entre-temps (gelöscht)

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Otto,

in Deiner gewohnten Schlichtheit hast Du diese Leere gekennzeichnet. Etwas müsste den Raum füllen "zwischen Seele und Herz". Auch das Schreiben mit "weißer Tinte auf weißem Papier", das so sinnlos ist umreißt diese Lücke.

"Grenzenlos ist anders". Das bedeutet für mich, dass man in diese Leere eingesperrt ist.
Nicht hier, nicht dort, nicht gestern, nicht heute, immer dazwischen. Die Beschreibung einer Depression, so kommt es mir vor oder die eines Verlustes.

Liebe Grüße von Vera-Lena
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Liebe Vera-Lena,

ich danke dir für deine wundervolle Kritik. Du schreibst: "in deiner gewohnten Schlichtheit". Damit hast du mir eine große Freude bereit. Ich suche die Schlichtheit des Wortes. In dieser Schlichtheit finden sich die meisten Menschen, finden Verständnis und Verstehen.
Andere wären wohl beleidigt über die "gewohnte Schlichtheit". Mir hingegen hast du gut getan. Ich danke dir dafür.

Alles Liebe Otto
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Otto,

darauf wäre ich nun nicht gekommen, dass Schlichtheit etwas Beleidigendes haben könnte. Für mich sind Einfachheit und Schlichtheit das Allergrößte. Und wer in aller Schlichtheit eine Sache auf den Punkt bringen kann, dem kann man auch darin vertrauen, dass er zutiefst weiß, worüber er schreibt. Wenn man in der Einfachheit verbleibt, kann man niemandem etwas vormachen. Und deswegen haben schlichte Werke auch so eine starke Aussagekraft.
Das wollte ich Dir jetzt noch gerne sagen, dass Du und ich in diesem Punkte übereinstimmen.

Liebe Grüße von Vera-Lena
 
K

Klopfstock

Gast
Lieber Otto,
auch ich bin von der Schlichtheit dieses Werkes begeistert,
Besser hätte man diese innere Leere ("weiße Tinte auf weißem Papier" herrlich) gar nicht ausdrücken können.
Im Übrigen verwechseln viele die Schlichtheit mit Einfallslosigkeit. Dabei waren und sind die größten
Kunstwerke von einer beeindruckenden Schlichtheit.
Vielles Überladene ist nicht gut, es zeugt nur oft von einer Unfähigkeit mit Wenigem viel auszudrücken. Man überladt oft ein Nichts mit viel zu vielen Schnörkeln;)

Dir ein schönes Wochenende
und liebe Grüße
Klopfstock:)
 
Lieber Otto,

Deine Zeilen kommen mir wie die Beschreibung eines Traumes vor. Man möchte schreien oder weinen und kann es nicht. Auch das Schreiben mit weißer Tinte auf weißem Papier hat etwas Irreales oder Surreales, wie die Betrachtung eines Bildes von Dali oder Magritte oder eines Films von Bunuel. Vielleicht möchte man ja gar nicht, dass andere das lesen oder kommentieren oder interpretieren und schreibt es deshalb mit weißer Tinte auf weißem Papier...

Es ist ein sehr schöner Text!

Liebe Grüße
Anne-Marie
 

Rhea_Gift

Mitglied
Hi Otto Lenk,

diese schon viel genannte Schlichtheit gefällt mir hier auch gut - allein der letzte Zwei-Zeiler macht hier für mich die ganze Schlichtheit erst wertvoll, weil sie ihr Tiefe verleiht (durch Ebenendreh)- ansonsten wäre es "nur" Direktheit. Direktheit kann auch gut sein, aber in Verbindung mit Tiefe m.E. besser :)

LG, Rhea
 



 
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