Endlich Ferien

Liebe Uschi,
eine Stelle im Text ist mir noch aufgefallen. Du schreibst:
... Schwere und Erdanziehung...
Ist das nicht das gleiche?
Bin mir da nicht ganz sicher.
Es grüßt dich lieb
Willi
 
Hallo Willi,

mit Schwere ist eigentlich das Gefühl gemeint, daß man den Körper als schwer empfindet mit Erdanziehung das Gefühl, daß man sich eingentich nur im Liegen wohlfühlt und zu nichts Lust hat. Man könnte die Schwere als Initiator der Erdanziehung beschreiben.
So war es jedenfalls gemeint.
Deshalb würde ich es gerne so lassen.

Liebe Grüße
Uschi
 
Natürlich, liebe Uschi,
wie du es erklärst, ist die Formulierung voll in Ordnung. Ich wusste, dass du dir etwas dabei gedacht hast, war nur neugierig, was genau du meintest.
Beste Grüße
Willi
 
W

willow

Gast
Hallo Uschi,

Da hab ich mich dann doch noch mal drangesetzt... und festgestellt, dass in der Geschichte mehr liegt, als ich beim ersten Lesen vermutet habe.

Ich teile deine Meinung, man sollte dem Leser seinen Raum lassen, solche Geschichten lese ich gerne und ich habe mich in meinen Geschichten auch ein paar Mal bemüht, diese Offenheit zu lassen... Flucht war so eine, in die man eigentlich alles interpretieren konnte, was viele auch gemacht haben... und ich fand es spannend, nachher die Resultate zu sehen.

Und dennoch fehlen mir hier dann doch einige Aspekte, die ich gerne ein wenig ausführlicher gehabt hätte. So zum Beispiel all jene Aspekte, die es den beiden ermöglichen, ihre Beziehung geheim zu halten... vor wem halten sie sie geheim (nur vor der Frau?), wo treffen sie sich und was glauben sie, denken die Menschen in ihrer Umgebung...Du beziehst ihre Angst allein darauf, dass die Frau ihre Beziehung entdecken könnte und sie sich dann nicht mehr sehen dürften... aber eigentlich sind es doch gerade diese Motive dahinter, die die Geschichte besonders spannend machen. Warum trennt er sich denn nicht einfach von seiner Frau und zieht zu der Protagonistin... was ist der Grund, weshalb sie sich dazu entschließen, ein solch belastendes Versteckspiel zu spielen, statt die Karten auf den Tisch zu legen?

Und ist es auch nicht letztlich genau das, was sich auch in der kleinen Entspannung der Protagonistin niederschlägt, während sie nach Hause fährt? Endlich Ferien! Ja, allein und einsam, aber keine Angst davor, entdeckt zu werden, während man sich heimlich trifft.

Um es ein wenig deutlicher zu machen... so eine Beziehung ist weitaus vielschichtiger, als in deiner Geschichte dargestellt und ebendiese Dichte fehlt mir ein wenig. Als Kurzausschnitt kann sie so stehen bleiben, allerdings denke ich, man hätte weitaus mehr aus dieser Problematik machen können.

Entschuldige bitte, ich wollte deine Geschichte nicht auseinandernehmen, eigentlich auch keine Antwort schreiben, die beinahe länger ist, als dein Beitrag... vor allem nicht so spät, aber ich brauchte meine Zeit, um gedanklich das zu isolieren, was mir beim ersten Lesen nur vage durch den Kopf ging...
Ich hoffe, dass dich das ein wenig weiterbringt und du mir meine offenen Worte nicht allzu übel nimmst ;)...

Ganz lieber Gruß,

willow
 
Hallo Willow,

danke für Deine ausführliche Mail. Generell hast Du natürlich recht, daß so eine Beziehung vielschichtiger ist.
Aber hier ist es eben anders. Er und sie sind innerhalb dieses Gebäudes absolut sicher, wegen einer Vielzahl von Räumen. Beobachtende Augen gibt es nicht. Gefahr droht nur von seiner Frau, die ihn abholtl. Son seiten der Frau droht ebenfalls keine Gefahr, denn es gibt keinen Ehemann oder Freund, der etwas bemerken könnte. Die Beziehung besteht nur dann, wenn sich die beiden in diesem (öffentlichen) Gebäude treffen, da ansonsten eine räumliche Trennung vorliegt.
Daher bleibt als einzige Gefahr die Frau.
Ich gebe Dir dann bei der Schlußfolgerung recht, daß es sich hier nicht um einen üblichen Seitensprung handelt, wo man sich zu allen möglichen Zeiten und an verschiedenen Orten
trifft. Aber das ist eben so.
Bist Du damit dann einverstanden und kannst es nachvolziehen ?
Liebe Grüße
Uschi
 



 
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