Hallo Label,
das Aneinanderreihen von Farben ist in der Lyrik grundsätzlich problematisch, obwohl es auch dafür Ausnahmen zu verzeichnen gibt (beispielsweise Trakl).
das Sommergrün ist fort
Gelb, Orange, Rot sind die
blaulosen Blätter
Werden die Farben zudem in einen Zusammenhang gebracht, der jeder erkennbaren Grundlage entbehrt, sucht der Leser vergebens nach einer lyrischen "Rechtfertigung" für das Werk. Im einzelnen:
Ein Sommer birgt - ebenso wie der Herbst - vielfältige und prächtige Farben, die über Grün weit hinausgehen. Dies gilt auch für den Blätter- Nadel- oder Halmschmuck der Natur.
Gelb, Orange, Rot sind die
Falls es Blätter oder andere Pflanzen sein sollten, gilt auch hier, dass das Farbenspektrum über das Beschriebene weit hinausreicht. Vor allem herrscht m. E. die Farbe Braun vor, gerade dann, wenn es sich um
handelt, in unseren Breitengraden übrigens keine mir bekannte Blattfarbe.
Das Erstrahlen der Farben ist nämlich nicht vom Himmelsblau, sondern vom Einfall des Sonnenlichts abhängig. Herrscht daran Mangel, zeigt sich ein Schmutzigbraun.
Fügte der Leser deinen Satz zusammen, erhielte er:
"Das Sommergrün ist fort, gelb, orange, rot sind die blaulosen Blätter", ein Satz, der selbst den Prosaliebhaber ein wenig ratlos zurückließe.
Ich bin ganz sicher, dass dir zum Thema "Herbst" noch etwas Einleuchtenderes einfällt.
Freundliche Grüße
Der 8.