Tula
Mitglied
die Moritat vom kurzen Glück
Heinrich hatte nichts auf Lager,
ritt auf lahmen Steckenpferden,
war ein Taugenichts, Versager;
kurz: er wollte Dichter werden.
Doch wie schon die Weisen sangen,
darf sogar das dümmste Huhn
(wenn auch blind) ein Korn erlangen,
ohne viel dafür zu tun.
So geschah es, dass die Niete
Heinrich einst auf einer Fete
strauchelte, denn vor ihm kniete –
hilflos trunken – Margarete.
Hingerissen brach die Nulpe
aus dem Stegreif, couragiert,
eine wundersame Tulpe,
die den Strauch der Sprache ziert:
"O du holde Amazone,
schlägst als Flamme mir im Herzen,
lohst und brennst in meiner Krone
gar wie tausend Weihnachtskerzen!"
"Hick, wasch büs ‘n du ffüürn Lllieber !"
hauchte sie im Spiel der Balz,
schlang sich wie im bangen Fieber
um des Nichtsnutz' schlanken Hals.
Doch o weh! Da riss ihr Bruder
mit gesenkten Augenbrauen
Gretchen, bleich wie Zuckerpuder,
aus des Dichters faulen Klauen:
"Schwester, was? So ein Verlierer
will dir an den Reißverschluss?
Solche Heinis, Blattbeschmierer
schwafeln nichts als wirren Stuss!
Schlimmer noch! Der Verse-Schinder
hat vom Leben keinen Schimmer:
Saufen, Autos, Druckzylinder …
und kein Schmott?! Den nimmst du nimmer!”
Grauenvoll, die letzte Szene,
Voyeuristen im Spalier.
Gretchen rief mit letzter Träne:
“Heinrich, hick! Mir graut vor dir!”
Somit wurde noch entfettet,
was der Schmierfink angerichtet.
Margarete ward' gerettet.
Jemand hat den Plot verdichtet.
Heinrich hatte nichts auf Lager,
ritt auf lahmen Steckenpferden,
war ein Taugenichts, Versager;
kurz: er wollte Dichter werden.
Doch wie schon die Weisen sangen,
darf sogar das dümmste Huhn
(wenn auch blind) ein Korn erlangen,
ohne viel dafür zu tun.
So geschah es, dass die Niete
Heinrich einst auf einer Fete
strauchelte, denn vor ihm kniete –
hilflos trunken – Margarete.
Hingerissen brach die Nulpe
aus dem Stegreif, couragiert,
eine wundersame Tulpe,
die den Strauch der Sprache ziert:
"O du holde Amazone,
schlägst als Flamme mir im Herzen,
lohst und brennst in meiner Krone
gar wie tausend Weihnachtskerzen!"
"Hick, wasch büs ‘n du ffüürn Lllieber !"
hauchte sie im Spiel der Balz,
schlang sich wie im bangen Fieber
um des Nichtsnutz' schlanken Hals.
Doch o weh! Da riss ihr Bruder
mit gesenkten Augenbrauen
Gretchen, bleich wie Zuckerpuder,
aus des Dichters faulen Klauen:
"Schwester, was? So ein Verlierer
will dir an den Reißverschluss?
Solche Heinis, Blattbeschmierer
schwafeln nichts als wirren Stuss!
Schlimmer noch! Der Verse-Schinder
hat vom Leben keinen Schimmer:
Saufen, Autos, Druckzylinder …
und kein Schmott?! Den nimmst du nimmer!”
Grauenvoll, die letzte Szene,
Voyeuristen im Spalier.
Gretchen rief mit letzter Träne:
“Heinrich, hick! Mir graut vor dir!”
Somit wurde noch entfettet,
was der Schmierfink angerichtet.
Margarete ward' gerettet.
Jemand hat den Plot verdichtet.