Der gläserne Stiefel
Ein alter Schuster arbeitete von früh morgens bis spät in den Abend.
Er hatte Freude an seinem Handwerk und war im Dorf sehr beliebt.
Vor allem die Kinder kamen gern in seine Schusterwerkstatt und schauten ihm beim Schneiden, Hämmern und Nähen zu.
Am liebsten hatten sie es aber, wenn er ihnen eine von seinen Geschichten erzählte.
Dann setzten sie sich auf die Lederballen und schauten den Schuster mit ihren grossen Augen an und waren mucksmäuschen still, damit ihnen auch nicht ein Wort entgehen sollte.
„Vor vielen, vielen Jahren, von euch war noch keiner auf dieser Welt, kam ein junger Mann zu mir in die Werkstatt. Er war vornehm gekleidet und sein Pferd war mit wertvoller Seide geschmückt.
,He, Schuster` sagte er, meine Stiefel sind abgewetzt und fallen bald auseinander. Kannst du mir bis morgen ein Paar neue schustern? Ich habe noch eine weite Reise vor mir und bin in Eile. Ich will es dir gut lohnen!`
Ich willigte ein und machte mich gleich an die Arbeit.
Es dauerte die ganze Nacht, und am nächsten Morgen war alles fertig.
Ein Paar wunderschöne Stiefel von feinem Leder. Die dufteten und glänzten in der Morgensonne.
,Hier ist ein Säckchen voller Gold und vielen Dank`, verabschiedete sich der Jüngling.
Er stieg auf sein Pferd und wollte davonreiten.
Doch er blieb mit einem Stiefel an einem Steigbügel hängen und verlor ihn.
Der Stiefel fiel zu Boden. Doch der Reiter war längst auf und davon.
Als ich den Stiefel aufhob, bemerkte ich, dass er ganz aus Glas war.
Ich trug ihn in meine Werkstatt und stellte ihn auf den Tisch.
Und als ich am nächsten Tag erwachte, war auch der gläserne Stiefel verschwunden.“
Die Kinder hatten aufmerksam zugehört.
Der Schuster legte noch zwei Scheite Holz ins Feuer.
„Nach einem Jahr kam der Reiter erneut in meine Werkstatt.
,He, Schuster, meine Stiefel sind abgewetzt und fallen bald auseinander. Kannst du mir bis morgen ein Paar neue schustern? Ich habe noch eine weite Reise vor mir und bin in Eile. Ich will es dir gut lohnen!`
Erneut willigte ich ein und am nächsten Tag waren sie fertig: ein Paar wunderschöne Stiefel von feinem Leder. Die dufteten und glänzten in der Morgensonne.
,Hier nimm dein Säckchen Gold`, verabschiedete sich der Jüngling.
Doch auch diesmal verlor er den Stiefel beim Aufsteigen auf sein Pferd. Der Reiter war längst davongeritten, als sich der Stiefel wieder in Glas verwandelte. Auch diesmal war der gläserne Stiefel am nächsten Tag verschwunden.
„Erzähl weiter“, sagten die Kinder.
Der Schuster strich mit den Händen über seine alte Schürze.
„Genau ein Jahr später kam der Reiter wieder in meine Werkstatt. Diesmal kam er zu Fuß und setzte sich auf die Lederballen, da, wo ihr jetzt sitzt.
,Ach, Schuster, kann ich bei dir arbeiten und dein Geselle sein?` fragte er mich.
Ich willigte ein, und er lernte das Schusterhandwerk mit viel Geschick.
Es vergingen ein paar Jahre, und eines Tages war der Jüngling plötzlich verschwunden. Seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen.“
Die Kinder gingen nach Hause.
Als es dann ganz still in der Werkstatt wurde und der alte Schuster sich zu Bett begeben hatte, da sah man ein Pferd auf dem Hof angebunden.
Und als die Kinder am nächsten Tag in die Werkstatt kamen, saß dort der Jüngling und nähte Schuhe.
Der alte Schuster aber war spurlos verschwunden.
