Ich lebe seit drei Jahren im Altersheim. Allein. Es war am Besten so. Eines Tages habe ich zu meiner Frau gesagt:
"Ich gehe in die Mattweid, nimm die Wohnung, oder mach damit, was du willst....!"
Sie wollte nicht glauben, dass es mir ernst war und versuchte mich umzustimmen:
"Das ist doch nicht normal, ins Altersheim geht man doch zusammen nach so vielen gemeinsamen Jahren..."!
Ich blieb aber dabei und meldete mich noch am gleichen Tag an.
Ich war Bierbrauer. Drei Jahre Lehrzeit, später das Meisterdiplom. Mit
fünfundsechzig in Pension, ein Leben fürs Bier. Ich habe Anrecht auf zwei Kisten Starkbier pro Monat:
Geschenk der Brauerei an die Ehemaligen.
Meine Frau hat nie Bier getrunken. Der Hopfengeschmack in den Kleidern, der Mundgeruch, es war ihr zuwider. Aber als ich zuhause war, hat sie damit angefangen.
Ein oder zwei Gläser zu Mittag. Ich habe ihr gleich gesagt, dass man die
Flasche gut verschliessen muss, den Verschluss drehen bis zum Anschlag habe ich ihr mehrmals gesagt und es ihr vorgemacht. Bier ist ein Naturprodukt, geruchs- und lichtempfindlich, habe ich ihr hundertmal gesagt.
Es hat nichts gebracht. Am Abend, als ich die grosse Literflasche aus
dem Kühlschrank genommen habe, sass der Verschluss wieder locker. Bloss aufgesetzt eben. Die Kohlensäure war weg. So bin ich denn auch gegangen.
"Ich gehe in die Mattweid, nimm die Wohnung, oder mach damit, was du willst....!"
Sie wollte nicht glauben, dass es mir ernst war und versuchte mich umzustimmen:
"Das ist doch nicht normal, ins Altersheim geht man doch zusammen nach so vielen gemeinsamen Jahren..."!
Ich blieb aber dabei und meldete mich noch am gleichen Tag an.
Ich war Bierbrauer. Drei Jahre Lehrzeit, später das Meisterdiplom. Mit
fünfundsechzig in Pension, ein Leben fürs Bier. Ich habe Anrecht auf zwei Kisten Starkbier pro Monat:
Geschenk der Brauerei an die Ehemaligen.
Meine Frau hat nie Bier getrunken. Der Hopfengeschmack in den Kleidern, der Mundgeruch, es war ihr zuwider. Aber als ich zuhause war, hat sie damit angefangen.
Ein oder zwei Gläser zu Mittag. Ich habe ihr gleich gesagt, dass man die
Flasche gut verschliessen muss, den Verschluss drehen bis zum Anschlag habe ich ihr mehrmals gesagt und es ihr vorgemacht. Bier ist ein Naturprodukt, geruchs- und lichtempfindlich, habe ich ihr hundertmal gesagt.
Es hat nichts gebracht. Am Abend, als ich die grosse Literflasche aus
dem Kühlschrank genommen habe, sass der Verschluss wieder locker. Bloss aufgesetzt eben. Die Kohlensäure war weg. So bin ich denn auch gegangen.