Einsicht

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Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo,
mein erster Eindruck war, dass dein Gedicht passt, genauso wie es geschrieben ist. Daran hat sich nach wiederholtem Lesen absolut nichts geändert.

Liebe Grüße
Manfred
 

Label

Mitglied
Hallo Mistralgitter
ich weiß nicht so recht, was als Botschaft ankommt
nun, du sagst dass LyrIch in die Häuser der Gücklichen sah
warum sind die glücklich
weil sie Häuser haben? aus einem anderen Grund?
was ist Glück für das LyrIch, offenbar etwas anderes als das was es sieht.
Das streben nach Glück ist etwas grundsätzliches, aber jeder strebt nach seinem Glück, nicht nach dem, was als Glück von anderen aufgefasst wird.
Demzufolge findet LyrIch bei den Glücklichen nicht sein Glück und geht

du sagst auch LyrIch wagt einen Blick in die Zimmer der Unglücklichen und bleibt
Es ist wenig plausibel dass LyrIch unglücklich sein möchte, offenbar gibt es bei den Unglücklichen eine Qualität, die LyrIch erstrebenswert findet.
Was das sein könnte, bleibt offen, demzufolge ersetzt der Leser das mit seinen eigenen Vorstellungen.
Da das Bleiben bei den Unglücklichen keine abgeschlossene Vergangenheitsform bildet, wie bei den Glücklichen, fasse ich das Verbleiben bei den Unglücklichen als etwas Vorläufiges auf.
Das ist bei mir angekommen.

lieber Gruß
Label
 
A

aligaga

Gast
Hier will uns ein lyrisches Ich sagen, dass es ein Gutmensch sei. Eine Art Mutter Theresa, wenn nicht gar der Heiland selbst, der sich den Unglücklichen widmet, statt mit den Glücklichen zu prassen.

Wer ein feines Näschen hat, schmeckt den Weihrauch.

Gruß

aligaga
 

Mistralgitter

Mitglied
@ Label,
Danke für deinen Kommentar, in dem du dich dem Text genähert hast, ohne in ihm etwas überstülpen zu wollen. Das liest sich sehr angenehm.
LG
Mistralgitter
 

Mistralgitter

Mitglied
Hallo aligaga,

der Ausdruck "Gutmensch" befindet sich nicht in meinem Repertoire. Dem Inhalt des Textes diesen Stempel wiederholt aufdrücken zu wollen, verbuche ich mal unter Schnellschuss.

LG
Mistralgitter
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo,

das gefällt mir
ein kurzer gedanke mit einem anschein von widerspruch
in ein schönes lyrisches biuld gepackt.

gerne gelesen

ralf
 
A

aligaga

Gast
der Ausdruck "Gutmensch" befindet sich nicht in meinem Repertoire.
Ach wirklich, @Mg? Im deutschsprachigen Raum kennt eigentlich jeder den Typ, der öffentlich gut von sich spricht und damit punkten möchte, unter diesem Begriff. Sogar den Volks- und Primarschülern ist der Terminus seit vielen Jahren geläufig!

Na, jetzt kennst du ihn jedenfalls auch - du hast uns einen veritablen Gutmenschen vorgestellt. Nicht zu verwechseln übrigens mit Wesen, die unter dem so genannten "Helfersyndrom" leiden. Solche tun Gutes, ohne sich damit zu brüsten. Sie werden meist schamlos ausgenützt und zum Dank dafür nie heilig gesprochen.

Gruß

aligaga
 

Mistralgitter

Mitglied
Hallo aligaga,

Mönsch Meier - wenn etwas nicht in meinem Repertoire ist, heißt das doch nicht, dass ich den Ausdruck nicht kenne. Das bedeutet vielmehr: Ich habe bei der Abfassung des Textes im Traum nicht daran gedacht, mich selber hier als einen Gutmenschen darzustellen, der sich öffentlich rühmen und beweihräuchern will. Das ist doch peinlich und abscheulich.

LG
Mistralgitter
 
A

aligaga

Gast
Ich habe bei der Abfassung des Textes im Traum nicht daran gedacht, mich selber hier als einen Gutmenschen darzustellen, der sich öffentlich rühmen und beweihräuchern will. Das ist doch peinlich und abscheulich.
Von dir persönlich war nie die Rede, @Mg. Wenn du genau gucken würdest: Ich sprach in meinen Zuschriften stets von einem lührischen Ich, weil ich annahm, hier würde uns ein Gutmensch vorgestellt.

Außerdem steht dein Text unter "Ungereimtes", will also eine literarische Hervorbringung sein, kein Tagebucheintrag.

Einen Tagebucheintrag hätte ich nicht kommentiert.

Gruß

aligaga
 

Mistralgitter

Mitglied
Also gut, dann eben nicht ich, sondern das andere Ich - aber dennoch: auch mein lühürisches ICHlein ist kein Gutmenschlein. Richtig schade, dass nix anneres bei dir ankommt.

