Die Geschichte eines Diebes?

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Monolith

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Ein Grinsen huschte ihm über sein Gesicht, während sein Dolch kurz aus dem Schatten aufblitzte. Leichtfüßig und beinahe lautlos näherte er sich seinem Opfer, einem Wächter, der gerade sein Kettenhemd zurechtrückte.
"Wie unvorsichtig von ihm", dachte der gerissene Dieb, kicherte in sich hinein und packte von hinten das Kinn des Wächters mit seiner Linken. Gleichzeitig schnitt er mit seinem Dolch in der Rechten dessen Kehle durch, wobei er gleich nach dem Schnitt den Kopf des Röchelnden ruckartig nach links zog und den Unglücklichen zur Seite warf, um sich ja nicht das eigene Lederwams mit Blut verschmieren zu lassen.
"Ein Wächterlein weniger, somit sind's nur noch sieben".
Wie einfach es wieder war. Konnte ihm denn keiner die Stirn bieten? Anscheinend nicht. Stattdessen boten sie ihm ihre Kehlen und dies nutzte der selbsternannte Meisterdieb mit Liebe zu seinem Handwerk kaltblütig aus.
In geduckter Haltung schlich er den Gang hinunter, bis er an einer Tür ankam. Selbstsicher untersuchte er diese auf Fallen, die einem Jeden der in seinem Handwerk tätig war die flinken Fingerchen abschneiden sollten. Er fand keine. Welch Glück? Bisher fand er noch keine durch Fallen geschützte Tür. Die Eigentümer, stinkreiche und fettleibige Kaufleute, mussten sich wahrlich sicher fühlen. Unantastbar, doch hier war der Beweis, dass sie alles andere als unantastbar waren.
Nach einem Blick durch das Schlüsselloch und einem stillen Moment des Horchens schob er das letzte Hindernis zu seinem Glück einen Spalt weit auf - denn er als gerissener Meister seines Faches würde niemals eine Tür weit aufschwingen - schlich hindurch und schloss diese dann so leise wie möglich. Er wusste, dass dies die Schatzkammer sein musste und so war es verständlich, dass sein Puls höher als gewöhnlich schlug, besonders als plötzlich das Schloss knackte.
Das Schloss knackte?
Er Griff panisch an den Türgriff und riss versessen daran, doch der unüberwindbare Widerstand sagte ihm, dass er eingeschlossen war.
"Ha, mich einschließen! Versucht ihr auch Fische zu ertränken?", schrie er gedanklich, doch wagte er es nicht, einen Ton von sich zu geben. Er hatte noch keine Zeit gehabt, den Raum, den er soeben betreten hatte mit scharfem Auge zu begutachten. Es war dunkel. Soviel konnte er erkennen. Dies war wohl das erste mal, dass der Schatten der Dunkelheit, die Schwärze der Nacht und der ewige Tagschläfer ein gewisses Unwohlgefühl in lichtlosem Raum verspürte.
Schweißperlen rannen ihm die Stirn hinunter. Nervosität war er nicht gewohnt.
"Ich bin ein Meister!", dachte er, redete sich dieses Hirngespinst durchgehend ein.
"Dieses Schloss knacke ich auch im Dunkeln, HA!", munterte er sich auf.
Er entnahm einer seiner kleinen Taschen seine Dietriche, atmete Tief durch und suchte dann mit seinen flinken Fingern das Schlüsselloch. Panik überkam ihn. Das Schlüsselloch war zwar da, wo es sein sollte, doch wurde es plötzlich durch etwas metallenes versperrt! Übelkeit kam in ihm auf. Wie konnte das nur passieren?
Er hatte doch eigentlich alles richtig gemacht. Er beobachtete das Anwesen mehrere Tage lang, wusste, wie viele Wächter es gab, wusste, wann der Hausherr fort war und war sogar als angeblicher Geschäftspartner an einem solchen herrscherlosen Tag im Inneren des Anwesens gewesen. Er hatte auch ein Verhältnis mit einer der Mägde! Dabei war es nichteinmal die Schönste. Sie war es jedoch, die ihm gesagt hat, wo sich die Schatzkammer befände.
"Wie konnte ich nur auf so etwas -", er stockte mitten im Satz, als er Schritte in dem Gang aus dem er gekommen war hörte.
Nun, dachte er, war es eindeutig Zeit, sich in diesem Raum genau umzusehen - und das schnell! Er lief, all seine Vorsicht vergessend, geradewegs in die Dunkelheit hinein und - wie konnte es anders sein - stolperte über ein Hindernis. Der Boden bestand aus kaltem und hartem Gestein, dass wusste er jetzt.
Er entzündete schnell und mit zittrigen Händen eine Fackel und sah sich hastig in dem Raum um. Ausser einigen Holzkisten war nichts zu sehen und einen weiteren Ausgang gab es auch nicht.
Währenddessen wurde an der Tür hinter ihm gerüttelt und der gefangene Langfinger hörte höhnisches Gelächter.
Der Dieb erkannte jetzt, dass er alles andere als ein Meister war. Gleichzeitig lernte er seine letzte Lektion: Fallen versuchen nicht immer, jemanden am Eindringen zu hindern.
 

