor der schrecklichen Kreatur. Sie öffnete den Mund zu einen Schrei, aber Drazius war schneller und hielt ihr die Hand vor den Mund.
,,Keine Sorge.“ flüsterte er ihn Ohr.,, Es tut nicht weh. Das verspreche ich.“ beruhigte er seine unfreiwillige Spenderin.
Tränen liefen über seine kräftigen Hände und er spürte die Angst der jungen Frau. Auf eine perverse Art gefiel ihn dieser Zustand.
Es leicht für ihn die Magd in eine dunkle Ecke zu zerren, schließlich war er ein Vampir und damit stärker als ein Mensch. Sie wehrte sich, aber es brachte nichts. Aus dem Griff von Drazius konnte sie sich nicht befreien. Selten hatte der junge Vampir eine solch verhafte Dame gesehen. Für einen Moment lang glaubte er, eine Stimme in seinen Inneren zu hören.
,,Töte sie!“ forderte sie ihn auf, aber er wusste, daß dies nur seine tierhafte Seite sein konnte.
,,Wenn ich auf das Tier in mir höre, bin ich auch nicht viel mehr.“ sprach er die weisen Worte seines Meisters nach.
Manche Vampire gingen in ihrer dämonischen Seite vollkommen auf, er aber nicht.
Als sie endlich tief genug in der dunklen Gasse war, holte er kurz mit seiner Faust aus und schlug der Magd auf den Kopf. Ohnmächtig versank sie in seinen Armen.
Es war immer besser, wenn der Spender betäubt war, schließlich war die Methode der Symkai Blut zu saugen, etwas anders. Reflexartig griff er unter seinen Trenchcoat und zog ein kurzes Messer aus der Scheide am Gürtel hervor.
Mit der Präzision eines Chirurgen schnitt er den den rechten Ärmel des schwarzes Kleides auf, bis der Oberarm der jungen Magd freilag.
Dann holte er eine kleine Phiole mit Alkohol daraus hervor und träufte etwas auf den Oberarm und massierte ihn anschließend. Er wollte den Menschen keine Schmerzen bereiten und Wunden führten zwangsläufig zu eiternden Entzündungen.
,,Jetzt tut es etwas weh.“ sagte er und schnitt ihr mit dem Messer über den Oberarm. Ihre Gesichtsmuskeln zuckten vor Schmerz. Vorsichtig drückte er immer wieder auf ihr Fleisch, damit mehr Blut aus der Wunde drang. Mit einem kleinen, blechernen Teller fing er das Blut auf. Er brauchte nicht viel von ihrem Lebenssaft, nur genug, um zu überleben.
Als der Teller fast zum überlaufen voll war, trank er gierig das Blut. Er spürte wie der süßliche metallische Geschmack seine Kehle runterlief und seinen Körper stärkte. Ein herrliches Gefühl, wie er empfand.
Schnell ließ er den Teller wieder unter seinem Gewand verschwinden und zückte erneut die Phiole mit dem Alkohol. Vorsichtig träufte er etwas über ihre Wunde. Sie zuckte zusammen, verständlich, dachte er. Sein Orden war auf den Gebiet der Wissenschaft bewandert und hatte sich deshalb auf eine vollkommen andere Weise entschlossen, Blut zu saugen.
So wurde das Risiko, daß der Spender starb auf ein Minimum reduziert. Die Oberarme waren perfekt um Blut zu zapfen, da sie schnell wieder verheilten und der Alkohol sorgte dafür, daß die Wunde desinfiziert wurde. Er steckte Messer und Phiole wieder in die Gürteltasche zurück und stand dann langsam auf. Sein Opfer würde bald wieder aufwachen, aber zu diesem Zeitpunkt musste er schon verschwunden sein. Schließlich waren die Menschen dumme Geschöpfe, die alles und jeden Verurteilten, der nicht zu ihrer eigenen Art gehörte.
