Die Geschichte vom Pfarrer, der den Glauben verlor
Es war einmal ein Pfarrer, der tat immer treu und brav seinen Dienst in seiner kleinen Provinzgemeinde, hielt des Sonntags den Gottesdienst, taufte die Kinder, vermählte die Paare und sprach das Vaterunser am Grab der Verstorbenen. Und weil er eine mitfühlende Seele war und das ganze Elend, die Armut und das Leid ringsherum sah, so betete er auch immer fleißig für seine Schäfchen. Doch mit der Zeit fiel ihm auf, dass sein Beten nie etwas nützte. Die Kranken wurden nicht gesund, die Armen nicht reicher, die Geizigen nicht weichherziger und die Welt im Großen und Ganzen blieb so ungerecht und unvollkommen wie sie war. Da begann er zunächst an der Gnade Gottes zu zweifeln, dann an dessen Allmacht und schließlich kam er zu dem Ergebnis, dass Gott gar nicht existiere. Und als er merkte, dass Gott ihm auch nicht fehlte, gab er schließlich das Grübeln und Zweifeln über dessen Existenz gänzlich auf. Aber da er nichts anderes als seinen Pfarrerberuf gelernt hatte und er auch sehr gerne im Pfarrhaus mit dem schönen Garten wohnte, konnte er sich nicht dazu entschließen, seine Stellung aufzugeben. Also stellte er sich weiterhin sonntags auf die Kanzel und predigte vom Reich Gottes, taufte die Kinder im Namen des Herrn, an den er nicht mehr glaubte, ermahnte die Hochzeitspaare, ein gottgefälliges Leben zu führen und versprach den Hingeschiedenen am Grab ihre Auferstehung. Und da er nicht gestorben ist, macht er das noch heute in seinem kleinen Dorf.
Es war einmal ein Pfarrer, der tat immer treu und brav seinen Dienst in seiner kleinen Provinzgemeinde, hielt des Sonntags den Gottesdienst, taufte die Kinder, vermählte die Paare und sprach das Vaterunser am Grab der Verstorbenen. Und weil er eine mitfühlende Seele war und das ganze Elend, die Armut und das Leid ringsherum sah, so betete er auch immer fleißig für seine Schäfchen. Doch mit der Zeit fiel ihm auf, dass sein Beten nie etwas nützte. Die Kranken wurden nicht gesund, die Armen nicht reicher, die Geizigen nicht weichherziger und die Welt im Großen und Ganzen blieb so ungerecht und unvollkommen wie sie war. Da begann er zunächst an der Gnade Gottes zu zweifeln, dann an dessen Allmacht und schließlich kam er zu dem Ergebnis, dass Gott gar nicht existiere. Und als er merkte, dass Gott ihm auch nicht fehlte, gab er schließlich das Grübeln und Zweifeln über dessen Existenz gänzlich auf. Aber da er nichts anderes als seinen Pfarrerberuf gelernt hatte und er auch sehr gerne im Pfarrhaus mit dem schönen Garten wohnte, konnte er sich nicht dazu entschließen, seine Stellung aufzugeben. Also stellte er sich weiterhin sonntags auf die Kanzel und predigte vom Reich Gottes, taufte die Kinder im Namen des Herrn, an den er nicht mehr glaubte, ermahnte die Hochzeitspaare, ein gottgefälliges Leben zu führen und versprach den Hingeschiedenen am Grab ihre Auferstehung. Und da er nicht gestorben ist, macht er das noch heute in seinem kleinen Dorf.