fass.aden (gelöscht)

atoun

Mitglied
ein paar gedankenstützen

Der französische Lyriker Jean Arthur Rimbaud bezeichnete die Handelsstadt „Aden“ in Jemen nach einem längeren Aufenthalt als „die widerwärtigste Kreatur der Welt“. Sein bedeutendstes Werk „Une Saison en Enfersch - Eine Jahreszeit in der Hölle“ schrieb er 1873. Zwei Jahre später fungierte er vom Dichter zum Weltenwanderer. Es zog ihn durch ganz Europa bis nach Afrika. Dort verdiente er seinen Lebensunterhalt durch den Handel angesagter Güter, wie Kaffe, Elfenbein und Waffen. Sein Gesamtwerk übte einen großen Einfluss auf nachfolgende Dichter des Symbolismus und Surrealismus aus.

Der russische Forscher Iwan Petrowitsch Pawlow erhielt 1904 den „Nobelpreis für Physiologie oder Medizin“, womit unter anderem seine Entdeckung der klassischen Konditionierung gewürdigt wurde. Für diese Studie erzeugte er bei Hunden experimentell Neurosen und heilte sie wieder. Während dieser Zeit trug ein Pawlowscher Hund einen Speichelauffangbehälter, der chirurgisch eingepflanzt wurde. Das Relikt seiner kreatierischen Empirie ist im Pawlow-Museum in Rjasan, ca. 200 Kilometer südöstlich der russischen Hauptstadt Moskau, zu besichtigen.

Sigmund Freud gilt als Begründer der Psychoanalyse. 1881 promovierte er zum Doktor der Medizin mit dem Thema „Über das Rückenmark niederer Fischarten“. Fünf Jahre später ließ er sich als Arzt und Leiter einer neurologischen Abteilung nieder, im „Ersten Öffentlichen Kinder-Krankeninstitut“ in Wien. Zu seiner Entdeckung der Machtfülle des Unbewussten prägte er 1917 den Begriff „Kränkungen der Menschheit“.
Nach Freuds Auffassung unterliegt die Gesellschaft einer Triebdynamik. Kann ein Trieb nicht an einem ihm eigens zugedachten Objekt befriedigt werden, erfolgt eine Sublimierung, worunter Freud „eine Umwandlung oder Umlenkung von Triebwünschen in eine geistige Leistung oder kulturell anerkannte Verhaltensweise“ verstand. Die Sublimierung zählt zu den Abwehrmechanismen und ist abhängig vom „Strukturniveau“.

krater - a. früh. Bez.: fischaugen

Mit dem International Funeral Award (IFA) werden seit 1999, in jedem Jahr in Antwerpen, Innovationen im Bestattungssektor prämiert. 2008 gewannen die Essener Steinmetzger Stefan Königsfeld und Siegbert Altmiks mit ihrem Gemeinschaftsprojekt „Grenzstein-art“. Der erste Kunde der Preisträger erwarb die Grabskulptur „Spiel des Lebens“. Sie besteht aus einem stationären Teil, ein weißes Quadrat aus Marmor das auf dem Friedhof verbleibt, und beweglichen Komponenten: neun eingelassene Basaltsteine „auf denen sich stilisierte Fingerabdrücke und Labyrinthzeichnungen befinden, die nach dem Steindruck-Prinzip auf Papier aufgetragen werden können. So lassen sich beliebig viele Steindruckbilder herstellen.“ Die Hinterbliebenen nehmen die losen Steine mit nach Hause und „stehen dadurch immer im Bezug zum Gesamtkunstwerk auf dem Friedhof.“
 
H

Heidrun D.

Gast
Für solche Gedichte ist die Lupenskala nicht zureichend. :)

Für eine Reise ins "Feinherz der Finsternis" (Le Clézio) und all das andere, das du mit großer Eleganz ansprichst ("nur die Syntax macht den Menschen zum Sklaven des Zeitbegriffs, denn nur mitels ihrer begreift er, und sein Gehirn ist im Grunde nur eine Grammatik ..." / Rimbaud).

Bei einigen gilt Rimbaud zu Recht als Erfinder einer neuen poetischen Sprache:

"Ich habe versucht, neue Blumen zu erfinden, neue Sterne, neue Sinnlichkeiten, neue Sprachen ..." (Rimbaud)
dem hast du mit der Blüte im Expresszug genüge getan.

Und auch dazwischen liegt sooo viel.

Ich wünsche dir von Herzen, dass du mit diesem Gedicht für "Die Leselupe empfiehlt" vorgeschlagen wirst. Du hättest es verdient.

Mützchenziehend:
Heidrun
 
H

Heidrun D.

Gast
Ich glaube, du hattest Damenbesuch, liebe Atoun ... ;)

Auch wenn ich dein einziger Fan bleiben sollte, sei versichert, hier handelt es sich um ein großArtiges Gedicht. Voraussetzung für das Verständnis ist allerdings, dass man überhaupt schon einmal von Rimbaud gehört, bzw. sich intensiver mit Lyrik beschäftigt hat.

Herzliche Grüße
Heidrun
 

atoun

Mitglied
huch, nun habe ich mal wieder lange mit dem tippen gebraucht. eben bei der vorschau habe ich deine zweite antwort entdeckt. danke, liebe heidrun. ich schicke dir meine antwort zum ersten kommentar trotzdem noch mit, inhaltlich hat sich ja nichts geändert. :)

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liebe Heidrun,

dein großes lob ehrt mich sehr, vielen herzlichen dank!
bei dir weiß ich genau, von wem es kommt. denn du bist nicht nur eine freundin der lyrik, du bist auch eine fachkompetenz.
deine meinung ist für mich viel maßgeblicher, als "inquisitorische anwandlungen" *g* von d. user(n) - wer auch immer sich gestern durch meine werke hangelte.

"die leselupe empfiehlt", meinst du damit "das beste aus zwei wochen"?
ach, da wünsch(t)e ich mir viel mehr, dein gedicht zu sehen. das wäre eine mindeste auszeichnung für dein werk. es ist ein 'muss' unter meinen favoriten, über die leselupe hinaus.

liebe grüße
atoun
 
H

Heidrun D.

Gast
Nee,

die "LL empfiehlt" ist die Abteilung, in der die Redakteure Werke vorschlagen, insofern für mich die "höchste" ;) Instanz, einfach weil es sich bei den Reds ja durchwegs um Fachleute bzw. um ausgezeichnete Autoren handelt. - Manchmal finden sich dort Werke, die von Lupenusern kaum oder gar nicht beachtet worden sind.

Belehrende Grüße :D
Heidrun
 
H

Heidrun D.

Gast
Ja, direkt links,

unter Foren-Übersicht:
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Das Beste
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[blue]Die LL empfiehlt[/blue]

LG,
Heidrun
 

atoun

Mitglied
ja, hab's entdeckt. da zeigt sich wieder, wie sehr gewohnheiten einem ein schnippchen schlagen können.
ich gehe sonst immer nur auf "forenübersicht" und schaue dann die rubriken auf der großen seite durch.

danke dir. nun hab ich was schönes zum stöbern. :)
 



 
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