du gehst fort (gelöscht)

F

Franziska Franke

Gast
Es gefällt mir gut, das Gedicht. Es ist kurz und prägnant
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo mitis,

leider finde ich das Gedicht nicht gut. Die Reime sind so ausgelutscht, dass ich mich wirklich frage, warum Du sie verwendest. Dann die Wiederholung etwas/etwas - die sollte unbedingt überarbeitet werden, allein schon der Doppelbedeutung wegen. Schniedel auf Raubzug, oh je!
Der zerstörte Traum ist ein Allerweltsbild ebenso wie der leere Raum, es fehlt die Herz/Schmerz-Strophe.

cu
lap
 

strolch

Mitglied
na gut es ist einwenig zu nüchtern - zuviel vernunft. den schmerz nicht zulassen wollen.

sonst, man muß nicht immer das fahrrad neu erfinden, auch nicht beim reimen, lapi

lg brigitte
 

presque_rien

Mitglied
..hä?.. ach SO *grins*... mir war's NICHT sofort aufgefallen und ihr seid alle versaut!! ;-P

Ich gebe lapi aber völlig Recht, was das Gesamtwerk angeht,

lg presque
 

mitis

Mitglied
ich danke für den teil der kritik, der konstruktiv ausgefallen ist.
ohne aber gleich den moralischen zu kriegen, möchte ich etwas noch anfügen: die meisten hier geposteten gedichte sind meines erachtens "geschmacksache". (und darüber kann man eigentlich nicht streiten)
zumindest aber sollte jeder kritiker/jede kritikerin anerkennen, dass etliche gedichte - und dazu zähle ich mein "du gehst fort" ebenso wie manche andere - emotionale momente im leben des schreibers/der schreiberin ausdrücken wollen.
diese tatsache verlangt doch in einem literarischen forum ein mindestmaß an einfühlungsvermögen oder wenigstens distanz.
die gedichte stehen wohl hier, weil die schreiberInnen wissen wollen, wie ihre werke "ankommen". und das sollte kommentiert werden. mehr nicht.
zum schweinigeln empfehle ich, in den keller zu gehen.

hier ein versöhnlicher vierzeiler von mir:)
die einen nennen es humor
ander'n wieder graut davor.
so ist das mal im dichterleben.
wär' schade drum, uns würd's nicht geben.

lg mitis
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo mitis,

vielleicht ist die Meinungsäußerung hinter der Kritik zu kurz gekommen.
Deine
emotionale momente im leben
sind leider unzureichend in Versform gesetzt worden, so dass hier keine positive Leseerfahrung zustande kommt.

Das Schweinigeln ist Teil des Problems. Wenn du Dir den Vers
Etwas in deinem Schritt
sachlich anschaust, dürfte Dir die mögliche Doppeldeutigkeit auffallen.

Wenn Du möchtest, dass der Leser hier nicht grinst, musst Du den Vers ändern.

Also: Bei mir kommt Dein Werk aus formalen und handwerklichen Gründen nicht an.

cu
lap
 

presque_rien

Mitglied
Hi mitis,

wie, Gedichte sind Geschmackssache? Echt jetzt?

Aber mal im Ernst: Das hier ist ja ein Literaturforum und keine Selbsthilfegruppe. Es geht um das Werk, die Assoziationen und Gefühle, die beim Leser entstehen - und die können sehr unterschiedlich sein, das kann man als Autor nicht beeinflussen. Wenn man mit seinen Texten in die Öffentlichkeit geht, muss man sich auf alle Arten von Kritik und Kommentaren einstellen. Für mich ist das Dichten eine der wichtigsten Sachen im Leben und ich verarbeite damit auch sehr persönliche Emotionen. Trotzdem erwarte ich bei der Diskussion meiner Texte keine Rücksicht auf meine Gefühle - dafür sind meine Freunde und mein Psychologe zuständig. Ich denke, die Trennung zwischen Autor und Lyrischem Ich ist für die Literatur zentral und sollte unbedingt aufrechterhalten werden, selbst in einem virtuellen Forum!