Ein alter Schuster arbeitete von früh morgens bis spät in den Abend.
Er hatte Freude an seinem Handwerk und war im Dorf sehr beliebt.
Vor allem die Kinder kamen gern in seine Schusterwerkstatt und schauten ihm beim Schneiden, Hämmern und Nähen zu.
Am liebsten hatten sie es aber, wenn er ihnen eine von seinen Geschichten erzählte.
Dann setzten sie sich auf die Lederballen und schauten den Schuster mit ihren grossen Augen an und waren mucksmäuschen still, damit ihnen auch nicht ein Wort entgehen sollte.
„Vor vielen, vielen Jahren, von euch war noch keiner auf dieser Welt, kam ein junger Mann zu mir in die Werkstatt. Er war vornehm gekleidet und sein Pferd war mit wertvoller Seide geschmückt.
,He, Schuster` sagte er, meine Stiefel sind abgewetzt und fallen bald auseinander. Kannst du mir bis morgen ein Paar neue schustern? Ich habe noch eine weite Reise vor mir und bin in Eile. Ich will es dir gut lohnen!`
Ich willigte ein und machte mich gleich an die Arbeit.
Es dauerte die ganze Nacht, und am nächsten Morgen war alles fertig.
Ein Paar wunderschöne Stiefel von feinem Leder. Die dufteten und glänzten in der Morgensonne.
,Hier ist ein Säckchen voller Gold und vielen Dank`, verabschiedete sich der Jüngling.
Er stieg auf sein Pferd und wollte davonreiten.
Doch er blieb mit einem Stiefel an einem Steigbügel hängen und verlor ihn.
Der Stiefel fiel zu Boden. Doch der Reiter war längst auf und davon.
Als ich den Stiefel aufhob, bemerkte ich, dass er ganz aus Glas war.
Ich trug ihn in meine Werkstatt und stellte ihn auf den Tisch.
Und als ich am nächsten Tag erwachte, war auch der gläserne Stiefel verschwunden.“
Die Kinder hatten aufmerksam zugehört.
Der Schuster legte noch zwei Scheite Holz ins Feuer.
„Nach einem Jahr kam der Reiter erneut in meine Werkstatt.
,He, Schuster, meine Stiefel sind abgewetzt und fallen bald auseinander. Kannst du mir bis morgen ein Paar neue schustern? Ich habe noch eine weite Reise vor mir und bin in Eile. Ich will es dir gut lohnen!`
Erneut willigte ich ein und am nächsten Tag waren sie fertig: ein Paar wunderschöne Stiefel von feinem Leder. Die dufteten und glänzten in der Morgensonne.
,Hier nimm dein Säckchen Gold`, verabschiedete sich der Jüngling.
Doch auch diesmal verlor er den Stiefel beim Aufsteigen auf sein Pferd. Der Reiter war längst davongeritten, als sich der Stiefel wieder in Glas verwandelte. Auch diesmal war der gläserne Stiefel am nächsten Tag verschwunden.
„Erzähl weiter“, sagten die Kinder.
Der Schuster strich mit den Händen über seine alte Schürze.
„Genau ein Jahr später kam der Reiter wieder in meine Werkstatt. Diesmal kam er zu Fuß und setzte sich auf die Lederballen, da, wo ihr jetzt sitzt.
,Ach, Schuster, kann ich bei dir arbeiten und dein Geselle sein?` fragte er mich.
Ich willigte ein, und er lernte das Schusterhandwerk mit viel Geschick.
Es vergingen ein paar Jahre, und eines Tages war der Jüngling plötzlich verschwunden. Seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen.“
Die Kinder gingen nach Hause.
Als es dann ganz still in der Werkstatt wurde und der alte Schuster sich zu Bett begeben hatte, da sah man ein Pferd auf dem Hof angebunden.
Und als die Kinder am nächsten Tag in die Werkstatt kamen, saß dort der Jüngling und nähte Schuhe.
Der alte Schuster aber war spurlos verschwunden.