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HerbertH

Mitglied
Nichts vergisst sie, keine
Verbrennung, keine Narbe, keine
Feuchte, keine Runzel.

In ihrer Fläche wölben sich
wie Berge und Täler die Tiefen
und Höhen wie Poren und Pusteln.

Auf ihr ist Dunkelheit und Helle
wie Leberfleck und lichtlose Blässe
des Busens in stetem

Wechsel zu finden, wie Leder beschützt
sie die innenliegende Weiche der
verästelten Zellen und Bahnen.

In ihren Falten vergräbt sich
Schicksal und Deutung, am Ende
zerfällt sie in Schuppen und Horn,

reptilienhaft gegliederte Muster ziehen
durch sie, ragen aus ihr auf wie verkrümmte
Äste, doch weicher die Türme aus Zellen, die

in tiefe Einschnitte hineinwachsen, wo sie selbst
im inneren Dunkel sich aus den Blicken verliert
und dort das innere Außen beschirmt.

So wie meine Haut.
 

Rhea_Gift

Mitglied
würd noch mehr wie`s rausnehmen - sollte höchstens eins pro Strophe stehen, mir jedenfalls noch zuviel immer noch... sonst interessante Bilder, gefällt mir :)

LG, Rhea
 

HerbertH

Mitglied
Nichts vergisst sie, keine
Verbrennung, keine Narbe, keine
Feuchte, keine Runzel.

In ihrer Fläche wölben sich
wie Berge und Täler die Tiefen
und Höhen zu Poren und Pusteln.

Auf ihr ist Dunkelheit und Helle,
als Leberfleck und lichtlose Blässe
des Busens in stetem

Wechsel zu finden, wie Leder beschützt
sie die innenliegende Weiche der
verästelten Zellen und Bahnen.

In ihren Falten vergräbt sich
Schicksal und Deutung, am Ende
zerfällt sie in Schuppen und Horn,

reptilienhaft gegliederte Muster ziehen
durch sie, ragen aus ihr auf als verkrümmte
Äste, doch weicher die Türme aus Zellen, die

in tiefe Einschnitte hineinwachsen, wo sie selbst
im inneren Dunkel sich aus den Blicken verliert
und dort das innere Außen beschirmt.

So wie meine Haut.
 

Rhea_Gift

Mitglied
Besser - auch wenn ich sicher noch mehr rausnehmen würde, aber das ist ne rein subjektive Abneigung gegen direkte Vergleiche in Gedichten, ich suche sie selbst immer zu meiden, höchstens ein "wie" ginge bei mir durch oder bei der Länge deines Gedichts vielleicht eins am Anfang, dann das am Ende... subjektiv aber eben.

LG, Rhea
 

Rhea_Gift

Mitglied
Ich weiß - drum muss das "wie" nicht so arg drauf hinweisen... das "wie" am Anfang und Ende + Titel drückts m.E. schon genug zaunpfahlend aus für unaufmerksame Leser ;)

LG, Rhea
 

Rhea_Gift

Mitglied
naja - ist korinthenkakerei - aber ich würd das in der mitte noch rausnehmen (wie leder) - aber das ist subjektiv, wie gesagt... ;)

LG, Rhea
 
H

Heidrun D.

Gast
Lieber Herbert,

das Gedicht ist jetzt ganz wunderbar geworden, nur mit dem letzten Vers:
So wie meine Haut
kann ich mich nicht anfreunden. Der versaut mir den Geschmack am ansonsten so eleganten Text.

Gibt`s denn da nix anderes? "Entsprechung in meinem Gesicht" oder Ähnliches? - "So wie" widerstrebt mir aus tiefster Seele ...

Ansonsten mäkelfreie Grüße
Heidrun
 

Rhea_Gift

Mitglied
vielleicht nur das "so" streichen... ich find den kurzen Nachsatz gut - aber stimmt schon, so wie klingt nicht gut...
 

HerbertH

Mitglied
Nichts vergisst sie, keine
Verbrennung, keine Narbe, keine
Feuchte, keine Runzel.

In ihrer Fläche wölben sich
wie Berge und Täler die Tiefen
und Höhen zu Poren und Pusteln.

Auf ihr ist Dunkelheit und Helle,
als Leberfleck und lichtlose Blässe
des Busens in stetem

Wechsel zu finden, ihr Leder beschützt
die innenliegende Weiche der
verästelten Zellen und Bahnen.

In ihren Falten vergräbt sich
Schicksal und Deutung, am Ende
zerfällt sie in Schuppen und Horn,

reptilienhaft gegliederte Muster ziehen
durch sie, ragen aus ihr auf als verkrümmte
Äste, doch weicher die Türme aus Zellen, die

in tiefe Einschnitte hineinwachsen, wo sie selbst
im inneren Dunkel sich aus den Blicken verliert
und dort das innere Außen beschirmt.

Sie gleicht meiner Haut.
 

HerbertH

Mitglied
Liebe Heidrun,

ich hab das Ende umformuliert. Vielleicht trifft das jetzt eher ins Schwarze.

Liebe Rhea,

auch das "wie Leder" ist aus dem Rennen um bessere Formulierungen ausgeschieden.

Euch beiden Dank für Eure Anregungen, die das Gedicht sicher verbessern halfen.

Liebe Grüße

Herbert
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Heidrun,

freut mich zu hören. Für mich ist es derzeit gute Übung, ältere Texte noch mal zu polieren. Und wenn man dann solches Feedback bekommt, macht das noch mehr Spass.

Liebe Grüße

Herbert
 



 
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