,,100 Jahre wandel ich schon auf Irdoth und sie haben immer noch nichts dazugelernt.“ murmelte er leise und verließ die Gasse. Jetzt da er von den Blut seiner unfreiwilligen Spenderin gestärkt war, konnten ihn die Wachen nichts mehr anhaben, zumindest für diese Nacht. In spätestens 4 Tagen müsste er wieder Blut trinken, um zu überleben. Er hatte weniger als einen halben Liter zu sich genommen. Nicht gerade eine üppige Ausbeute, aber eine der sichersten. Der Mythos, daß Vampire das Blut ihrer Opfer durch den Hals trinken würden, grassierte überall im Königreich der Menschen.
Zum Teil stimmte dies auch, denn nur wenige Vampirclans und Orden nahmen auf andere Art und Weise ihr Mahl zu sich.
Leider hatte die Blutentnahme durch den Hals auch das schreckliche Risiko, daß das Opfer verblutete und durch den Speichel eines untoten Vampires, selbst zu einem Vampir wurde.
Aber das war nicht die einzige Sorge. Es gab auch sogenannte Kinder der Nacht. Menschen, die zwar nicht gestorben sind, dennoch zu Vampiren mutiert sind. Schuld war der Speichel eines jeden Vampires. Er enthielt besondere Gifte und Mutagene. Manche waren gefeit dagegen, aber manche auch nicht, daher gab es lebende Vampire und untote Vampire, die durch einen Kult ins Leben zurückgerufen wurden, oder wie in Drazius Fall durch eine unbändige Rache.
Er erinnerte sich noch genau an seinen Todestag, wie er hinterrücks von einem Banditen ermordet wurde, nur weil diesem seine Schuhe gefielen. Seine Wut hatten ihn wieder auferstehen lassen. Wochenlang hatte er den Banditen verfolgt und jedes Mitglied seiner Bande, nach und nach ausgelöscht. Gewimmert und um sein Leben hatte der Hund gefleht, dachte er. Aber gebracht hatte es ihm auch nichts. Ein einfacher Dolchstoß durch den Hals beendete das Leben seines Mörders.
Aber nun war er ohne eine Aufgabe, ohne jedweden Sinn wieder in diese Welt zurückgekehrt.
Sein grauenhaftes Naturell ließ ihn furchtbare Taten begehen. Er tötete Menschen nur noch aus Lust und einer Laune heraus, auch wenn er ihr Blut nicht trank. Zwei Kinder der Nacht hatte er durch seinen Trieb erschaffen. Er schämte sich sehr für diese Zeit und hatte heute noch große Probleme in einen Spiegel zu schauen. Auch der Mythos, daß Vampire kein Spiegelbild hatten, war ein Blödsinn, den sich die Kirche ausgedacht hatte. Ein Vorteil zu Gunsten seiner Art.
Trotz seiner furchtbaren Taten suchte ihn eines Abends ein Mitglied der Semkai auf und bot ihm eine Mitgliedschaft an. Erst weigerte sich, da er davon ausging, daß sie genauso ein brutaler, verlogener Haufen waren, wie die anderen Vampirclans, die ihn ebenfalls versucht haben zu rekrutieren, aber das änderte sich. Die Semkai erwiesen sich als freundliche Vampire, die niemals einen Spender töten wollten. Sie gaben ihm eine Chance, trotz seiner blutigen Vergangenheit.
Und diese Chance nutzte er. Seit mehr als 98 Jahren gehörte er ihrem Orden an und war stolz darauf, ihr Zeichen auf der Brust zu tragen. Einen skelettierten Engel.
Nun musste er sich um den Eindringling kümmern. Sollte er ein Feind sein, hätte er keine Hemmungen ihn zu töten. Dieses Dorf war Besitz der Semkai und stand in ihrem Einflussgebiet. Jeder andere Vampir war hier unerwünscht und sein Tod hatte keine Folgen. Dies war ein Gesetz, dem sich alle Vampirorden und Clans unterwarfen.
,,Dann wollen wir mal sehen.“ flüsterte er und verschwand hinter einer Häuserecke..........