der morgen an dem die möwenschreie dunkler klangen

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Perry

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der morgen an dem die möwenschreie tiefer klangen

die flut ist zurückgegangen und die ebbe des lebens
liegt vor deinen füßen du stocherst mit den zehen
im schlick suchst nach früherem muschelglück

am strand liegen quallen abstoßend wie schleimpilze
zugleich bezaubern sie mit magischer durchsichtigkeit
du spürst öden zerfall aber auch ein zartes vergehen

strähnige ölschlieren durchziehen die schaumkronen
holen dich zurück ins reale der blick schweift übers
meer du würdest gern waten gehen tust es aber nicht
 
Zuletzt bearbeitet:

Tula

Mitglied
Hallo Manfred
Sehr schön, bis auf die strähnigen Ölschlieren, die sind mir etwas zu dramatisch im Bild, denn in ihrem Falle handelte es sich um eine echte Umweltkatastrophe vor Ort.
Braunalgen oder der Schaum-Rückstand, der ebenfalls recht unappetitlich aussieht, wären vielleicht treffender.

LG
Tula
 

Perry

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Hallo Tula,
ein bisschen Dramatik darf es ruhig sein, denn es sind gleich zwei Katastrophen, die hier am Strand des Lebens passieren.
Das "strähnige" bezieht sich auf die Schaumkrone des Lebens, die sich hier dem Ende zuneigt und die "ölschlieren" auf die zunehmende Umweltverschmutzung.
Ich werde aber gerne nochmal darüber nachdenken.
LG
Manfred
 



 
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