Die Wandelbaren

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Carina M.

Mitglied
Die Fee, gar lieblich schaut sie drein,
leicht lächelnd spricht sie ihre Worte,
und ihr Gebaren zart und fein,
geschmückt mit einer Blumenborte.

Doch ach, welch Irrtum unterliegt,
wer sich da blenden lässt von ihr,
denn unter Feenhaut geschmiegt,
da lauert schon ein höllisch Tier.

Es wandelt sich das reizend Wesen,
zum Monster unterm Elfenkleide,
brüllt garstig Worte zum Verwesen
und jeder sucht hier schnell das Weite.

Denn wer sein Herz bewahren will,
der meide solche Wandelbaren,
und wende sich ganz leis und still,
hinfort aus solcherlei Gefahren.


So geht es mit den Fabelwesen,
zu viel des Feuers blendet meist,
der heile Geist möcht nur genesen,
wenn auch die Monster noch so dreist.
 
Hallo Carina,

ich bin noch ziemlich neu hier und beim Stöbern ein bisschen über Deine Gedichte gestolpert. Mir gefällt vor allem das Lyrische in Deinen Gedichten, so auch in den „Wandelbaren“. Die Idee, einen ganz alltäglichen Begriff zu nehmen, ihn in einen märchenhaften Kontext zu packen und allein dadurch in ein bedrohliches Fabelwesen zu verwandeln, finde ich toll.

Das hat sofort meine Fantasie in Gang gesetzt und ich hatte mir anstelle der eher allgemein beschreibenden Worte eine praktische Schilderung dieses Fabelwesens bei der „Arbeit“ gewünscht. Dadurch könnte man, glaube ich, auch plastischer darstellen, worin die Bedrohung eigentlich liegt. Falls Du jemals auf die Idee kommen solltest, eine zweite Version dieses Gedichts zu schreiben, würde ich mich freuen, wenn ich davon erfahren würde.

Viele Grüße
 

Carina M.

Mitglied
Hallo Mark,

schön von dir zu lesen und es freut mich natürlich, wenn dir mein Feenmonster gefällt. Ich dachte schon es wäre für immer im Fabelwesenwald verschollen.
Näher bezeichnen möchte ich das Feenmonster eigentlich nicht, jede/r Leser/in darf die Fantasie hier voll aufleben lassen.
Wie du schreibst ist dir das ja auch schon fabelhaft gelungen.:)
Was mir möglicherweise noch dazu einfallen und in einem neuen Text von mir festgehalten werden könnte, na schau mer mal, das muss sich dann irgendwann vielleicht mal von selber ergeben.

Derweil sage ich dir herzlichen Dank und sende dir liebe Grüße,
Carina
 



 
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