Eberhard Schikora
Mitglied
Dialog mit meinem Hund
Ach Purzel, guck nicht so! Dein Frauchen hat heute schiefe Laune. Eben habe ich einen Brief aus dem Kasten geholt: Sie hat ihm schon wieder geschrieben, seine Jugendfreundin. Du siehst mich so fragend an? Ja, vor einem Jahr haben sich die beiden zufällig auf einem Bahnhof wiedergetroffen. Schreib doch mal, hatte sie gesagt, als sie sich trennten. Und Herrchen hat geschrieben, und das haben wir nun davon. Nachher wird er mir freudestrahlend den Brief vorlesen. Eifersüchtig bin ich nicht, sie ist ja verheiratet. Aber es wurmt mich doch, dass er den Briefwechsel als das Normalste von der Welt ansieht. So normal ist das nun wirklich nicht. Schon deswegen nicht, weil die beiden sich eine spezielle Masche ausgedacht haben: Die Briefe, die er schreibt, kriege ich nicht zu sehen, und was sie schreibt, verheimlicht sie ihrem Mann. Herrchens Briefe darf er lesen.
Für mich bleibt auch ein halb offenes Versteckspiel ein Versteckspiel. Vielleicht flirten die beiden auch telefonisch miteinander. Dein Herrchen ist ein Schlawiner.
Purzel jault und protestiert.
Findest du das etwa alles in Ordnung, Purzel? Na ja, wenn ich in deine polygamen Dackelaugen sehe, die jeder attraktiven Hundedame hinterher schielen, wundert's mich eigentlich nicht.
Oder sehe ich etwas falsch? Im Grunde finde ich ihre Briefe auch lustig, informativ und nett. Sie hat wohl einfach ein großes Herz, und ihr Mann ebenso. Der hat doch neulich sogar deinem Herrchen zum Geburtstag gratuliert. Mancher braucht wohl eine lange Leine.
Purzel bellt fröhlich und wedelt mit dem Schwanz.
Willst Du etwa sagen, dass ich mir auch ein großes Herz zulegen soll? -- Du hast Recht! Nächste Woche kriegen wir einen Internet-Anschluss, und dann wird gechattet.
Mal sehen, wer anbeißt!
Ach Purzel, guck nicht so! Dein Frauchen hat heute schiefe Laune. Eben habe ich einen Brief aus dem Kasten geholt: Sie hat ihm schon wieder geschrieben, seine Jugendfreundin. Du siehst mich so fragend an? Ja, vor einem Jahr haben sich die beiden zufällig auf einem Bahnhof wiedergetroffen. Schreib doch mal, hatte sie gesagt, als sie sich trennten. Und Herrchen hat geschrieben, und das haben wir nun davon. Nachher wird er mir freudestrahlend den Brief vorlesen. Eifersüchtig bin ich nicht, sie ist ja verheiratet. Aber es wurmt mich doch, dass er den Briefwechsel als das Normalste von der Welt ansieht. So normal ist das nun wirklich nicht. Schon deswegen nicht, weil die beiden sich eine spezielle Masche ausgedacht haben: Die Briefe, die er schreibt, kriege ich nicht zu sehen, und was sie schreibt, verheimlicht sie ihrem Mann. Herrchens Briefe darf er lesen.
Für mich bleibt auch ein halb offenes Versteckspiel ein Versteckspiel. Vielleicht flirten die beiden auch telefonisch miteinander. Dein Herrchen ist ein Schlawiner.
Purzel jault und protestiert.
Findest du das etwa alles in Ordnung, Purzel? Na ja, wenn ich in deine polygamen Dackelaugen sehe, die jeder attraktiven Hundedame hinterher schielen, wundert's mich eigentlich nicht.
Oder sehe ich etwas falsch? Im Grunde finde ich ihre Briefe auch lustig, informativ und nett. Sie hat wohl einfach ein großes Herz, und ihr Mann ebenso. Der hat doch neulich sogar deinem Herrchen zum Geburtstag gratuliert. Mancher braucht wohl eine lange Leine.
Purzel bellt fröhlich und wedelt mit dem Schwanz.
Willst Du etwa sagen, dass ich mir auch ein großes Herz zulegen soll? -- Du hast Recht! Nächste Woche kriegen wir einen Internet-Anschluss, und dann wird gechattet.
Mal sehen, wer anbeißt!