helmut ganze
Mitglied
Eine pikante Geschichte
Zwei Männer lernte jüngst ich kennen,
ich will sie Karl und Emil nennen
und hört, was diese beiden Knaben
mit sechzig noch erfahren haben.
Die Story selbst ist schnell erzählt,
das Thema jedoch scheint gewählt.
Karl trifft auf Emil und bekennt,
was ihn so auf die Seele brennt,
was neulich ihm da sei passiert,
bei einem Gang so ums Geviert.
Er wurde in ein Haus gebeten,
was vorher niemals er betreten
und sei dann mitten in der Nacht
wie in der Fremde aufgewacht.
Ein wunderschönes Frauenzimmer
stand dort im vollen Kerzenschimmer.
Sie sagt, „Wir zwei sind hier allein,
wenn du mich fängst, dann bin ich dein,
dann kann man machen, was man will
mit mir, ich halte sittsam still.“
Sie rannte los, er hinterdrein,
noch konnte er nicht schneller sein.
Die Jagd geht über Tische, Bänke,
es geh’n zu Bruch diverse Schränke.
„Sieh zu, dass ich dich baldigst fange,“
ruft er, „sonst dauert’s mir zu lange,
die Trauben sind mir nicht zu sauer,
wie jenem Füchslein an der Mauer.“
Wohlan, es sollte ihm gelingen,
die Jungfrau in die Knie zu zwingen.
Doch wie es diesmal sich auch zeigt,
der Kavalier genießt und schweigt.
Zum Schluss bedankt sich dann die Maid
für diesen schönen Zeitvertreib.
All das vertraute unser Mann
jetzt seinem Freund, dem Emil an.
„Mensch Karl,“ sagt Emil, heiß entbrannt,
„was du erzählst, ist allerhand,
ich möchte dieses auch probieren,
das würde mich schon interessieren,
sag’ schnell mir, wo steht dieses Haus,
ich halte das jetzt kaum noch aus,
so eine Jungfrau zu vernaschen,
ist’s wert, sie gierig zu erhaschen.“
Gesagt, getan und auf die Schnelle,
steht er dann vor des Hauses Schwelle
und schon nach einer kurzen Zeit,
ist er darin, zur Tat bereit.
Schon öffnet sich die Tür zum Raum,
ihm scheint das alles wie ein Traum.
Doch da kommt durch der Öffnung Mitten,
`ne Amazone angeritten,
nicht mehr ganz jung, zum Kampf gerüstet,
von Kopf bis Fuß metallgebrüstet
und ruft, mit Blicken hart wie Stein,
„Wenn ich dich kriege, bist du mein.“
„Verdammt,“ ruft Emil, wie geprellt,
„so hab’ ich mir’s nicht vorgestellt,“
nimmt seine die Beine in die Hand,
gibt Fersengeld von Wand zu Wand.
Doch alle Mühe scheint vergebens,
vertan die Chance seines Lebens.
Was noch geschah ab dieser Zeit
verschweigt des Sängers Höflichkeit.
Nur eines bleibt, so derangiert,
ist Emil nicht mehr interessiert
an Dingen, die ihm and’re flöten,
da kommt der stärkste Mann in Nöten
und die Moral von der Geschicht’,
verachte den Erzähler nicht.
Heidenau, den 29. 07. 2012
Zwei Männer lernte jüngst ich kennen,
ich will sie Karl und Emil nennen
und hört, was diese beiden Knaben
mit sechzig noch erfahren haben.
Die Story selbst ist schnell erzählt,
das Thema jedoch scheint gewählt.
Karl trifft auf Emil und bekennt,
was ihn so auf die Seele brennt,
was neulich ihm da sei passiert,
bei einem Gang so ums Geviert.
Er wurde in ein Haus gebeten,
was vorher niemals er betreten
und sei dann mitten in der Nacht
wie in der Fremde aufgewacht.
Ein wunderschönes Frauenzimmer
stand dort im vollen Kerzenschimmer.
Sie sagt, „Wir zwei sind hier allein,
wenn du mich fängst, dann bin ich dein,
dann kann man machen, was man will
mit mir, ich halte sittsam still.“
Sie rannte los, er hinterdrein,
noch konnte er nicht schneller sein.
Die Jagd geht über Tische, Bänke,
es geh’n zu Bruch diverse Schränke.
„Sieh zu, dass ich dich baldigst fange,“
ruft er, „sonst dauert’s mir zu lange,
die Trauben sind mir nicht zu sauer,
wie jenem Füchslein an der Mauer.“
Wohlan, es sollte ihm gelingen,
die Jungfrau in die Knie zu zwingen.
Doch wie es diesmal sich auch zeigt,
der Kavalier genießt und schweigt.
Zum Schluss bedankt sich dann die Maid
für diesen schönen Zeitvertreib.
All das vertraute unser Mann
jetzt seinem Freund, dem Emil an.
„Mensch Karl,“ sagt Emil, heiß entbrannt,
„was du erzählst, ist allerhand,
ich möchte dieses auch probieren,
das würde mich schon interessieren,
sag’ schnell mir, wo steht dieses Haus,
ich halte das jetzt kaum noch aus,
so eine Jungfrau zu vernaschen,
ist’s wert, sie gierig zu erhaschen.“
Gesagt, getan und auf die Schnelle,
steht er dann vor des Hauses Schwelle
und schon nach einer kurzen Zeit,
ist er darin, zur Tat bereit.
Schon öffnet sich die Tür zum Raum,
ihm scheint das alles wie ein Traum.
Doch da kommt durch der Öffnung Mitten,
`ne Amazone angeritten,
nicht mehr ganz jung, zum Kampf gerüstet,
von Kopf bis Fuß metallgebrüstet
und ruft, mit Blicken hart wie Stein,
„Wenn ich dich kriege, bist du mein.“
„Verdammt,“ ruft Emil, wie geprellt,
„so hab’ ich mir’s nicht vorgestellt,“
nimmt seine die Beine in die Hand,
gibt Fersengeld von Wand zu Wand.
Doch alle Mühe scheint vergebens,
vertan die Chance seines Lebens.
Was noch geschah ab dieser Zeit
verschweigt des Sängers Höflichkeit.
Nur eines bleibt, so derangiert,
ist Emil nicht mehr interessiert
an Dingen, die ihm and’re flöten,
da kommt der stärkste Mann in Nöten
und die Moral von der Geschicht’,
verachte den Erzähler nicht.
Heidenau, den 29. 07. 2012