Lg presque
 

mitis

Mitglied
Der Text wurde vom Autor gelöscht.
Gemäß den Forenregeln bleiben die Kommentare jedoch erhalten.
 

mitis

Mitglied
@presque rien
wie, Gedichte sind Geschmackssache? Echt jetzt?
ich habe geschrieben: die meisten hier geposteten gedichte sind geschmacksache.

will heißen: vieles, das hier gepostet wird (inklusive meine eigenen gediche) befindet sich im stadium des werdens, der ersten überprüfung von außen - zumindest meinem eindruck nach.
du schreibst ja selbst, dass du deine persönlichen erlebnisse verarbeitest. wenn du keine rücksicht auf deine gefühle erwartest, ist das okay. ich erwarte das schon (was ja sachliche kritik nicht ausschließt) und bemühe mich auch, bei meinen "spontanen leseeindrücken" (sicher der bessere ausdruck für "kritik", zumindest in diesem forum) sachlich zu bleiben und den autor nicht persönlich anzugreifen, indem ich ihm z.b. unterstelle, dass er eher eine selbsthilfegruppe braucht als ein literaturforum. oder indem ich ätzende hihi-kommentare anfüge.

wie du eben m.E. richtig schreibst:
Ich denke, die Trennung zwischen Autor und Lyrischem Ich ist für die Literatur zentral und sollte unbedingt aufrechterhalten werden, selbst in einem virtuellen Forum!
das ist ganz sicher ein wichtiger grundsatz der "kritik" und bedeutet eben auch: respekt vor der person des autors zu wahren und z.b. nicht gleich ungefragt texte von anderen "umzudichten". das hat so was von einer "vergewaltigung" ;-)
es ist doch schön, mitzuerleben, wenn hier manchmal das eine oder andere vom autor selbst nach der geäußerten kritik verändert/verbessert wird. d.h. es wird am text "gearbeitet". und das ist gut so.


lg mitis
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe mitis,

allerdings dichten wir hier ungefragt um. Was immer wir hier an einem Gedicht umgeformt haben ist nichts weiter als ein freundlicher Vorschlag an den Autor, die Autorin
Der oder die entscheidet dann, ob er oder sie das übernehmen möchte. Es gibt hier in der LL äußerst feinfühlige Menschen zB miriam, die mir manchmal mit einem einzigen Wort meinen ganzen Text da hingebracht hat, wohin ich ihn selbst haben wollte, aber eben an dieser Stelle selber nicht das richtige Wort gefunden habe. Für solche Unterstützung könnte man demjenigen oder derjenigen geradezu um den Hals fallen, so sehr freut einen das.

Immer, wenn ich auf anderen Websites über die LL spreche, füge ich hinzu, dass ich dort durch die Mithilfe anderer Autoren im Laufe der Jahre schon sehr viel gelernt habe.

Wenn ich einmal gar nicht mehr weiter weiß, bitte ich auch Zeder um Hilfe, indem ich sie direkt anschreibe und ihr mein Problem vortrage. Auch sie hat meistens umwerfende Vorschläge, die so schlicht sind, dass ich eben nicht drauf gekommen bin.

Die Julia = presque_rien ist noch so jung und hat einfach eine andere Ausdrucksweise, als Du es gewohnt bist. Sie ist nun gar kein Mensch, der andere verletzen will. Ich weiß, ich brauche sie hier nicht zu verteidigen, sie kann das sehr gut selbst tun. Es drängt mich aber trotzdem hier ein wenig dazu zu sagen, einfach weil Du hier noch ziemlich neu bist und man auf einer Website ja nicht "hören" kann, in welchem Ton das nun gemeint ist. Wenn man über das Lyrische ich eines Autors etwas Negatives sagt, dann ist eben nicht der Autor gemeint, sondern die künstliche Figur, die er für seinen Text entworfen hat. Insofern braucht sich der Autor niemals angegriffen zu fühlen. Ich glaube, das ist ein Punkt, der Dir noch nicht richtig klar ist.

Dass Du Deinen Text überarbeitet hast, finde ich gut. Die ersten zwei Strophen sagen mir persönlich jetzt auch zu.
Die letzten zwei Zeilen in der letzten Strophe sind aber von Silbenzahl und Rhythmus noch nicht optimal.

Ich mache Dir mal hier einen Vorschlag, und Du entscheidest, ob Du ihn übernehmen möchtest oder nicht.

[blue]Erinnerung, die schnell verbleicht.
Du strebst woanders hin.[/blue]

Jetzt ist Dein Reimschema durchgängig und das macht bei der Wirkung eines lyrischen Textes sehr viel aus.

Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag :)

Liebe Grüße von Vera-Lena
 

mitis

Mitglied
vielen dank, vera lena.
ich habe an sich die letzten beiden zeilen absichtlich aus dem rhythmus genommen (ich werde sie noch optisch absetzen), weil sie einen anderen gedanken ausdrücken sollen - nämlich aus dem jetzt-moment des verlassen-werdens hinaus in eine imaginierte zukunft, in der man nicht mehr vorkommt.

ich weiß schon, was ein lyrisches Ich ist. das lernt man ja in der schule, und soooo lange ist das bei mir nun auch wieder nicht her ;-)
trotzdem finde ich es interessant, ob man tatsächlich sagen kann, dass zwischen einem lyrischen Ich und dem autor wirklich strikt unterschieden werden kann.
wenn man in der kritik nur auf der sprachlichen ebene bleibt - sehr wohl. schwieriger wird es dann bei interpretationsfragen. denn da kommt ja bekanntlich neben autor/lyrischem Ich auch noch die person des "lesenden"/"hörenden" ins spiel, und damit dessen eigene gefühls- und gedankenwelt.
ich glaube, dass der autor via lyrischem Ich gerade seinen leser erreichen will (bin mir aber nicht ganz sicher, es könnte auch ein alter ego sein oder eine ganz fremde "figur"). das lyrische Ich ist also sozusagen der vermittler zwischen der innenwelt des schreibers und der (innen)welt des lesers.
vielleicht sollte sich jeder leser, der - abseits der sprachlichen kritik - auch interpretatorisch interveniert, die frage stellen, wieviel er mit einer solchen interpretation eigentlich über sich selbst aussagt.
d.h. also: "beleidigende, hochnäsige oder hihi-kritiken" sagen m.E. mehr über den kritiker als über den autor oder dessen lyrisches Ich.
damit meine ich niemanden speziellen, es ist ein grundsätzliches statement.
lg mitis
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe mitis,

Deinem grundsätzlichen Statement stimme ich insofern zu, als der "Kritiker" sich genau so preis gibt wie der Autor. Das wissen wir aber alle hier, sage ich jetzt mal so pauschal, und wenn jemand übermütig ist, dann ist er eben übermütig, und wenn jemand der Kragen platzt, dann ist das eben so. Was meinst Du, was ich hier alles schon entgegengenommen habe, von Usern,die Du hier nicht mehr findest: "Vera-Lena, du vergeudest Dein Talent" usw,usw.

Ich habe auch vor Usern mit solchen Aussagen meiner Person gegenüber( und da ging es gar nicht mehr um das Lyrische Ich) nach den ersten 10 Schreckminuten immer mir eine Hochachtung wieder erobern können, denn..... auf diese Weise lebt man mit sich selbst am ehesten im Frieden. Und ich breche mir ja nichts ab, wenn ich mir sage:" Hier äußert sich ein Mensch, also gebührt ihm meine Achtung, einfach deswegen, weil er ein Mensch ist."

Ich muss jetzt in die Küche, sonst verschmort das Essen.

Liebe Grüße von Vera-Lena
 

presque_rien

Mitglied
Hallo nochmal,

auch auf die Gefahr hin, dass wir gleich ins Lupanum verschoben werden, muss ich hier nochmal meinen Senf dazugeben zum Thema
ob man tatsächlich sagen kann, dass zwischen einem lyrischen Ich und dem autor wirklich strikt unterschieden werden kann.
- das finde ich nämlich auch immer wieder spannend :)!

Es streitet ja keiner ab,
dass der autor via lyrischem Ich gerade seinen leser erreichen will
- nur wenige Autoren schreiben, glaube ich, kafkamäßig für die Schreibtischschublade, weil sie einfach nicht anders können.

Aber gerade um den Leser zu erreichen muss sich der Autor paradoxerweise von seinem Werk distanzieren; es von einer persönlichen zu einer allgemein-menschlichen - oder zumindest übereinzelmenschlichen - Empfindung führen; es loslassen, und dem Leser erlauben, es zu seiner eigenen Erfahrung zu machen. Nur dann, wenn ein Text nicht mehr als Eigentum des Autors wahrgenommen wird, handelt es sich nicht mehr um einen potentiellen Tagebucheintrag, sondern um ein potentielles Stück Literatur.

