Die Rache des Pegasus

Die Rache des Pegasus

Du wolltest dich am Leben vorbeischleichen
und Deine Glückseligkeit in Illusionen suchen.

Wunschgemäß habe ich Dich entführt
und die vermeintliche Glückseligkeit
auskosten lassen.

Du begannst, Reime zu schmieden und
wurdest dein eigener Drogenfabrikant.

Dann warf ich dich ab und ließ dich allein
mit den Realitäten, die du so hasst.

Ich wollte dich strafen für all deine
Unterlassungssünden und Lebenslügen.

Ich werde dir nun
viele gute Einfälle schicken
und dich daran hindern,
sie in Poesie zu verwandeln.

Ich werde dir nun Steine in den Weg legen
und dich traumhaft schöne und doch
fruchtlose Gedanken wälzen lassen.

Es soll dir ähnlich ergehen, wie
Tantalus und Sisyphos,
denn du hast gefrevelt und
die Kunst missbraucht.

Ich werde noch einmal bei dir vorbeikommen.

Wenn du gelernt hast, den Realitäten
ins Auge zu schauen,
will ich dir eine Chance geben
und dich wieder aufsitzen lassen.

Aber bis dahin liebst du hoffentlich
das Leben mehr als die Kunst.
 

Joneda

Mitglied
Ohne den Frust an dem Leben
wären viele Künstler nicht
zu ihren Werken gekommen.
Durch sie verarbeiten sie
die Realität,
ihre Biographie
und ihr Erleben.
Missbrauch wäre
hätte man sich in den Dienst
einer Macht gestellt,
sich selbst verleugnend,
somit
weißes Pferd
fliege,
fliege Pegasus.

LG
 
Hallo Joneda,

ich danke Dir sehr für Dein einfühlsames Echo.
Lange habe ich geglaubt, ich könnte meine Defizite durch meine Dichterei kompensieren. Aber leider haben mich eben diese Defizite daran gehindert, meine Werke in klingende Münze zu verwandeln. Mit nun 83 Lebensjahren wachsen einem die fehlenden Ellenbogen auch nicht mehr. Selber schuld. Menschenscheu rächt sich.
Trotzdem ist mir jetzt etwas leichter.
Ich glaube, vor diesem Hintergrund ist die Entstehung des Gedichts ausreichend erklärt (ich selbst halte es für mein bestes).
LG Eberhard
 

Joneda

Mitglied
Hallo Eberhard,

ich bin zwar noch keine 83 Jahre
und ob man Ellenbogen braucht,
doch nur, wenn man zu wenig Platz hat,
was meinst Du?
Leidenschaften suchen sich ihren Weg,
ob man sich wegen ihnen geißeln soll?
Im Moment fällt mir zu so viel
stets eine Lebensweisheit ein,
für Dich ein Gedicht,
das mir selber eines Tages
von einem Freund zugesandt wurde,
es heißt "I had a dream" aus dem Jahre 1964
von Margaret Fishback-Powers,
auch die Geschichte um dieses Gedicht
ist sehr interessant,
aber lies/google selber .

Liebe Grüße
und alles Liebe
 
Hallo Joneda,

danke für Deinen dezenten Hinweis auf den lieben Gott, aber der Heilige Christophorus wird sich meiner nie annehmen.
Ich beneide alle Menschen, die bei Gott einen festen Halt finden. Der Atheist ist nicht gegen Gott. Er hat nur keinen. Doch ich habe wenigstens eine stabile Frau, die mich vor Schlimmerem bewahrt hat. So will ich nicht länger lamentieren.
Die Schuld, die ich auf mich geladen habe, ist immer noch tragbar.
Wirklich sehr leid tun mir Menschen, die durch eine momentane Unaufmerksamkeit Menschenleben auf dem Gewissen haben (Autofahrer, Chirurgen ...). Sie werden ihr ganzes Leben nicht mehr froh.
LG Eberhard
 
Die Rache des Pegasus

Du wolltest dich am Leben vorbeischleichen
und Deine Glückseligkeit in Illusionen suchen.

Wunschgemäß habe ich Dich entführt
und die vermeintliche Glückseligkeit
auskosten lassen.

Du begannst, Reime zu schmieden und
wurdest dein eigener Drogenfabrikant.

Dann warf ich dich ab und ließ dich allein
mit den Realitäten, die du so hasst.

Ich wollte dich strafen für all deine
Unterlassungssünden und Lebenslügen.

Ich werde dir nun
viele gute Einfälle schicken
und dich daran hindern,
sie in Poesie zu verwandeln.

Ich werde dir nun Steine in den Weg legen
und dich fruchtlose Gedanken wälzen lassen.

Es soll dir ähnlich ergehen, wie
Tantalus und Sisyphos,
denn du hast gefrevelt und
die Kunst missbraucht.

Ich werde noch einmal bei dir vorbeikommen.

Wenn du gelernt hast, den Realitäten
ins Auge zu schauen,
will ich dir eine Chance geben
und dich wieder aufsitzen lassen.

Aber bis dahin liebst du hoffentlich
das Leben mehr als die Kunst.
 



 
Oben Unten