Die Schauspieler

Im Korsett der Angst wuchs ich auf
Zwischen bitterarmen Schauspielern
Die sich an Wörtern berauschten
In Zimmern mit bunten Wänden

Niemand sah mir beim Gehen zu
Darum ging ich die ganze Zeit
Die Schauspieler schliefen am Tag
Dann strich ich durch ihr Haar

Bis der Mond im Leben aufging
Da erhoben sich die Großen
In der Küche viel zu reden
Bei Kaffee und Zigaretten

Theaterstücke füllten Regale
Völker aus Neid und Güte
Namen flossen aus Papier
Auf die Zungen der Schauspieler

Horden aus Wut und Liebe
Ich wollte ein Schauspieler sein
Durchsuchte ihre Haare
Den Traum des Lebens zu finden

Die Schauspieler schnarchten still
Im Schlaf gehörten sie zusammen
Ihr Schlaf folgte einem Rhythmus
So legte ich mich in ihre Mitte

Zu erwachen in einer Festung
Graue und karge Felsen
Kalter Wind pfiff in mein Ohr
Zwischen Bergen und Lawinen

Dort war es kalt und einsam
Nirgendwo ein Lebenszeichen
Die Schauspieler fehlten mir
Ich wollte wie sie werden

Längst sind die Schauspieler tot
Ihre Haare bewahre ich auf
In der Festung meiner Wünsche
Zwischen Bergen und Lawinen

Starker Text!
Sehr gerne gelesen!
Liebe Grüße
A

Hallo Scal und hallo Arcos,

danke an euch für die Bewertungen und das Feedback.

Viele Grüße
Max