Greenlia

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Etwas Kritik ;-)

Ailtta Monolith!

Willkommen bei der Leselupe!
Gleich zu Anfang möchte ich etwas klarstellen: Es ist niemals gut gleich in der Einletiung sein eigenes Werk zunichte zu machen. Glaubst du nicht, dass einem das die Erwartung auf das Weitere nimmt?
Das nur als kleiner Rat.

Als erstes bin ich bei deiner Geschichte über diesen ellenlangen Satz gesolpert:
\"Wie unvorsichtig von ihm\", dachte der gerissene Dieb, kicherte in sich hinein, packte von hinten das Kinn des Wächters mit seiner Linken und schnitt gleichzeitig mit seinem Dolch in der Rechten dessen Kehle durch, wobei er gleich nach dem Schnitt den Kopf des Röchelnden ruckartig nach links zog und den Unglücklichen zur Seite warf, um sich ja nicht das eigene Lederwams mit Blut verschmieren zu lassen.
Da muss man was ändern. Wie wäre es mit:
\"Wie unvorsichtig von ihm\", dachte der gerissene Dieb. Er kicherte in sich hinein und packte von hinten das Kinn des Wächters mit seiner Linken. Gleichzeitig schnitt er mit seinem Dolch in der Rechten dessen Kehle durch, wobei er [...] nach dem Schnitt den Kopf des Röchelnden ruckartig nach links zog. Dann warf er den Unglücklichen zur Seite, um sich ja nicht das eigene Lederwams mit Blut verschmieren zu lassen.
Ebenfalls habe ich einen merkwürdigen Gegensatz gefunden:
Stattdessen boten sie ihm ihre Kehlen und dies nutzte der selbsternannte Meisterdieb mit Liebe zu seinem Handwerk kaltblütig aus.
LIEBE in Verbindung mit KALTBLÜTIG, hmmm. Vielleicht kannst du daran ja auch etwas ändern.

Übrigens, weshalb benutzt du immer diese Schrägstriche vor den Gedanken? Das hat mir doch etwas Kopfzerbrechen bereitet. Und auch diese verrückte Mischung von Groß-und Kleinbuchstaben, wo sie nicht hingehören, hat mich etwas gestört.

Zum Schluss: Deine Geschichte soll doch eine Moral haben, so viel habe ich verstanden. Nur leider kommt das nur recht dürftig zum Vorschein. Das Ende müsste dramatischer sein, man merkt fast nichts von der Panik deines Diebes.


So, ich hoffe, meine Kritik hat dich nicht zu sehr niedergeschmettert. Aber ich denke, man ist besser ehrlich. Wenn du willst, kannst du ja mal bei meinen Werken vorbeischauen und mich so richtig fertigmachen mit Kritik. ;-) Aber immer ehrlich bleiben bei Bewertungen, das ist die Devise.

Ich wünsche dir weiterhin noch viel Spaß & Erfolg beim Schreiben!
 

