Das kommt also dabei raus, o @Walther, wenn Landratten den lührischen Seeären geben wollen. In schwankendem Doitsch fantasiert man eine Reling an den Fischkutter, obwohl da gar keine hingehört: Mit einer „Barkasse“ kann man den Fischfang nicht ausüben, denn über die kriegt man seine Netze weder raus noch rein.
Dass die Kutterfischerei nichts mehr einbrächte, ist ein immer wieder neu kolportierter Schmarren, der dadurch aber nicht richtiger wird. Der regional gefangene Fisch (Hering, Scholle, Dorsch, Wittling, Leng) war noch nie so gesucht und hochpreisig wie heute. Es gibt sie immer noch reichlich. Vor allem die hiesige Küstenfischerei verlohnt sich noch, stagniert aber wegen der immer rigoroser werdenden, Europäischen Natur- und Fischereischutzbestimmungen; hinzu kommt, dass die Familienbetriebe keine Nachfolger finden – die Jungen wissen was Besseres, als bei schlechtem Wetter wochenlang draußen zu bleiben und zwanzig Stunden am Tag schwer und gefahrvoll zu arbeiten.
Dass sich ein Opi mitten in den Sturm und zwischen die Wellen stellte, um an seiner „alten“ Pfeife zu saugen, dass der Dichter dabei in dessen Gesicht Salzheringe spiegeln sähe und das Bilgewasser röche, lässt lachen. Wenn’s stürmt und wettert, lümmelt Opi nicht draußen an einer „Stange“ (was immer das sein soll), in der einen Hand die alte Pfeife und in der anderen die noch ältere Blechtasse, sondern klammert sich ans Steuer und hält die Hulk auf Kurs.
Außer, er wär schon im Hafen. Im Hafen gibt’s keinen Wellengang, vor dem man sich bergen müsste; da stinken dann aber nicht nur ein Fischerboot, sondern alle; am meisten stinken die rentablen.
TTip: Mal mit einem Kutter ein paar Tage lang rausfahren und dann, nach überstand'ner Nausea, nochmal von vorn mit dem Dichten beginnen. Dann könnte vielleicht etwas Lesbares dabei herauskommen, nicht bloß schräge Sofa-Lührik.
Vergnügt „Petri Heil“ wünschend
aligaga