Fehlgeburt

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B

bluefin

Gast
o je, @stator.

offenbar bist du der einzige, der genau weiß, wie viele geschwister adolf hitler hatte, woran sie gestorben sind und wann genau führers geburtstag war. sei stolz drauf!

bluefin weiß es nicht, und es kümmert ihn auch nicht sonderlich.

für deine geringschätzung bedankt er sich ausdrücklich bei dir - walfische sind wählerisch; sie wollen nicht von jedem gemocht werden.

...*bubbles*...

bluefin
 

FrankK

Mitglied
Hallo Ralf
Ein Interessanter Text, ein kontroverser Text.
Ich glaube, hättest Du das Kind am Ende Otto, Fritz oder Willi genannt, wären die Gemüter nicht so hochgeschäumt.
Ausgerechnet Adolf - aber warum eigentlich nicht?
Es könnte irgendein Adolf sein. Nicht gerade dieser Eine - aber Alle haben sich auf diesen Einen eingeschossen.

Aber warum so sehr darüber aufregen?
Vielleicht weil manch einen noch immer "Schuldgefühle" plagen, eingebleut von Gott und der Welt?
Oder weil es manch einen immer noch peinlich ist? Strikte Vermeidungshaltung mit allem was dazu gehört. Was denn, die Mutter dieses "Monsters" soll ein liebevolles Persönchen gewesen sein - geht doch gar nicht.
Oder sind manche Leute dieses Thema einfach nur Leid? Hängt es einem zum Hals raus, will man bald nichts mehr davon hören, weil man schon von klein auf damit zugebuttert wurde?
Oder gibt es auch die ganz andere Kategorie Leute? Die, die ihn sich zurückwünschen ... ?

Ich würde den Text etwas kürzen - nicht so stark, wie es KaGeb vorgeschlagen hat, aber an den gleichen Stellen. Der Titel "Nur ein Kind?" ist für meinen Geschmack zu stark den Textgegnern gehuldigt, ebenso Dein "neuer Versuch".
Wenn Du mit diesem Text provozieren wolltest, belass es doch auch dabei. Mach keinen Rückzieher, lass den Finger auf der offenen und, bei manchen wohl, noch immer schwärenden Wund liegen. Gerade auch für solche Momente ist Literatur geeignet. Es muss nicht immer Action sein.

Um Verwechslungen mit echten, tragischen 'Fehlgeburten' auszuschließen, könntest Du, wenn überhaupt, bestenfalls den Titel in "Fehl-Geburt" umändern. Gibt vielleicht etwas mehr Denk-Spielraum.


Viele Grüße
Frank
 

Ralf Langer

Mitglied
Fehl - Geburt?

Die Wehen setzten ein. Heftig und stoßweise.
Klara hielt mit beiden Händen ihren Bauch.
Tränen rannen ihr Gesicht herunter.
„ Sie müssen pressen, Klara!“
Die Hebamme schaute ihr fest in die Augen.
Ihre Stimme, wie aus weiter Ferne.
„ Das Köpfchen ist schon beinahe draußen.“
Klara suchte den einen Gedanken:
Die leise Hoffnung ,die sie durch die dritte Schwangerschaft
geführt hatte, bis hierhin.
Als sie den Gedanken fand, klammerte sie sich an ihm.
„Du musst Leben“, flüsterte sie leise“, leben, nicht sterben wie deine Geschwister vor dir. Nicht an Diphtherie wie Gustav und Ida, als Zweijährige.
Nicht wie Otto, der tot auf die Welt kam.“
Ihr Körper bebte ein letztes Mal.
„Leben musst du.“
Dann ließen die Schmerzen nach.
Das Kind schrie sich laut in die Welt hinein.
„ Es ist ein Junge. Was für ein Prachtkerl.“
Die Hebamme lächelte, trennte die Nabelschnur,
wickelte den Winzling in ein Tuch, und legte ihn auf Klaras Bauch.
„ Wie soll er denn heißen?“
Klara lächelte erschöpft. In ihren Augen Glanz.
Sie drückte den Neugeborenen an sich, gab ihm
zärtlich die Brust und sagte,
„ Wir werden ihn Adolf nennen!“



Neuer Versuch!!

