Liebe Gabriele,
mich erinnert dein Text an ein Schillerzitat, ungefähr so:
[blue]Willst du dich selbst erkennen, schau, wie die anderen es treiben, willst du die anderen erkennen, blick in dein eigenes Herz[/blue]. Ich hoffe, meine Erinnerung hat mich jetzt nicht betrogen.
Ja ungefähr so funktioniert es mit dem Erkennen. Im Zusammensein erfährt man an seinen Reaktionen auf den anderen, wer man denn nun eigentlich ist, und was man vielleicht verändern möchte.Und an den Reaktionen des anderen hofft man immer, ablesen zu können, wer er denn sei. Das Spannende ist, dass sich jeder Mensch ständig wandelt, vielleicht nicht sofort bis in seine tiefsten Tiefen, sondern zunächst mehr an der Oberfläche, aber im Laufe der Jahre kann man doch entscheidende Veränderungen feststellen, wenn zwei sich bemühen, es miteinander auszuhalten, was nun einmal nicht einfach ist. Aber eines sollte man doch im Auge behalten, nämlich an den Dingen, die man für sich als gut und richtig erkannt hat, möglichst festzuhalten, sie jedenfalls nicht bei dem geringsten Anlass fallen zu lassen. Ja, ein Stück Selbstbehauptung gehört in jede gute Beziehung.
Sehr geglückt finde ich den Aufbau Deiner beiden Strophen.
Liebe Grüße von Vera-Lena