Monolith

Mitglied
Re: Etwas Kritik ;-)

Ursprünglich veröffentlicht von Greenlia
Willkommen bei der Leselupe!
Danke!

Gleich zu Anfang möchte ich etwas klarstellen: Es ist niemals gut gleich in der Einletiung sein eigenes Werk zunichte zu machen. Glaubst du nicht, dass einem das die Erwartung auf das Weitere nimmt?
Nimm es ruhig als Akt der Bescheidenheit hin ;) Aber gut, hast im Grunde recht.


Da muss man was ändern. Wie wäre es mit:
\"Wie unvorsichtig von ihm\", dachte der gerissene Dieb. Er kicherte in sich hinein und packte von hinten das Kinn des Wächters mit seiner Linken. Gleichzeitig schnitt er mit seinem Dolch in der Rechten dessen Kehle durch, wobei er [...] nach dem Schnitt den Kopf des Röchelnden ruckartig nach links zog. Dann warf er den Unglücklichen zur Seite, um sich ja nicht das eigene Lederwams mit Blut verschmieren zu lassen.
Ich schreibe sehr gerne ziemlich lange Sätze, wie mir auch schon aufgefallen ist. Jedoch habe ich es in diesem nicht bemerkt. Also danke für den Hinweis! Werde beim nächsten Mal darauf achten.

Ebenfalls habe ich einen merkwürdigen Gegensatz gefunden:
[...]
LIEBE in Verbindung mit KALTBLÜTIG, hmmm. Vielleicht kannst du daran ja auch etwas ändern.
Gefährliche Verbindung, ich weiß. Hab auch schon beim Schreiben darüber nachgedacht, habe es aber mal probeweise stehen gelassen. Da es dir aber negativ aufgefallen ist, hätte ich es doch lieber weglassen sollen. Sollte eigentlich etwas ironisch gemeint sein, aber jetzt kann ich den Sinn dieser Ironie selbst nicht mehr nachvollziehen :)


Übrigens, weshalb benutzt du immer diese Schrägstriche vor den Gedanken? Das hat mir doch etwas Kopfzerbrechen bereitet. Und auch diese verrückte Mischung von Groß-und Kleinbuchstaben, wo sie nicht hingehören, hat mich etwas gestört.
Ich habe keine Ahnung woher diese Schrägstriche kommen. Habe vorher alles in Word kopiert, um die Rechtschreibprüfung durchlaufen zu lassen (daher auch die verrückte Mischung von Groß- und Kleinbuchstaben? Sorry, aber ich weiß nicht genau was du meinst). Vielleicht deshalb? Keine Ahnung, hat mich auch überrascht?

Zum Schluss: Deine Geschichte soll doch eine Moral haben, so viel habe ich verstanden. Nur leider kommt das nur recht dürftig zum Vorschein. Das Ende müsste dramatischer sein, man merkt fast nichts von der Panik deines Diebes.
War am Ende wirklich etwas schlampig. Werde mir nächstes Mal etwas mehr Mühe geben, besonders was das Ausarbeiten des Schlusses anbelangt. (habe die dumme Angewohnheit Geschichten nicht zu vollenden. Das hat sich hier bemerkbar gemacht.)


So, ich hoffe, meine Kritik hat dich nicht zu sehr niedergeschmettert. Aber ich denke, man ist besser ehrlich.
Ach was. Ich bin für Kritik so dankbar wie für Lob, denn bekanntlich lernt man aus Fehlern und was würde ich lernen, wenn mich niemand auf meine Fehler hinwiese?

Wenn du willst, kannst du ja mal bei meinen Werken vorbeischauen und mich so richtig fertigmachen mit Kritik. ;-) Aber immer ehrlich bleiben bei Bewertungen, das ist die Devise.
Werde ich bei Gelegenheit auf jeden Fall machen! Also das Vorbeischauen, inwiefern ich die kritisieren werde, dass wird sich zeigen ;)

Ich wünsche dir weiterhin noch viel Spaß & Erfolg beim Schreiben!
Vielen Danke!
 



 
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