Fehlgeburt ?

Dann ließen die Schmerzen nach.
Das Kind gab seinen ersten kräftigen Schrei.
„ Es ist ein Junge. Was für ein Prachtkerl.“
Die Hebamme lächelte, trennte die Nabelschnur, wusch das Blut von ihm ab,
wickelte den Winzling dann in ein Tuch, und legte ihn Klara auf die Brust.
„ Er ist so klein“, sagte Klara erschöpft.“ Sehen sie nur, die dünnen Ärmchen.“
Die Hebamme schüttelte energisch den Kopf.
„ Ist doch noch ein Baby. Das wird schon.“
„ Gustav war auch so klein. Und er war immer krank. Und Ida war auch
so zierlich, hat gehustet, bis sie starb.“
Tränen schossen aus ihren Augen.
„ Dieser hier wird leben. Ganz bestimmt. Hören sie doch nur. Diese kräftige
Stimme!“
„Und Otto kam schon tot auf die Welt.“
„ Klara, der Junge wird leben. Ist kerngesund!“
„ Drei Kinder habe ich zu Grabe getragen. Seit Wochen bin ich in die Kirche gegangen, und hab gebetet:
Lieber Gott, den lass leben. Mehr Tod ertrag ich nicht!"
Sie blickte lange auf ihren Jungen.
„Er sieht so schwach aus.“
„Ach Klara schauen sie doch. In einem halben Jahr wird er das erste Mal auf eigenen Beinen stehen. Wird anfangen zu sprechen und sie auf Trab halten. Vertrauen sie mir.
Ich hab schon viele Kinder, wie diesen, auf die Welt gebracht. Sie werden sehen. Wie soll er denn heißen?“
Klara lächelte erschöpft. In ihren Augen Glanz.
„ Wir werden ihn Adolf nennen“, antwortete sie und drückte den Neugeborenen
ganz fest an sich.
 
S

suzah

Gast
hallo frankk,

"Nicht gerade dieser Eine - aber Alle haben sich auf diesen Einen eingeschossen."
kann kein anderer adolf sein wegen der erwähnten vorherigen toten geschwister.

"Aber warum so sehr darüber aufregen?... ff."
lies mal meinen vorherigen kommentar.

liebe grüße suzah
 
S

suzah

Gast
hallo ralf langer,

alter text: "die dritte Schwangerschaft", falsch, es ist die vierte.

neuer text: gefällt mir erst recht nicht, ziemlich unwahrscheinlich.

liebe grüße suzah
 

Muffinman

Mitglied
Hallo Ralf,

der neue Text gefällt mir von der Aussage her schon viel besser als der Erste. Ob das Gespräch nun so war? Sehr wahrscheinlich nicht, aber ich denke das hat auch nicht die höchste Priorität, denn man will ja meines Erachtens auch immer etwas provozieren, wenn man solche Eisen anpackt. Generell schippert man wohl immer in einem Kahn voll Dynamit und einer Zigarette im Mund durch die Gegend, wenn man über geschichtsträchtiges schreibt. Allein schon aus der Faktenlage heraus und der Tatsache, zu versuchen etwas objektiv zu schildern und wie gesagt den Leser darüber nachdenken zu lassen. Denn dieses ewige dumme und stupide: "Das ist schlecht/gut!" bringt auf Dauer niemanden etwas... Schön wärs, wenn die Welt schwarz-weiß wäre ;)

VG, der Muffinman
 

Ralf Langer

Mitglied
Fehl - Geburt?

