Fragen über Fragen

4,70 Stern(e) 3 Bewertungen

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Herbert,

ein gelungenes Sonett!

Aber verdirb uns doch nicht den ganzen Spaß! ;) Das muss ich doch gar nicht wissen, was der Geist ist, Hauptsache er begegnet mir, ich meine nicht als Schlossgespenst, sondern so, wie Du es auch beschrieben hast.

"Breughel,Brams und Briest" finde ich eine witzige Zusammenstellung.

Da Phagen Lebewesen sind, vermute ich mal, dass auch sie auf irgendeine Weise mit Geist verbunden sind.

Was der Geist denn sein könnte, kann sich natürlich auf der Erde nur der Mensch fragen. Das ist sein schwieriges Schicksal, dass er um Erkenntnis bemüht ist, naja und wo Erkanntes dann hinführen kann, wissen wir auch (Kriege usw)

Heute und morgen werde ich mir mit der Fragerei nicht den Geist verrenken. Aber ich freue mich über Dein geistreiches Gedicht.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

HerbertH

Mitglied
Liebe Vera-Lena,

hab vielen Dank für die lobenden Worte und die gute Wertung :).

Ich will natürlich niemandem, schon gar nicht Dir :), den Spass verderben.

Was das Thema, und das hast Du natürlich messerscharf erkannt, so spannend macht, ist die Selbstbezüglichkeit, das der Geist über den Geist reflektiert, woraus natürlich die "Biestigkeit" der Frage resultiert.

Liebe Grüße

Herbert
 
H

Heidrun D.

Gast
Ja,

ein exquisites Teilchen, klug & gut gemacht!

Mmmmhmalsummt
:)
 

MarenS

Mitglied
Ein eigenwilliges Sonett. Erst einmal musste ich mich mit der Kürze der Zeilen anfreunden. Der Inhalt half aber sehr schnell über anfängliche Skrupel hinweg.
Am Ende angekommen, gefällt mir der Inhalt nach wie vor hervorragend, die Kürze der Zeilen ist für mich gewöhnungsbedürftig.

Grüße von Maren
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Maren,

es freut mich, dass Dich der Inhalt anspricht. Die Kürze der Zeilen ist für mich Stilmittel: Es sollen die Facetten der Grundfrage kaleidoskopartig aufscheinen.

Vielen Dank fürs Lesen und den Kommentar.

Liebe Grüße

Herbert
 

MarenS

Mitglied
Werter Herbert, dass du die Zeilen nicht so kurz hieltest, weil du der längeren Zeilen nicht mächtig bist, hab ich auch nicht geargwöhnt. *grinst
Ein Sonett mit solch kurzen Zeilen war einfach (nicht mehr und nicht weniger) für mich gewöhnungsbedürftig. Inzwischen hab ich mich nach wiederholtem Lesen daran gewöhnt und finde, dass es stimmig ist und somit deine Kurzzeilen ihre Berechtigung haben.

Grüße von Maren,
die darauf wartet, das der Geist, bei der Überlegung wo er nun stecke, sich irgendwann einmal in den eigenen Schwanz beisst. Eine äußerst amüsante Vorstellung, wie ich finde. Da siehst du mal, was dein Gedicht anrichtet.
 

MuusTri

Mitglied
Hallo Herbert,

dein Gedicht finde ich super, gerade wegen der Kürze der Zeilen, denn ich liebe schnelle Gedichte!

(Mit "schnell" ist weder die Dauer der Erschaffung noch die des Lesens des Werkes gemeint, sondern einzig die rasche Reimfolge)

Inhaltlich stößt mir die letzte Zeile etwas bitter auf, aufgrund des "verrenken"s.
Mir ist nämlich nicht klar, was überhaupt den Geist verrenken "muss", zumal ich eher [blue]kann[/blue] nehmen würde, klingt zwar nicht so schön, "muss" klingt aber so nach vorherbestimmt.

Die Frage - was für mich logisch wäre - kannst du in der letzten Zeile ja nicht meinen, denn sonst hättest du ja "[blue]Sie [/blue]muss den Geist verrenken" gedichtet.
Vielleicht meinst du mit "das" ja das Fragen,
aber dann würde "kann" wirklich besser passen, denn ich empfinde das Fragen nach solch existentiellen Dingen wie dem Geist nicht als "Muss" sondern höchstens eben als lästiges Schicksal von Menschen, die sich mit nichts abfinden und ist also dementsprechend nicht auf alle Menschen zu übertragen.

Mit einem nachdenklichen Gruß,

Tristan
 

HerbertH

Mitglied
Hallo MuusTri,

vielen Dank für Deinen durchdachten Kommentar. In der Tat gibt es mehrere Möglichkeiten für die letzte Zeile. Ich habe "Das" gewählt, weil ich damit das Fragen einerseits und die Gesamtproblematik, das Darüber-Nachdenken also, andererseits beides ansprechen kann. Ich hatte übrigens in meiner ersten Version statt "muss" tatsächlich "kann" stehen. Aber durch die getroffene Wahl wollte ich zum Ausdruck bringen, dass es viele Fragen, aber doch keine allgemeine Antwort darauf gibt, und auch, dass der Geist über sich selber nachdenkend in die Verrenkungen der Selbstbezüglichkeit geraten muss.

Vielen Dank noch mal und liebe Grüße

Herbert
 

HerbertH

Mitglied
Was ist der Geist? Welch Fragen!
Ganz einfach nur Neuronen,
Worin Gedanken wohnen,
In Mustern steter Plagen?

Ein Subjekt aller Phagen?
Wohnt Geist in Rinderclonen?
Im Bauch? In heil'gen Zonen?
In Büchern voller Sagen?

Bei Breughel, Brahms und Briest?
In uns, die dieses denken?
In Dir, derweil Du liest?

Die Antwort mag beschenken.
Die Frage ist das Biest,
Es wird den Geist verrenken!
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Tristan,

ich hab das letzte Terzett nochmal verändert. Vielleicht ist es so für Dich stimmiger? Das Biest ist's! Und jetzt wird es, kein Muss mehr...

Herzliche Grüße

Herbert
 



 
Oben Unten