Natürlich ist das keine Erzählung. Es geschieht ja nichts, es gibt keine Handlung, keinen Anfang, kein Ende.
Aber wir erfahren alles über eine Protagonistin, die uns mitten in den vielen Farben, die sie umgeben und die um sie werben, ihre Melancholie zeigt. Sie taucht ihre Seele vergeblich in den Farbkasten, den ein Spätfrühlingstag für alle die öffnet, die vom Leben noch nicht blind geworden sind, und der spüren lässt, dass in all den Farben schon der Herbst wohnt.
Die Freundin wisse am Ende gar nicht, wie sich die Erzählerin fühle, kann nur ein Taubblinder behaupten. Jemand, der unserer Autorin den Blick missgönnt, den diese nicht nur hat, sondern von dem sie auch schreiben kann.
Ein Kurzprosastück. Eine Impression. Kleines, großes Kino, @annagreta. Lass es dir nicht vermiesen!
Gruß
aligaga