Die Wehen setzten ein. Heftig und stoßweise.
Klara hielt mit beiden Händen ihren Bauch.
Tränen rannen ihr Gesicht herunter.
„ Sie müssen pressen, Klara!“
Die Hebamme schaute ihr fest in die Augen.
Ihre Stimme, wie aus weiter Ferne.
„ Das Köpfchen ist schon beinahe draußen.“
Klara suchte den einen Gedanken:
Die leise Hoffnung ,die sie durch die vierte Schwangerschaft
geführt hatte, bis hierhin.
Als sie den Gedanken fand, klammerte sie sich an ihm.
„Du musst Leben“, flüsterte sie leise“, leben, nicht sterben wie deine Geschwister vor dir. Nicht an Diphtherie wie Gustav und Ida, als Zweijährige.
Nicht wie Otto, der tot auf die Welt kam.“
Ihr Körper bebte ein letztes Mal.
„Leben musst du.“
Dann ließen die Schmerzen nach.
Das Kind schrie sich laut in die Welt hinein.
„ Es ist ein Junge. Was für ein Prachtkerl.“
Die Hebamme lächelte, trennte die Nabelschnur,
wickelte den Winzling in ein Tuch, und legte ihn auf Klaras Bauch.
„ Wie soll er denn heißen?“
Klara lächelte erschöpft. In ihren Augen Glanz.
Sie drückte den Neugeborenen an sich, gab ihm
zärtlich die Brust und sagte,
„ Wir werden ihn Adolf nennen!“



Neuer Versuch!!

Fehlgeburt ?

Dann ließen die Schmerzen nach.
Das Kind gab seinen ersten kräftigen Schrei.
„ Es ist ein Junge. Was für ein Prachtkerl.“
Die Hebamme lächelte, trennte die Nabelschnur, wusch das Blut von ihm ab,
wickelte den Winzling dann in ein Tuch, und legte ihn Klara auf die Brust.
„ Er ist so klein“, sagte Klara erschöpft.“ Sehen sie nur, die dünnen Ärmchen.“
Die Hebamme schüttelte energisch den Kopf.
„ Ist doch noch ein Baby. Das wird schon.“
„ Gustav war auch so klein. Und er war immer krank. Und Ida war auch
so zierlich, hat gehustet, bis sie starb.“
Tränen schossen aus ihren Augen.
„ Dieser hier wird leben. Ganz bestimmt. Hören sie doch nur. Diese kräftige
Stimme!“
„Und Otto kam schon tot auf die Welt.“
„ Klara, der Junge wird leben. Ist kerngesund!“
„ Drei Kinder habe ich zu Grabe getragen. Seit Wochen bin ich in die Kirche gegangen, und hab gebetet:
Lieber Gott, den lass leben. Mehr Tod ertrag ich nicht!"
Sie blickte lange auf ihren Jungen.
„Er sieht so schwach aus.“
„Ach Klara schauen sie doch. In einem halben Jahr wird er das erste Mal auf eigenen Beinen stehen. Wird anfangen zu sprechen und sie auf Trab halten. Vertrauen sie mir.
Ich hab schon viele Kinder, wie diesen, auf die Welt gebracht. Sie werden sehen. Wie soll er denn heißen?“
Klara lächelte erschöpft. In ihren Augen Glanz.
„ Wir werden ihn Adolf nennen“, antwortete sie und drückte den Neugeborenen
ganz fest an sich.
 

