Liebe Vera-Lena,
in unseren Texten finden wir immer wieder Dinge, die
wir beim schreiben selber gar nicht ahnten. Und im Ver-
bund erweitern sich diese Er-kenntnisse nochmal. Das
ist wohl der Teil, der die gemeinsame Textarbeit inhalt-
lich so spannend macht.
Auch hier finde ich in mehreren Lesegängen immer mehr:
"Dereinst"; das klang für mich zuerst nach "vorerst". Also
so lange, bis es sich wieder ändert. Und so ist das Leben
doch auch: Es verändert sich immer wieder. Bleiben wir
darin starr, dann haben wir irgendwann das nachsehen.
Weil das Leben uns "überholt" hat.
Wir empfinden alle verschieden; auch das macht das Leben
so spannend. Denn was NDK als aufdringlich empfindet, das
empfinde ich als ansprechend. Denn ich gehe hier in dem Ro-
senbild nicht von irgendeiner Rose aus, sondern eben von die-
ser Rose, die mich u.a. mit ihrer Wärme berührt. Es berührt
mich aber noch mehr an ihr: Sie weiß um ihre Wirkung, sie
weiß um ihre Liebeskraft. Und, wenn diese eine Rose nun mir
sagt das sie mich liebt; dabei spürt das auch ich sie lieben
werde, dann macht mich das glücklich.
Denn wie oft zweifeln wir an unsere Liebe? Nicht wirklich, aber
Zweifel sind doch fast immer dabei. Dann ist es eine Wohltat
von der Rose zu hören: Hey Du, erinnere dich: du liebst mich
wie ich dich liebe.
Und falls du es im Moment nicht spürst, dann gräme dich auch
daran nicht: du wirst mich lieben.
Bei aller Autonomie die ich nicht nur der Liebe abverlange ist es
auch einfach mal schön, sich einen Moment dieser Rose sich an-
vertrauen zu können. Sich einfach mal fallenlassen können....
Schön liebe Vera-Lena; ich nehme Dein Gedicht gerne mit in
meine Zeit!
Dir ganz viele
Liebe Grüße
)
Sonnenkreis