Hallo, Owly,
es ist immer noch der Rhythmus.
Bei Dir wechseln in den ersten Versen betonte und unbetonte Silben einander ab.
Beim Limerick sind es aber eine betonte und zwei unbetonte Silben, es ist ungefähr ein Verhältnis, wie zwischen Marsch und Walzer in der Musik, der Limerick schwingt quasi im Dreivierteltakt, wobei ein Limerickk mit einem oder zwei Auftakten beginnen kann.
Hier noch ein Bespiel:
Der Hase liebt grasgrüne Wiesen,
doch Rednose bevorzugt die Fliesen.
Denn steckt seine Nase
im blühenden Grase,
kann er nicht mehr aufhör'n zu niesen.
Die hinteren drei Deiner Verse sind völlig im Rhythmus.
Noch ein Wort dazu:
Das absolut wesentliche ist die Handlung mit einer guten Pointe im letzten Vers.
Der Rest ist dann Übung.
Du hast hier eine schöne Handlung mit Pointe auf die Reihe gebracht, jetzt gilt es, den Limerick herauszuarbeiten.
Vielleicht ist es ein Trost, ich habe mal für eins dieser kleinen Gedichte zwehn Jahre gebraucht, ehe es richtig saß.
Du schaffst es sicher.
Nimm die Struktur der letzten drei Verse als Voraussetzung.
Noch was: Limericks sind gut zum Vortragen, dabei kann es mundartlichen Einfluss geben. Sollte der Bruch durch mundartlich andere Betonung entstanden sein, ist das durchaus zulässig, allerdings wirkt es dann nur noch regional richtig gut.
Kleine Brüche der Form können durch den Inhalt bedingt sein.
Zum Beispiel lässt sich "Eberswalde" nur schwer unterbringen, hier kann man nur gegen die Regel verstoßen.