Thylda

Mitglied
Ob man den Text in seiner Thematik und seiner Ausführung nun mag oder nicht, im Grunde geht es ja in dem Text um die Frage, ob Alles nicht viel besser gewesen wäre, wenn es Hitler nicht gegeben hätte. Die deutsche waidwunde Seele! Die meisten von uns haben von dieser Geschichte die Nase voll, auch wenn es politisch unkorrekt ist, dies zu sagen, denn man hat betroffen zu sein und gefälligst aus der Vergangenheit zu lernen. Damit dies auch ordentlich in das deutsche Gemüt einsinkt, wird man jedes Schuljahr mehrfach mit dieser Erbsünde konfrontiert. Auch später wird das mulmige Gefühl am Leben erhalten, egal ob die eigenen Eltern den Krieg noch erlebt haben oder nicht. Die Umstände die damals herrschten, begünstigten diesen Verlauf. Ich möchte nicht behaupten, daß es zwingend war, aber immerhin doch wahrscheinlich. Die konkrete Ausgestaltung ist davon letztlich unabhängig, weil eine andere charismatische Person als Hitler, die den verzweifelten und naiven Leuten den Himmel versprochen hätte, sicherlich auch erfolgreich gewesen wäre. Verdummung (Glotze), Verzweiflung (Kriese, HartzIV) und Dinge über die man nicht laut sprechen kann, die aber existieren (political correct) gibt es heute auch. Da stelle man sich einen Topf vor, in dem es kocht (gefühlte Ungerechtigkeit + geringe Besserungsaussichten = Verzweiflung) und setze einen festsitzenden Deckel auf (political correctness). Da gibt es dann drei Möglichkeiten: 1. Druck wegnehmen, 2. Ventil (kurzfristig), 3. Boom. Vielleicht hat der nächste Adolf schon das Licht der Welt erblickt.

Thylda
 

Elaria

Mitglied
Ob nun Hitlers Geburt oder die von Gretchen Mayer, ich persönlich finde es nach wie vor misslungen. Die Überschrift „Fehl-Geburt?“ ist nun wesentlich passender, finde ich, aber der Rest schreit mich an „Nein“. Verzeih lieber Ralf! Ich habe viele Deiner Texte gern gelesen. Diesen nicht.z.B. Läuft ein Kind nicht nach einem halben Jahr, Otto war keine Totgeburt soweit ich weiß, all das....
Es spielt aber eigentlich auch keine Rolle. Ich sehe schon, Dir ist das Thema wichtig. Darum bleib dran!;)
Viel Erfolg!

Liebe Grüße,
Elaria
 

Muffinman

Mitglied
Hallo Ralf,

achja... die Überschrift. Also Fehlgeburt finde ich auch nicht wirklich gut... einfach weil man mit seiner Interpretation schon in eine bestimmte Richtung gedrängt wird. Wie gesagt, diese Geschichte: "Das hat schlecht zu sein!" Wie wäre es denn mit einer Überschrift aus Sicht der Mutter oder der damaligen Gesellschaft, zum Beispiel... sowas wie "Wunschkind". Damit treibt man den Pflock auch gleich nochmal ein wenig tiefer hinein ;) Auf dass das Meer überschäumt und jeder mit sich selbst ins Gericht geht *g*

Obwohl, mir fällt gerade auf, dass man sich da auch schnell als Autor ins Abseits stellen kann, wenn die Überschrift als eigene Meinung interpretiert wird :/ Knifflige Kiste...

VG, der Muffinman
 

Ralf Langer

Mitglied
Kontroverse

Liebe Leute,
ich habe mich entschieden die zweite Version stehen zu lassen.
Ich glaube, sie ist strukturell glaubwürdiger, insbesondere wegen
der doch von mir arg bemühten Gedanken der Mutter, zum Zeitpunkt
der Geburt.

Richtig ist auch, das die Geschichte letztlich nur um diesen Namen
kreist. Der Plot ist „billig“ sei nur „Effekthascherei“ könnte man daher sagen.
Ich bin nach wie vor überzeugt, dass er funktioniert.
Was den Text „spannend“ macht, ist nur der Weg dahin, und mein Versuch,
den Leser bis zum Ende im Unklaren zuhalten.

Wenn mir dies gelungen ist(?), liest sich dann der Text ganz anders,
weil er provoziert, weil er zwingt Stellung zu beziehen.

Ich habe auch deswegen versuch, einen Startpunkt für die Geschichte
zu wählen, die der „vollkommenen“ Unschuld entspricht.
Gleichzeitig habe ich noch den Blickwinkel der Mutter gewählt.
Und lasse nur die Akteure sprechen.

