Ich lebe in einer schönen Stadt. Es gibt hier viele Häuser und Straßen, die Leute sind im allgemeinen nett und man kann immer damit rechnen, gegrüßt zu werden, wenn man den Gang zum Bäcker oder zum Einkaufsladen tätigt.
Ich gehe also meinen üblichen Weg, meine Lieblingsstraße entlang, die mit den schönen Blumenkästen. Und schöne Blumen sind auch drin. In den BlunenQuer über die Straße verläuft eine Brücke, über die manchmal eine Eisenbahn fährt. Aber nur ganz selten, weil eigentlich ist die Strecke still gelegt. Nur die Museumszüge fahren da manchmal.
Als ich nun unter dieser Brücke entlanggehe wie immer, fallen mir plötzlich Schuhe auf den Kopf. Ernsthaft. Ein Paar Schuhe, an den Schnürsenkeln zusammengebunden. Die Schuhe sind schön. Sie gefallen mir wirklich. Ich habe lange nicht mehr so schöne Schuhe gesehen. Hier in der Stadt gibt es keine so guten Schuhe mehr, seitdem die Schuhmacher streiken.
Naja... wenn einem solche Schuhe auf den Kopf fallen, was macht man dann?
Ich sehe mich erst einmal gründlich um, nach oben und in alle Seiten. Nirgendwo scheint jemand zu sein, dem die Schuhe gehören könnten. Naja, was solls. Ich probiere sie an. Wenn sie schon meinen Kopf befallen, sollen sie wenigstens meine Füße spüren.
Sie passen wie perfekt, wie für mich gemacht. Die Sohle passt sich meiner Fußform genau an, wie maßgeschneidert. Ich stecke meine alten Schuhe in den Stoffbeutel, den ich immer dabei habe und gehe weiter, in die Stadt.
Seltsam, heute grüßt garniemand... liegt bestimmt an den Schuhen! Sie sind ja auch schön...
Die Menschen, denen ich begegne sehen mir nicht in das Gesicht – nur auf die Schuhe. Einige Minuten später, im Einkaufsladen, beschwert sich die Verkäuferin, das sie kein Trinkgeld bekommt.
Ich habe hier noch nie Trinkgeld gegeben und werde es auch nicht tun. Tut ja sonst auch niemand. Der Verkäuferin Trinkgeld geben, das ist doch absurd. Ich habe alles, was ich brauche, mache mich deswegen auf den Weg zurück. Aber ich weiß noch nicht welchen Weg ich gehe. Der Weg unter der Brücke macht mir nun Angst, wer weiß, was als nächstes kommt? Aber der andere Weg gefällt mir nicht so. Dort wohnen schräge Leute und Arme, außerdem ist der Weg schlecht und es riecht.
Schließlich entschließe ich mich doch, wieder unter der Brücke entlang zu gehen. Noch bevor ich die Brücke durchschritten habe, stellen sich mir einige Leute in den Weg. Ihre Gesichter sind verhüllt, ich habe keine Ahnung wie alt sie sind. Aber ich denke, sie sind jünger. Ja, sie sind bestimmt jünger. Die Jüngeren sind immer die Bösen, das weiß man doch.
„Geld“ ist alles, was ihr Anführer sagt, als er seine Hand ausstreckt. Nein, ich werde ihm mein Geld bestimmt nicht geben. Ich habe doch nur so wenig, so, das es gerade zum guten Leben reicht. Das freut den – ich nenne ihn einfach mal so – jungen Mann wenig, also schlägt er mich. Er schlägt mich oft und hart, durchsucht meine Taschen, findet nur etwas Kleingeld, also nimmt er die Schuhe mit. Und seine Freunde sehen zu.
Als ich mich röchelnd erhebe sind sie schon verschwunden, ich sehe mich hilfesuchend um, nach oben und in alle Seiten. Nirgendwo scheint jemand zu sein, der mir helfen könnte.
Ich wanke ein Stück, Richtung Zuhause, komme aber nicht weit, ich bin zu schwach. Lege mich hin, um mich auszuruhen. Nach einiger Zeit stehe ich wieder auf, komme nun ein Stück weiter, ich habe ja Kräfte gesammelt. Kaum bin ich unter der Brücke hindurch gegangen spüre ich wieder einen stechenden Schmerz im Kopf. Wieder die Schuhe. Ich sehe genauer hin, es sind genau die gleichen. Ich kippe vornüber und bleibe leblos auf der Straße liegen.
