Der Traum des Dichters

2,00 Stern(e) 2 Bewertungen

Curd Belesos

Mitglied
Es soll das Wort im Vers mir klingen,
Melodisch schön in seiner Kraft,
So ausdrucksstark
Ganz ohne Arg.
Mit gutem Klang
Gleich zeilenlang
Und fein im Sinn.
Doch immerhin
Auch das Gefühl soll glücklich schwingen,
Als Dichter hätt ich es geschafft.

Wenn dann die Andern neidvoll sagen,
Und mancher spöttisch davon spricht:
„Der Muse Schein
Glänzt ihm allein.
Bevor sie ging
Erstrahlt der Ring
Ein letztes Mal,
Dann wird er fahl,
Der Glanz entschwindet bald nach Tagen.“
Doch strahlend steht noch das Gedicht.
 
A

Architheutis

Gast
Hallo Curd,

man ist deutlich besseres von Dir gewohnt. Mir jedenfalls gefällts überhaupt nicht.

Es soll das Wort im Vers mir klingen,
Das ist schon am Anfang eine solche gekünstelte Sprache...was soll das überhaupt heißen?

Mit gutem Klang
Gleich zeilenlang
Und fein im Sinn.
Doch immerhin
...wir sind immernoch bei "Wort". Merkst Du es? Du beziehst eine ganze Strophe auf dieses eine "Wort". Das programmiert eine Dehnung, die es mehr als zäh macht.

Die zweite Strophe ist was besser, aber reisst es jetzt auch nicht raus.

Lieben Gruß,
Archi
 

Curd Belesos

Mitglied
moin moin Archi,

es fällt mir schwer, dir auf die Aussage deines Kommentars zu antworten.

Es soll das Wort im Vers mir klingen
Wenn du diese Zeile lyrisch nicht erfassen kannst, oder willst, werde ich auch nicht in der Lage sein, dir den Sinn näher zu bringen.

Es soll das Wort im Vers mir klingen,
Melodisch schön in seiner Kraft,
Auch das Gefühl soll glücklich schwingen,
Als Dichter hätt ich es geschafft.

Wenn dann die Andern neidvoll sagen,
Und mancher spöttisch davon spricht:
"Der Glanz entschwindet bald nach Tagen.“
Doch strahlend steht noch das Gedicht.

Die eingebundenen Viersilber sind dabei eine verspielte Auflockerung.

Aber, die eigenen Kinder sind immer die Schönsten :)

Liebe Grüße Curd
 
A

Architheutis

Gast
Lieber Curd,

Wenn du diese Zeile lyrisch nicht erfassen kannst, oder willst, werde ich auch nicht in der Lage sein, dir den Sinn näher zu bringen.
Bitte unterstelle mir nicht, ich wollte Deine Verse nicht verstehen. Ich könnte auch behaupten, ich verstehe sie nur allzu gut. Ich gebe aber zu, mich vielleicht missverständlich ausgedrückt zu haben.

Dann nehmen wir halt ne andere Zeile:

Auch das Gefühl soll glücklich schwingen,
Es ist pathetisch. Wie soll eine Gefühl schwingen? usw

Nimm es mir nicht krumm, aber ich halte den Text für misslungen.

Lieben Gruß,
Archi
 

Curd Belesos

Mitglied
Nein, Archi, ich möchte dir nichts unredliches unterstellen.

Es ist pathetisch. Wie soll eine Gefühl schwingen?
wenn du damit ausdrucksvoll und leidenschaftlich meinst, ja, dann ist dein Wort in diesem Zusammenhang richtig.

Gefühle schwingen, ähnlich wie Musik schwingt, ählich wie mir mein Herz im Leib vor Freude springt.

Nimm es mir nicht krumm, aber ich halte den Text für misslungen.
Nein, Archi, ich nehme es dir nicht krumm, aber ich halte deinen
Kommentar für misslungen.

Das du dich mit meinem Gedicht so tief beschäftigst, freut mich.

Einen lieben Gruß aus dem Land zwischen den Meeren.

Curd
 
A

Architheutis

Gast
wenn du damit ausdrucksvoll und leidenschaftlich meinst, ja, dann ist dein Wort in diesem Zusammenhang richtig.
Du verleihst Deinem Text Attribute, die ihm besser Deine Leser geben sollten.

Wir kommen hier nicht überein. Ich mag Dich trotzdem. Ich mag auch viele Deiner Werke, nur dieses nicht. Dabei belasse ich es jetzt.