Richtig ist, dass der historische Zufall(den ich gegoogelt habe(Blue)),
diese Variante noch unterstützt.

Möglich auch, das der Text literarisch nicht besonders gelungen ist.
Der Erzähler hält sich heraus. Nur ich gebe mit dem Titel ein Urteil.
Und da sitze ich natürlich in der Falle der „political Correctness“.
Mir scheint jeder Titel, sowohl meiner als auch die von euch vorgeschlagenen,
sind schon Bewertungen. Das impliziert sozusagen der Hauptdarsteller.
Ich habe nach einigen Erwägungen entschlossen, bei meinem ersten Gedanken zu
bleiben.

Habt dank für eure Kommentare
Ralf
P.S.
Einen Titel für dies Stück hatte ich noch in Überlegung
"Mutterglück"
 

Ralf Langer

Mitglied
Fehlgeburt ?

Dann ließen die Schmerzen nach.
Das Kind gab seinen ersten kräftigen Schrei.
„ Es ist ein Junge. Was für ein Prachtkerl.“
Die Hebamme lächelte, trennte die Nabelschnur, wusch das Blut von ihm ab,
wickelte den Winzling dann in ein Tuch, und legte ihn Klara auf die Brust.
„ Er ist so klein“, sagte Klara erschöpft.“ Sehen sie nur, die dünnen Ärmchen.“
Die Hebamme schüttelte energisch den Kopf.
„ Ist doch noch ein Baby. Das wird schon.“
„ Gustav war auch so klein. Und er war immer krank. Und Ida war auch
so zierlich, hat gehustet, bis sie starb.“
Tränen schossen aus ihren Augen.
„ Dieser hier wird leben. Ganz bestimmt. Hören sie doch nur. Diese kräftige
Stimme!“
„Und Otto kam schon tot auf die Welt.“
„ Klara, der Junge wird leben. Ist kerngesund!“
„ Drei Kinder habe ich zu Grabe getragen. Seit Wochen bin ich in die Kirche gegangen, und hab gebetet:
Lieber Gott, den lass leben. Mehr Tod ertrag ich nicht!"
Sie blickte lange auf ihren Jungen.
„Er sieht so schwach aus.“
„Ach Klara schauen sie doch. In einem halben Jahr wird er das erste Mal auf eigenen Beinen stehen. Wird anfangen zu sprechen und sie auf Trab halten. Vertrauen sie mir.
Ich hab schon viele Kinder, wie diesen, auf die Welt gebracht. Sie werden sehen. Wie soll er denn heißen?“
Klara lächelte erschöpft. In ihren Augen Glanz.
„ Wir werden ihn Adolf nennen“, antwortete sie und drückte den Neugeborenen
ganz fest an sich.
 
S

suzah

Gast
hallo ralf langer,

"Einen Titel für dies Stück hatte ich noch in Überlegung
"Mutterglück"

dieser m.e. unpassende titel macht die geschichte nicht besser. es ist doch eigenartig, dass mit ausnahme vo bluefin (dem ich unterstelle, dass nicht nur sein nick männlich ist) nur die männer zustimmende kommentare gaben.

lies bitte nochmal meinen ersten kommentar, vielleicht siehst du dann das damalige "mutterglück" mit anderen als heutigen augen.

klara war dienstmädchen, von ihrem dienstherrn alois geschwängert (was zu der zeit kein einzelfall war) und hatte das glück, dass er sie heiratete, weil er sie für die betreuung seiner kinder aus zweiter ehe brauchte, deren mutter an tbc verstorben war.
die todesursache diphterie (oder auch tbc) raffte viele kinder weg, man musste damit rechnen. obwohl sie nun auf das überleben des vierten kindes hoffte, wird sie das wahrscheinlich mit anderen worten ausgedrückt haben.


liebe grüße suzah
 

Ralf Langer

Mitglied
liebe suzah,
da ich ein mann bin und zusätzlich bisher keiner geburt
beigewohnt habe, bleibt dieses Stück menschwerdung für mich
dunkel.
ein manko.

