M
margot
Gast
der traum vom vergeblichen torschuß
der elfmeterschütze legt sich den ball
auf dem punkt zurecht
er heißt pepelino
das stadion ist voll
die luft erwartungsschwanger
ein länderspiel
der torwart sieht aus wie gerard depardieu
er hätte jetzt eher auf
ein plauderstündchen bock
„hey, pepelino, was macht es für einen
sinn, dass du diesen elfmeter trittst?
stelle dir vor, du verfehlst, dann
bist du hinterher der arsch der
nation.“
ich werde im folgenden gesprächsverlauf
den torwart depardieu nennen
vielleicht ist es auch der echte depardieu
pepelino und es könnten brüder sein
sie sehen sich sehr ähnlich
„ich verfehle schon nicht“, sagt der
und fummelt immer noch den
ball
in die richtige schußposition
die photoreporter hinter dem torraum
polieren ein letztes mal ihre blitzlichter
in zeitlupe
„überlege es dir gut. wenn du nicht
triffst, wird meine mannschaft das spiel
herumreißen, und wir werden
gewinnen ...“
„das denkst du dir so. ich werde diesen
elfmeter schießen – und wenn du dich
auf den kopf stellst!“
der schiedsrichter pfeift
die kugel ist zum abschuß freigegeben
depardieu versucht es in seinem kasten
ein letztes mal
„du wirst es bereuen. bedenke das ganze
noch mal. denke an deine frau, an deine
3 kinder. angenommen, du versenkst
die kugel wirklich, dann bist du der
held des augenblicks. aber unsere
mannschaft wird das spiel trotzdem
gewinnen, und dein torschuß wird kein
schwein interessieren ...“
„woher willst du das wissen?“ fragt
pepelino zynisch und setzt zum anlauf an
„ich werde dir eine gans braten!“
depardieu, der sich zwischen seinen
torpfosten aufbäumt, schreit dem
anstürmenden pepelino entgegen
„bist du sicher, dass du der vater
deiner kinder bist?!!!“
der springt über den ball, rennt direkt
auf das tor zu
„du drecksack, du elender drecksack!“
es kommt zur keilerei, und mitspieler
springen hinzu, die die beiden
kontrahenten trennen
in meinem traum verhielt sich das anders
torwart und schütze begannen
über gott und die welt zu philosophieren
depardieu legte sich zwischen die
torpfosten
und pepelino setzte sich auf den ball
was für einen sinn machte ein solcher
torschuß?
genau
es war doch nur ein spiel
wozu diese zuschauermassen?
wozu der ganze aufwand?
hinterher würde das rätselraten über
den geglückten oder missglückten elfmeter
beginnen
konnte man es nicht gleich sein lassen?
gemütlich ein tässchen kaffee trinken
und depardieu hatte schließlich recht
der druck lastete auf dem schützen
niemand würde dem torwart
die schuld
für einen ungehaltenen elfmeter geben
darin lag die crux
„wir sind brüder“, sagte pepelino
„wir sind alle brüder“, sagte depardieu
und raufte sich mit seinen torwarthandschuhen
seine dunklen haare
„was spielt es auch für eine rolle,
wer von uns der vater
ist.“
der elfmeterschütze legt sich den ball
auf dem punkt zurecht
er heißt pepelino
das stadion ist voll
die luft erwartungsschwanger
ein länderspiel
der torwart sieht aus wie gerard depardieu
er hätte jetzt eher auf
ein plauderstündchen bock
„hey, pepelino, was macht es für einen
sinn, dass du diesen elfmeter trittst?
stelle dir vor, du verfehlst, dann
bist du hinterher der arsch der
nation.“
ich werde im folgenden gesprächsverlauf
den torwart depardieu nennen
vielleicht ist es auch der echte depardieu
pepelino und es könnten brüder sein
sie sehen sich sehr ähnlich
„ich verfehle schon nicht“, sagt der
und fummelt immer noch den
ball
in die richtige schußposition
die photoreporter hinter dem torraum
polieren ein letztes mal ihre blitzlichter
in zeitlupe
„überlege es dir gut. wenn du nicht
triffst, wird meine mannschaft das spiel
herumreißen, und wir werden
gewinnen ...“
„das denkst du dir so. ich werde diesen
elfmeter schießen – und wenn du dich
auf den kopf stellst!“
der schiedsrichter pfeift
die kugel ist zum abschuß freigegeben
depardieu versucht es in seinem kasten
ein letztes mal
„du wirst es bereuen. bedenke das ganze
noch mal. denke an deine frau, an deine
3 kinder. angenommen, du versenkst
die kugel wirklich, dann bist du der
held des augenblicks. aber unsere
mannschaft wird das spiel trotzdem
gewinnen, und dein torschuß wird kein
schwein interessieren ...“
„woher willst du das wissen?“ fragt
pepelino zynisch und setzt zum anlauf an
„ich werde dir eine gans braten!“
depardieu, der sich zwischen seinen
torpfosten aufbäumt, schreit dem
anstürmenden pepelino entgegen
„bist du sicher, dass du der vater
deiner kinder bist?!!!“
der springt über den ball, rennt direkt
auf das tor zu
„du drecksack, du elender drecksack!“
es kommt zur keilerei, und mitspieler
springen hinzu, die die beiden
kontrahenten trennen
in meinem traum verhielt sich das anders
torwart und schütze begannen
über gott und die welt zu philosophieren
depardieu legte sich zwischen die
torpfosten
und pepelino setzte sich auf den ball
was für einen sinn machte ein solcher
torschuß?
genau
es war doch nur ein spiel
wozu diese zuschauermassen?
wozu der ganze aufwand?
hinterher würde das rätselraten über
den geglückten oder missglückten elfmeter
beginnen
konnte man es nicht gleich sein lassen?
gemütlich ein tässchen kaffee trinken
und depardieu hatte schließlich recht
der druck lastete auf dem schützen
niemand würde dem torwart
die schuld
für einen ungehaltenen elfmeter geben
darin lag die crux
„wir sind brüder“, sagte pepelino
„wir sind alle brüder“, sagte depardieu
und raufte sich mit seinen torwarthandschuhen
seine dunklen haare
„was spielt es auch für eine rolle,
wer von uns der vater
ist.“