Walther
Mitglied
Es treffen sich zwei alte Dichter
Und machen schaurige Gesichter.
„Mensch, war ich gut, als ich noch jung
War, schrieb ich mit der baren Zung
Die Reime, Verse, Strophen, Stanzen.
Die hatten Drive! Mit leerem Ranzen
Schreibt es sich einfach besser, nicht?“
Sagt Nummer 1. Die 2 hält dicht
Und lächelt weise, diabolisch.
„Der Papst, mein Lieber, ist katholisch!“
Hebt er dann an. „Und manchmal heilig.
Mit letzterem hat er’s nicht eilig!“
„Was willst Du sagen, lieber Freund!“
Er grinst und sagt: „Weil mir es scheint,
Uns fehlt’s an Ruhm und Publikum.“
Dann schweigen beide länger stumm.
Der eine seufzt. Der andre auch.
Er streckt die Hände vor den Bauch.
Wo er sie faltet. „Das Problem,
Ich geb es zu, ist unbequem.
An Lesern hat uns mir gefehlt.
Das ist es, was mich heute quält.
Noch ist das letzte Ende offen.
Ein Unentdeckter kann noch hoffen,
Dass irgendeiner doch erkennt,
Was für ein Reimundverstalent
Den Augen blieb bisher verborgen:
Doch ich beginne mich zu sorgen,
Dass uns das Zeitliche gesegnet,
Bevor uns dieses Glück begegnet.
Uns bleibt, in unsrer Dichternot,
Nur noch das Hoffen auf den Tod,
Und, dass, wenn man uns eingegraben,
Die Erben was vom Beifall haben,
Wenn ob der dichterischen Tat
Die Nachwelt sich begeistert hat.
So geht’s dem Papst und vielen Guten.
Man könnte beinahe vermuten,
In diesem Ganzen wär System,
Wenn’s manches Mal nicht anders käm.“
Die beiden alten Dichter nicken.
Und müssen sich ins Schicksal schicken:
Zu sterben gradso unentdeckt
Wie manche Jungfrau unbefleckt.
Und machen schaurige Gesichter.
„Mensch, war ich gut, als ich noch jung
War, schrieb ich mit der baren Zung
Die Reime, Verse, Strophen, Stanzen.
Die hatten Drive! Mit leerem Ranzen
Schreibt es sich einfach besser, nicht?“
Sagt Nummer 1. Die 2 hält dicht
Und lächelt weise, diabolisch.
„Der Papst, mein Lieber, ist katholisch!“
Hebt er dann an. „Und manchmal heilig.
Mit letzterem hat er’s nicht eilig!“
„Was willst Du sagen, lieber Freund!“
Er grinst und sagt: „Weil mir es scheint,
Uns fehlt’s an Ruhm und Publikum.“
Dann schweigen beide länger stumm.
Der eine seufzt. Der andre auch.
Er streckt die Hände vor den Bauch.
Wo er sie faltet. „Das Problem,
Ich geb es zu, ist unbequem.
An Lesern hat uns mir gefehlt.
Das ist es, was mich heute quält.
Noch ist das letzte Ende offen.
Ein Unentdeckter kann noch hoffen,
Dass irgendeiner doch erkennt,
Was für ein Reimundverstalent
Den Augen blieb bisher verborgen:
Doch ich beginne mich zu sorgen,
Dass uns das Zeitliche gesegnet,
Bevor uns dieses Glück begegnet.
Uns bleibt, in unsrer Dichternot,
Nur noch das Hoffen auf den Tod,
Und, dass, wenn man uns eingegraben,
Die Erben was vom Beifall haben,
Wenn ob der dichterischen Tat
Die Nachwelt sich begeistert hat.
So geht’s dem Papst und vielen Guten.
Man könnte beinahe vermuten,
In diesem Ganzen wär System,
Wenn’s manches Mal nicht anders käm.“
Die beiden alten Dichter nicken.
Und müssen sich ins Schicksal schicken:
Zu sterben gradso unentdeckt
Wie manche Jungfrau unbefleckt.