Manchmal wandere ich durch diese 'Textklinik' hier und hinterlasse meine 2en und 3en bei den wirklich schlechten Texten, wo es auf eine schlimme Note mehr oder weniger nicht mehr ankommt, um damit notgedrungen mein 'Bewertungspotential' wieder auf normal zu bringen ( was mir aber trotz Anstrengung seit Jahren nicht gelingt
)
Christel kann ich für diesen Text nicht guten Gewissens eine 'Saunote' geben, denn ich finde ihr Haiku durchaus annehmbar.
[blue]Regen von gestern
hat die Erde aufgeweicht.
Schlamm bedeckt den Weg[/blue]
Mir drängen sich da sofort Metaphern auf: Unglück/ schlimme Umstände/ haben ein Leben/eine Liebe oder Lebensstrukturen beschädigt, nun ist es nur noch ein zähes Ringen, ein Weiter-Vegetieren und Weiterkämpfen-Müssen des Einzelnen im zähen Morast des Daseins.
Man kann hundert Beispiele da noch hineininterpretieren z.B die Zustände im Irak: Bushs Bomben-Angriffskrieg ( der Regen von gestern )hat ein klebriges Chaos geschaffen ( die Erde aufgeweicht ), nun müssen die Menschen sich mühsam durchlavieren durch Elend und Dreck ( Schlamm bedeckt den Weg)
Dieses Haiku ist also imstande, viele Gedankengänge auszulösen und kann deshalb soo schlecht nicht sein, denke ich. Außerdem ist es technisch perfekt. (Silbenzahl)
LG
Inu