Wenigstens sterbe ich in einer schönen Stadt.
Ich gehe also meinen üblichen Weg, meine Lieblingsstraße entlang, die mit den schönen Blumenkästen. Und schöne Blumen sind auch drin. In den BlunenQuer über die Straße verläuft eine Brücke, über die manchmal eine Eisenbahn fährt. Aber nur ganz selten, weil eigentlich ist die Strecke still gelegt. Nur die Museumszüge fahren da manchmal.
Als ich nun unter dieser Brücke entlanggehe wie immer, fallen mir plötzlich Schuhe auf den Kopf. Ernsthaft. Ein Paar Schuhe, an den Schnürsenkeln zusammengebunden. Die Schuhe sind schön. Sie gefallen mir wirklich. Ich habe lange nicht mehr so schöne Schuhe gesehen. Hier in der Stadt gibt es keine so guten Schuhe mehr, seitdem die Schuhmacher streiken.
Naja... wenn einem solche Schuhe auf den Kopf fallen, was macht man dann?
Ich sehe mich erst einmal gründlich um, nach oben und in alle Seiten. Nirgendwo scheint jemand zu sein, dem die Schuhe gehören könnten. Naja, was solls. Ich probiere sie an. Wenn sie schon meinen Kopf befallen, sollen sie wenigstens meine Füße spüren.
Sie passen wie perfekt, wie für mich gemacht. Die Sohle passt sich meiner Fußform genau an, wie maßgeschneidert. Ich stecke meine alten Schuhe in den Stoffbeutel, den ich immer dabei habe und gehe weiter, in die Stadt.
Seltsam, heute grüßt garniemand... liegt bestimmt an den Schuhen! Sie sind ja auch schön...
Die Menschen, denen ich begegne sehen mir nicht in das Gesicht – nur auf die Schuhe. Einige Minuten später, im Einkaufsladen, beschwert sich die Verkäuferin, das sie kein Trinkgeld bekommt.
Ich habe hier noch nie Trinkgeld gegeben und werde es auch nicht tun. Tut ja sonst auch niemand. Der Verkäuferin Trinkgeld geben, das ist doch absurd. Ich habe alles, was ich brauche, mache mich deswegen auf den Weg zurück. Aber ich weiß noch nicht welchen Weg ich gehe. Der Weg unter der Brücke macht mir nun Angst, wer weiß, was als nächstes kommt? Aber der andere Weg gefällt mir nicht so. Dort wohnen schräge Leute und Arme, außerdem ist der Weg schlecht und es riecht.
Schließlich entschließe ich mich doch, wieder unter der Brücke entlang zu gehen. Noch bevor ich die Brücke durchschritten habe, stellen sich mir einige Leute in den Weg. Ihre Gesichter sind verhüllt, ich habe keine Ahnung wie alt sie sind. Aber ich denke, sie sind jünger. Ja, sie sind bestimmt jünger. Die Jüngeren sind immer die Bösen, das weiß man doch.
„Geld“ ist alles, was ihr Anführer sagt, als er seine Hand ausstreckt. Nein, ich werde ihm mein Geld bestimmt nicht geben. Ich habe doch nur so wenig, so, das es gerade zum guten Leben reicht. Das freut den – ich nenne ihn einfach mal so – jungen Mann wenig, also schlägt er mich. Er schlägt mich oft und hart, durchsucht meine Taschen, findet nur etwas Kleingeld, also nimmt er die Schuhe mit. Und seine Freunde sehen zu.
Als ich mich röchelnd erhebe sind sie schon verschwunden, ich sehe mich hilfesuchend um, nach oben und in alle Seiten. Nirgendwo scheint jemand zu sein, der mir helfen könnte.
Ich wanke ein Stück, Richtung Zuhause, komme aber nicht weit, ich bin zu schwach. Lege mich hin, um mich auszuruhen. Nach einiger Zeit stehe ich wieder auf, komme nun ein Stück weiter, ich habe ja Kräfte gesammelt. Kaum bin ich unter der Brücke hindurch gegangen spüre ich wieder einen stechenden Schmerz im Kopf. Wieder die Schuhe. Ich sehe genauer hin, es sind genau die gleichen. Ich kippe vornüber und bleibe leblos auf der Straße liegen.
Wenigstens sterbe ich in einer schönen Stadt.