das die mutter anders dachte oder sprach ist richtig

ich habe ihr meine gedanken in ihren kopf gelegt und die
wahren historischen fakten ausgeblendet,
in der hoffnung, das der text dann kurz und der plot zwingend bleibt.

literarische freiheit?
möglicherweise nicht angebracht bei dieser thematik?

in so fern ist es auch eher ein stück "phantastische" literatur

gerne würde ich ein sück wie dieses lesen, das von einer
frau geschrieben wäre.

wie wäre es?

veregneten gruß von der ruhr
ralf
 
S

suzah

Gast
hallo ralf langer,
ja nun, du erklärst es.

das sollte kein "meckern" sein, lediglich mein eindruck aus der geschichtlichen kenntniss der damaligen verhältnisse.

deine anderen texte fand ich jedenfalls viel besser und hab sie gern gelesen.

liebe grüße aus heute sonnig-wolkigen berlin, suzah
 

Thylda

Mitglied
Lieber Ralf

den Titel Mutterglück finde ich gar nicht schlecht. Zum einen, weil das Wort so herrlich altmodisch und in unserer Zeit schon fast zynisch ist, zum anderen, weil es in der entsprechenden Zeit so ein stehender Begriff war. Letzlich kann ich mir gut vorstellen, daß Adolfs Existenz seine Mutter, die von seinem Wahnsinn ja nichts mehr mitbekommen hat, schon erfreut hat, wie man eben allgemein zu seinen Kindern Zuneigung verspürt.
Was die Beschreibung der Geburt selbst angeht, kann ich natürlich nicht wissen, wie Klara empfunden hat. Aber ich kann grob von mir selbst aus schließen. Ich war jedesmal so mit dem Vorgang und mit den Schmerzen beschäftigt, beziehungsweise halb in Trance und Konzentration, daß ich mir jedenfalls während der Presswehen keine philosophischen Fragen bezüglich des Kindes gestellt habe. Ich wollte es einfach nur hinter mich bringen. Aber vielleicht wäre das anders gewesen, wenn meine Kinder vorher gestorben wären.

Liebe Grüße
Thylda
 

Ralf Langer

Mitglied
THYLDA

LIEBE THYLDA;
ich habe dn text ja umgestellt,
und die gedanken zeitlich nach der geburt
plaziert.
ist das nicht glaubwürdiger?
RALF
 

Thylda

Mitglied
Sorry, Ralf, so war es nicht gemeint. Meine Geburten liefen eben anders, aber das ist auch noch nicht so lange her. Ich wollte nur im Zusammenhang mit Suzas Kommentar sagen, daß es durchaus vorstellbar ist, je nach vorheriger Erfahrung, daß jede Mutter anders damit umgeht. Wenn vorher kein Kind gestorben ist, denkt man über so etwas vielleicht nicht unbedingt nach. Suza brachte aber vor, daß man damals wohl damit rechnete, daß ein gewisser Anteil der Kinder nicht durchkommt. Und ich denke eben, daß Deine Geschichte auch in der ersten Version so abwegig nicht ist. Ob man den Stil mag oder nicht (@blufin, ich rede in der 3. Person über Wale und Winnetou sieht seinen Bruder wieder wenn der Vollmond durch die Lupe scheint ;-) nicht böse sein, bluefin! ).

LG
Thylda
 
S

suzah

Gast
hallo thylda,
du hast recht, dass die philosophischen gedanken nicht gerade in der geburtsphase auftreten (sondern eher während der schwangerschaft).
die übersteigerte verherrlichung der mutterschaft "mutterglück", mit dem mutterkreuz belohnt, wurde erst in der ns-zeit propagiert, und hatte wenig mit dem heutigen normalen glücksempfinden einer mutter gemein.
vorher wurde zumindest in den unteren schichten nicht so viel trara darum gemacht.
liebe grüße suzah
 



 
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