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spunk

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ich warte schon wieder. handtuchstapel, die hosen naht auf naht gefaltet, dein foto auf dem schoß. so legt man socken zusammen, und willst du etwa, daß das schöne kleid, in dem du beim ball so gut ausgesehen hast, und das mich soviel gekostet hat, zerknittert? die bürste brauche ich morgen früh noch. starr mich nicht so an du koffer, du klobiger; dein aufgerissenes leeres ledermaul macht mich noch wahnsinnig. worauf warte ich eigentlich? nein, das adressbuch habe ich absichtlich liegen gelassen, ich kaufe mir ein neues. noch zehn stunden und nur mehr drei zigaretten und eine halbe flasche wein. wer verläßt wen? nein, es wird nicht mehr klingeln. nicht so. nicht du. glaubst du nicht, es ist ein bißchen zu spät, um sich alles noch mal anders zu überlegen? wenn du was vergißt, können wirs ja nachschicken. sitz nicht so rum, als hättest du alle zeit der welt. meine zeit der welt. dort ist jetzt schon morgen. was muß man zurücklassen, um neu zu beginnen? ich nehme mich doch überall hin mit. was ich mit all den zahnbürsten mache? ich habe keine weggeworfen, auch die alten schuhe nicht, und das geschenkspapier von vorletztem weihnachtsfest liegt in der schublade neben den pippi-langstrumpf-kassetten. die könntest du eigentlich deiner nichte schenken. ferdinand auch. den hast du zu deinem siebten geburtstag gekriegt. jetzt fang du nicht auch noch an zu heulen. ich geh noch mal weg. nein, ich komm rechtzeitig wieder. sag bloß schnell tschüß zur nachbarskatze, mach einen abstecher zum apfelbaum und setz mich dann in den sandkasten, bis die flasche leer ist.
 



 
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