Markus Veith
Mitglied
Der Träumer
Der Schüler grübelt in Formeln
und freut sich auf die Pause.
Der Lehrer knickt ein Eselsohr,
markiert jede neue Flause.
Dem Strebenden stirbt der Finger ab.
Er verlernte den Blick nach unten.
Dem Faulen ist das Läuten schnurz.
Er denkt nur an brennende Lunten.
Und der Träumer stützt die Hand ins Kinn ...
Die Mutter streicht die Laken glatt,
und spart in engen Strümpfen.
Der Vater leckt seine Schwielenwunden,
ohne die Nase zu rümpfen.
Der Urahn schaut patriarchisch,
sprengte aber nie seinen Rahmen.
Das Kind unter seinen strengen Blicken,
versucht ihn grimassisch nachzuahmen.
Und der Träumer erkennt im Wünschen Sinn ...
Der Katholik beugt seine Knie,
und wartet so auf seinen Einen.
Der Jude zupft sich an der Locke,
arg bemüht, sich selbst zu einen.
Der Moslem ruft fordernd nach Ehre.
Mit Fleisch und Blut für Einigkeit!
Der Buddah hockt im Schneidersitz
und lächelt in die Ewigkeit.
Und den Träumer erfreut das Rund am Kreis ...
Der Realist ruft: "Alles Quatsch!",
und weint nachts in sein Kissen.
Der Idealist wundert sich empört,
dass wir nicht so wie er vermissen.
Der Weise aber kriecht ins Fass,
winkt Herrscher aus seinem Himmel.
Der Narr feixt Weisheit und wird geköpft.
Wie lachend rollt seine Kappenbimmel.
Und den Träumer freut, dass er nichts weiß ...
Der Fisch meint sich als Ursprung
und verfängt sich in einer Schlinge.
Der Affe plädiert für Neuanfang,
also, wenn's nach ihm jetzt ginge.
Der Vogel zwitschert unbeschwert,
dass nur der helle Tag was tauge.
Die Made, in der nächsten Nacht,
lutscht sich in sein totes Auge.
Und der Träumer schaut versonnen in die Höhe ...
Und der Nordwind,
der stöhnt klirrend.
Und der Südwind,
der schwitzt sirrend.
Und der Westwind,
besingt sich lobend.
Und der Ostwind,
der hört es tobend.
Und der Träumer genießt eine sanfte Böe ...
Die Winde streicheln die Berge,
fegen blank die Kronen,
nagen an den Felsen,
brutal und gierig, seit Jahrmillionen;
und sie reiben Stein an Stein,
der bis zum Mikrokorn verlischt,
bis der Letzte dieser Welt,
sich alte Berge aus den Augen wischt.
Der Träumer streckt die Glieder,
dreht sich um und schließt die Lider.
Er begnügt sich, ein glücklicher Idiot zu sein,
und schläft lächelnd hinter eig'nen Toren ein.
Der Schüler grübelt in Formeln
und freut sich auf die Pause.
Der Lehrer knickt ein Eselsohr,
markiert jede neue Flause.
Dem Strebenden stirbt der Finger ab.
Er verlernte den Blick nach unten.
Dem Faulen ist das Läuten schnurz.
Er denkt nur an brennende Lunten.
Und der Träumer stützt die Hand ins Kinn ...
Die Mutter streicht die Laken glatt,
und spart in engen Strümpfen.
Der Vater leckt seine Schwielenwunden,
ohne die Nase zu rümpfen.
Der Urahn schaut patriarchisch,
sprengte aber nie seinen Rahmen.
Das Kind unter seinen strengen Blicken,
versucht ihn grimassisch nachzuahmen.
Und der Träumer erkennt im Wünschen Sinn ...
Der Katholik beugt seine Knie,
und wartet so auf seinen Einen.
Der Jude zupft sich an der Locke,
arg bemüht, sich selbst zu einen.
Der Moslem ruft fordernd nach Ehre.
Mit Fleisch und Blut für Einigkeit!
Der Buddah hockt im Schneidersitz
und lächelt in die Ewigkeit.
Und den Träumer erfreut das Rund am Kreis ...
Der Realist ruft: "Alles Quatsch!",
und weint nachts in sein Kissen.
Der Idealist wundert sich empört,
dass wir nicht so wie er vermissen.
Der Weise aber kriecht ins Fass,
winkt Herrscher aus seinem Himmel.
Der Narr feixt Weisheit und wird geköpft.
Wie lachend rollt seine Kappenbimmel.
Und den Träumer freut, dass er nichts weiß ...
Der Fisch meint sich als Ursprung
und verfängt sich in einer Schlinge.
Der Affe plädiert für Neuanfang,
also, wenn's nach ihm jetzt ginge.
Der Vogel zwitschert unbeschwert,
dass nur der helle Tag was tauge.
Die Made, in der nächsten Nacht,
lutscht sich in sein totes Auge.
Und der Träumer schaut versonnen in die Höhe ...
Und der Nordwind,
der stöhnt klirrend.
Und der Südwind,
der schwitzt sirrend.
Und der Westwind,
besingt sich lobend.
Und der Ostwind,
der hört es tobend.
Und der Träumer genießt eine sanfte Böe ...
Die Winde streicheln die Berge,
fegen blank die Kronen,
nagen an den Felsen,
brutal und gierig, seit Jahrmillionen;
und sie reiben Stein an Stein,
der bis zum Mikrokorn verlischt,
bis der Letzte dieser Welt,
sich alte Berge aus den Augen wischt.
Der Träumer streckt die Glieder,
dreht sich um und schließt die Lider.
Er begnügt sich, ein glücklicher Idiot zu sein,
und schläft lächelnd hinter eig'nen Toren ein.