Ich habe es selbst oft erlebt, wie deprimierend es ist, wenn ein Werk völlig anders ankommt, als es gemeint ist, z.B. lustig statt ernst. Aber gerade auf solche unerfreulichen Kommentare sollte man nicht beleidigt reagieren, sondern sie nutzen, um die Assoziationen der Leser in seinem eigenen Sinne zu manipulieren. Es gibt m.E. auch nichts schöneres, als wenn ein eigener Text quasi telepathische Wirkung zeigt; aber das gelingt nur ganz selten. Man muss sich da mit sehr viel Geduld und der richtigen Technik hinarbeiten. Dem Leser explizit die Authentizität des eigenen Fühlens vor Augen zu halten bringt hingegen nichts; diese wird weder angezweifelt, noch ist sie für die Interpretation eines Werks von geringstem Nutzen.

Ich glaube, keiner von den Großen wäre sonderlich begeistert, wenn er mitkriegte, wie seine Werke hundertfach verhunzt werden - ich sage nur "Erlkönig" - "Der Knabe lebt, das Pferd ist tot" ;)! Aber gerade die Tatsache, dass selbst Grundschüler ihren ganz eigenen Zugang zu solchen Werken finden, dass wohl die unterschiedlichsten Theaterströmungen Shakespeare vergewaltigten (das kann man größtenteils ja wirklich nicht anders sagen ;)), etc., zeigt, dass dies ewige Stücke Literatur sind.

Was die Art und Weise, Texte zu kommentieren, angeht, so muss ich zugeben, dass ich persönlich die Polemik liebe. Nimm's mir also bitte nicht übel :), nichts was ich schreibe ist gegen dich oder irgendjemanden sonst persönlich gerichtet - wie viele andere Lupaner habe ich einfach Spaß am Streiten und Witzeln, letzteres auch manchmal jenseits des politisch korrekten. Der Alltag ist doch schon ernst genug, Schweinigeln im Keller macht keinen Spaß und ich habe auch kein Problem damit, wenn andere Menschen mich komisch (in welchem Sinne auch immer) finden. Ich habe auch keinesfalls nahegelegt, dass du eine Selbsthilfegruppe bräuchtest - das war eine Metapher dahingehend, dass in einem Literaturforum nicht immer Rücksicht auf Gefühle des Autors erwartet werden kann (wie z.B. in einer Selbsthilfegruppe). Ich werde aber in Zukunft keine unsachlichen Kommentare mehr zu deinen Werken machen, versprochen :)!

Lg presque
 

presque_rien

Mitglied
Hi mitis,

hier, wie versprochen, ein sachlicher Kommentar: Da du dein Gedicht schon sehr grundlegend verändert hast, würde ich es als einen neuen Thread (als "du gehst fort - Neufassung" o.ä.) veröffentlichen - dann kannst du anschaulich vergleichen, ob die Wertungen besser werden. Ich persönlich fand die Form vorher besser, aber in der jetzigen Fassung kommen deine Gedanken natürlich besser raus. Mich stört noch etwas der Bruch zwischen der kürzeren ersten und den längeren letzten Strophen.

Lg presque
 

mitis

Mitglied
Der Text wurde vom Autor gelöscht.
Gemäß den Forenregeln bleiben die Kommentare jedoch erhalten.
 

mitis

Mitglied
danke für deinen hinweis, einen neuen thread zu posten. ich dachte, ich darf erst am 12. juni wieder was reinstellen. aber es hat doch funktioniert.
ist schon online.

die erste strophe habe ich betont "hart" bzw. knapp gehalten (wie die erstfassung), weil darin die "wucht", mit der eine tatsache/erkenntnis einen treffen kann, ausgedrückt werden soll.

dann - in der zweiten strophe - die phase des erkennens/realisierens, der heimlichen hoffnung (nicht doch ein letzter blick??? doch ein "tut mir leid"))

in der dritten strophe, die rhythmisch etwas aus der bahn fällt, soll die zukünftige dimension ausgedrückt werden - die (traumatisierende) fantasie weg vom hier und jetzt in eine noch nicht existierende zeit.

die leicht verschieden strukturierten strophen sollen also verschiedene "seelenzustände" in einem einzigen moment des verlassen-werdens darstellen.

lg mitis
 

strolch

Mitglied
ich habe eben gerade überlegt, die dritte strophe könnte weg, wird in den anderen zwei schon gesagt undläßt dem leser freiraum. die dritte nimmt den freiraum

lg brigitte

ps. dann ist es auch nicht mehr so nüchtern - nu habe ich auch den grund gefunden warum, es auf mich nüchtern wirkte.
 



 
Oben Unten