vorsicht meine meinung:
dies ist keine lyrik,
es weißt nicht auf etwas außerhalb liegendes hin.
Es über setzt nichts. Es fehlt das metaphorische element
(gr mata-phorein über tragen setzen). Kein symbolismus, keine sprachlich rhythmische nähe zur lyrischen form.
dies ist auch keine prosalyrik:
denn hier wird nicht erzählt, was prosa ja täte. Posa oratio; schlichte rede
es ist eine beobachtung einer leider alltäglichen situation, mit einigen kreuzgängen an gedanken.
ich persönlich finde die fragen zu impertinent. Du drängst den leser in eine richtung, in die er sich bei dieser thematik sowieso hinbewegt.
tenor: ja, dies alles ist schrecklich.
und?
hier auch noch gott zu bemühen, halte ich thematisch für sehr überzogen.
wenn aber prosalyrik das ist was du geschrieben hast, dann ist lyrik
alles was der form nach in verse gebunden, manchmal gezwungen ist.
dem schließe ich mich nicht an.
details:
Zwei texte in einem
text eins:
Da siehst du sie sitzen
auf einsamer Bank,
umringt vom
Getriebe geschäftigen Lebens,
umgeben von
geleerten Rotweinflaschen.
beobachtung, sehr oberflächlich. Ich sehe niemanden konkreten. Das wäre aber wichtig.
das worüber ich mitfühlen soll hat kein gesicht. einfach „sie“ ist hier deutlich zu wenig!
mit dieser strophe endet auch schon text eins.
text zwei: der gesamte rest: gedanken des erzählers, ich vermeide hier den begriff lyrisches ich.
ich bitte die schärfe in meinem ton zu entschuldigen, aber und hier zitiere ich eine zeile
aus deinem text:
(in leichter abwandlung)
ein grauen erfasst mich
soweit lieber erberhardt meine kritischen eindrücke
ralf
p.s.
revilos vorschlag zur überarbeitung
weist in die richtige richtung