Ach so, beinahe vergessen .... Tagebuch = kein literarisches Kunstwerklein? Na, sowas.
 
A

aligaga

Gast
der Ausdruck "Gutmensch" befindet sich nicht in meinem Repertoire.
Ach wirklich, @Mg? Im deutschsprachigen Raum kennt eigentlich jeder den Typ, der öffentlich gut von sich spricht und damit punkten möchte, unter diesem Begriff. Sogar den Volks- und Primarschülern ist der Terminus seit vielen Jahren geläufig!

Na, jetzt kennst du ihn jedenfalls auch - du hast uns einen veritablen Gutmenschen vorgestellt. Nicht zu verwechseln übrigens mit Wesen, die unter dem so genannten "Helfersyndrom" leiden. Solche tun Gutes, ohne sich damit zu brüsten. Sie werden meist schamlos ausgenützt und zum Dank dafür nie heilig gesprochen.

Gruß

aligaga
Aus gegebenem Anlass noch einmal hervorgeholt!

Quietschvergnügt

aligaga
 

Mistralgitter

Mitglied
Hallo aligaga,
da liegt ein Missverständnis vor: Wenn etwas nicht zu meinem Repertoire gehört, heißt das nicht, dass ich den Ausdruck nicht kenne. Also: deine Nachhilfe läuft ins Leere.
Und einen Gutmenschen hatte ich bei der Abfassung des Textes nicht im Auge.
Wenn man ihn aber u n b e d i n g t so lesen will - auch gut.
Ich bin da großzügig.
LG
Mistralgitter
 
A

aligaga

Gast
Ganz offensichtlich, @Mg, bist du immer noch nicht ganz auf der Höhe. Vor allem hast du nicht auf dem Schirm, was hier in der LeLu derweil zu diesem Thema gelaufen ist.

Aber was soll's. Die paar, die begriffen haben, welche Botschaft du uns damals verkünden wolltest, hatten ihr Vergnügen daran. Es ging ja, wie schon gesagt, nie um dich, wie du irrig annimmst, sondern nur um die Aussage. Und die passt inzwischen gar trefflich zum Zeitgeist, auch wenn es sich dir nicht zu erschließen vermag.

Merke: Auch wenn du beim Start des Cross-Rennens deinen Motor abgewürgt hast und dir der von den Stollenreifen des davonstiebendes Feldes nach hinten geschleuderte Dreck die Brille zukleistert: das Rennen findet trotzdem statt!

Amüsiert

aligaga
 

juttavon

Mitglied
Ein gelungenes Gedicht finde ich:

Die Klarheit der Worte, der Struktur und der Bilder lässt noch einen offenen Raum für das Erleben des Lesers. Was will ich als Leserin mehr?!

Beides verdichtet sich in der kurzen Schlusszeile in genau dieser Zeitform: "und blieb"! Da drückt sich ein eindeutiger Entschluss, ein Standpunkt aus, der mich als Leserin berührt und öffnet: Warum blieb LyrIch? Was könnte dann weiter geschehen? Was würde ich tun?...
Die Vielschichtigkeit des Titels "Einsicht" unterstreicht diese Gleichzeitig von Klarheit und Offenheit noch.

wagte ich einen scheuen BlickNoch konzentrierter und der Qualität des Gedichts entsprechender fände ich diese Zeile ohne "scheuen". Das Adjektiv scheint mir in dem Zusammenhang unnötig, hat fast etwas unpassend Prosaisches. Vorschlag:

"wagte ich einen Blick"

Danke und herzlichen Gruß, Jutta
 

Mistralgitter

Mitglied
Hallo Jutta,
deinen Einwand kann ich nachvollziehen. Ich selber habe die "abgespeckte" Version durchaus auch überlegt, meinte aber damals (der Text ist existiert ja nun schon eine Weile) wohl, dass ich das Zurückscheuen vor solch einer "Tat" irgendwie unterbringen wollte.
Bist du der Meinung, dass jegliche adjektivische Erweiterung fehl am Platz wäre oder sollte nur das "scheu" wegfallen? Wenn ich es durch "vorsichtig" oder "tastend" ersetze, wäre es dann genauso schlecht in deinen Augen?
Danke für dein Mitdenken und viele Grüße
Mistralgitter
 

juttavon

Mitglied
Einsicht mit Vorsicht

...die Vorsicht kann ich verstehen; vielleicht so:

"wagte ich tastende Blicke"

- "tastend" passt m.E. in die anschaulich-konkreten Bilder von Reinblicken, Eintreten und Bleiben, setzt klanglich das "a" fort, und der Plural deutet an, dass es ein vorsichtiges Annähern gibt und nicht nach einem "Blick" alles klar ist.

Wie auch immer - ein schöner Text. - Jutta
 



 
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