Lieben Gruß,
Archi
 

Curd Belesos

Mitglied
Es soll das Wort im Vers mir klingen,
Melodisch schön in seiner Kraft,
So ausdrucksstark
Ganz ohne Arg.
Mit gutem Klang
Gleich zeilenlang
Und fein im Sinn.
Doch immerhin
Auch das Gefühl soll glücklich schwingen,
Als Dichter hätt ich es geschafft.

Wenn dann die Andern neidvoll sagen,
Und mancher spöttisch davon spricht:
„Der Muse Schein
Glänzt ihm allein.
Bevor sie ging
Erstrahlt der Ring
Ein letztes Mal,
Dann wird er fahl,
Der Glanz entschwindet bald nach Tagen.“
Doch strahlend steht noch mein Gedicht.
 

Curd Belesos

Mitglied
Es soll das Wort im Vers mir klingen,
Melodisch schön in seiner Kraft,
So ausdrucksstark
Ganz ohne Arg.
Mit gutem Klang
Gleich zeilenlang
Und fein im Sinn.
Doch immerhin
Auch das Gefühl soll glücklich schwingen;
Als Dichter hätt ich es geschafft.

Wenn dann die Andern neidvoll sagen,
Und mancher spöttisch davon spricht:
„Der Muse Schein
Glänzt ihm allein.
Bevor sie ging
Erstrahlt der Ring
Ein letztes Mal,
Dann wird er fahl,
Der Glanz entschwindet bald nach Tagen.“
Doch strahlend steht noch mein Gedicht.
 
J

justooktavio

Gast
tja, wie ich schon vorher sagte:
ich lese deine werke sehr gerne.
das ist für mich persönlich eine weitere Perle...
sehr gelungen!!! wie ich finde (scheinbar ja nicht jeder?? mir nicht ganz verständlich...) aber es ist ja auch diese zwei grundauf verschiedenen dinge, die eine Meinung ausmachen:
Gesagtes gegen Verstandenes... und die unterscheiden sich manchmal gewaltig...
 
F

Fettauge

Gast
Hallo Curd,

du wirst mir hoffentlich verzeihen, wenn ich dir rundheraus schreibe, dass ich den Text etwas schwülstig finde. Wenn ein Poet lediglich darauf aus ist, ein Dichter zu werden, aber nicht darauf, seinen Lesern etwas mitzuteilen (und dies sollte der oberste Grund jedes Poeten und seines Werkes sein - warum sonst schreibt er überhaupt?), dann haben wir es hier wahrscheinlich mit dichterischer Eitelkeit oder hochfliegenden papierenen Träumen zu tun. Schreib einfach, Curd, versuche nicht, "Kunst" zu machen. Je einfacher du schreibst, um so wahrer kannst du auch schreiben. Die Wahrheit ist es in erster Linie, worauf es ankommt, und wenn die Form die Wahrheit unterstützt, dann kann es ein gutes Gedicht werden. Aber so kommt es mir vor, als hättest du mal was ganz besonders Schönes schreiben wollen und bist in die Falle des reinen Klingensollens gelaufen.

Schönen Gruß, Fettauge
 

Curd Belesos

Mitglied
moin moin Fettauge.

„du wirst mir hoffentlich verzeihen, wenn ich dir rundheraus schreibe, dass ich den Text etwas schwülstig finde.“
Mein Freund, du hast keinen Grund Verzeihung zu erhoffen.

Meine Freude an der Romantik ist dir bekannt, gerne gebe ich meinen Gedichten einen anderen, als minimalistischen Ausdruck. Du weißt es.
Dich leitet ein anderer Anspruch und Geschmack, den ich bei dir gerne akzeptiere. Es gibt also nichts zu verzeihen.

Erstaunen macht mich allerdings deine Aussage :
„Wenn ein Poet lediglich darauf aus ist, ein Dichter zu werden“
Da dürfte meine Zeile
„Als Dichter hätt ich es geschafft.“
Von dir falsch interpretiert worden sein.

Das LyrI ist sich bewusst, dass seine Worte im Vers noch nicht so melodisch schön klingen wie es gewünscht ist.
Daher sagt es sich, noch kann ich es nicht, aber, wäre ich ein Dichter, hätte ich es geschafft. So aber, übe ich weiter, fröhlich und unverzagt.

Deinen guten Rat :
„Schreib einfach, Curd“
werde ich gerne beherzigen, da ich selber sehe, dass nur durch stete Übung das Ergebnis verbessert werden kann.

Ich freue mich sehr, dass du dich mit meinem Gedicht beschäftigt hast.

Auch dein Kommentar zu meiner Schreibweise wird mir auf meinem Weg behilflich sein. Danke.

Schönen Gruß, Curd.
 



 
Oben Unten