Botschafter
Mitglied
Ich habe nichts gegen Franzosen! Wieso sollte ich etwas gegen sie haben? Ich mag Franzosen. Ihren Wein mag ich. Sie vielleicht etwas weniger, aber ihren Wein mag ich. Natürlich gibt es besseren. Vielleicht ist sogar die Mehrheit besser. Aber es gibt durchaus französische Weine, die ich trinken kann; die mir munden.
Wenn wir schon bei munden sind: haben sie schon mal einer Horde Franzosen bei ihrer Konversation zugehört? Die Sätze melodiegeschwängert, die Gestik schwungvoll wie ein Croissant und die Mimik schlimmer als Knetmasse in Kinderhänden. Es scheint, als könnten sie nicht schlicht sprechen. Nicht der Sinn der Worte steht im Vordergrund - worüber sollte man in einem Land voller Felsen, Stauden und gestopften Entenlebern auch sprechen wollen - die Theatralik ist es, von der die französische Kommunikation lebt.
Zweifelsfrei gehen Franzosen nach langen Diskussionen von einander ohne einen Deut dessen verstanden zu haben, was die Teilnehmenden von sich gegeben haben, bzw. damit aussagen wollten. Trotzdem und natürlich wird während jeder Art von Gespräch wild genickt und überzeugend gestikulierend „Oui Monsieur“ und „Mais non Madame“ gesungen ohne jedoch irgend ein Ziel damit zu verfolgen oder gar sinnvolle Zusammenhänge herstellen zu wollen.
Die letzte Tatsache erstaunt nicht weiter vor dem Hintergrund, dass sinnvolle Zusammenhänge in der französischen Ausdrucksweise mutmasslich für Franzosen und erwiesenermassen für Aussenstehende in keiner Weise erkennbar sind. Zusätzlich belastend wirkt sich für unsereiner dabei die Tatsache aus, dass der Franzose dem Deutschen nur äusserst bescheiden mächtig ist.
Auch auf die Gefahr hin, dass Sie als Leser denken könnten, ich würde mich zu stark ereifern, muss ich doch meiner Bestürzung Ausdruck verleihen, welche ich in Vichy empfand, als ich im Restaurant in meiner Muttersprache eine Bratwurst mit Pommes bestellen wollte und nichts erhielt ausser dahingehende Ausreden, dass die Bedienung kein Deutsch spreche. Ich hätte es ja in der Provinz schon nicht verkraftet, dass ein Land, das bekanntermassen jährlich von Tausenden, ja Millionen von deutschsprachigen Touristen besucht wird, nicht deren Sprache beherrscht, aber in Vichy...! Ich war sprachlos und verliess das Lokal.
Es sollte sich herausstellen, dass wenigstens das Ordern von Bier gelingen sollte, auch wenn es sich dabei um niederländisches Braugut handelte und ich zur Schande aller frankophonen Serviceangestellten nur mit einem profanen „Heineken bitte“ zu meinem ersehnten Bier kam.
Ich schlenderte anschliessend also hungrig und von dem Bier auf nüchternen Magen vorbelastet durch die Stadt Vichy.
Gegen die Sauberkeit kann man ja nichts sagen, aber die Bewohner scheinen einem doch sehr südlich. Einwanderer aus Algerien, Tunesien oder Marokko vermutlich. Schwarze Haare, allesamt. Dazu noch die dunklen Strassen zwischen den grau-schwarzen Bauwerken aus einer Zeit, die auch zu ihrer Zeit nicht die gute alte gewesen sein kann. Man fühlte sich doch unbehaglich. Krampfhaft hielt ich mich an der Tasche meiner Spiegelreflegkamera fest. Man muss diesen Immigranten jedoch zu Gute halten, dass sie in ihrem Konversationsverhalten ihren Gastgebern überlegen sind. In schier bayrischer Manier stehen sie zusammen und lamentieren. Dadurch verängstigt, dass ich nicht verstand, ob dieses Rudel lederner Schnurrbartträger über den heimatlichen Befreiungskampf oder meine Fotoausrüstung konferierte, zog ich es vor, mein Hotel aufzusuchen und mich von da an nach 19 Uhr nur noch dort aufzuhalten. Begünstigt wurde dieser Entschluss durch die Tatsache, dass ich in meinem Zimmer DW-TV empfangen konnte. Was mich hingegen in Rage versetzte, waren die zeitweiligen Sendungen in Englisch und Spanisch (ich hielt es erst für Elsässisch, was ja noch erträglich gewesen wäre). Die Lektüre des Spiegels während diesen „Sendepausen“ hielt mich jedoch davon ab, mich in gebührend ungebührender Manier an der Rezeption über diesen Zustand zu beschweren. Der Ehrlichkeit halber sei ergänzt, dass unter den gesamten Hotelangestellten niemand je etwas von einer anderen Sprache als Französisch gehört zu haben schien und mich auch dieser Umstand dazu bewog, meinen Ärger über das leidliche Fernsehprogramm in heimatlicher Sprache in einem Warsteiner aus der Minibar zu ertränken.
Ansonsten kann ich Ihnen nicht viel über dieses Frankreich erzählen. Am zweiten Tag meines Urlaubs bekam ich Blähungen und litt fortan an unkontrollierbaren Darmentleerungen, welchen ich erst einen Tag vor dem Ende meines Aufenthaltes in Vichy wieder einigermassen zuverlässig Einhalt gebieten konnte.
Das grosse und meine Eindrücke dieses Landes positv prägende Geheimnis Frankreichs ist und bleibt für mich jedoch die Frage, wie es dem Zimmermädchen ohne Wissen um die deutsche Sprache möglich war, meinem Wunsch nach Toilettenpapier Folge zu leisten.
Wenn wir schon bei munden sind: haben sie schon mal einer Horde Franzosen bei ihrer Konversation zugehört? Die Sätze melodiegeschwängert, die Gestik schwungvoll wie ein Croissant und die Mimik schlimmer als Knetmasse in Kinderhänden. Es scheint, als könnten sie nicht schlicht sprechen. Nicht der Sinn der Worte steht im Vordergrund - worüber sollte man in einem Land voller Felsen, Stauden und gestopften Entenlebern auch sprechen wollen - die Theatralik ist es, von der die französische Kommunikation lebt.
Zweifelsfrei gehen Franzosen nach langen Diskussionen von einander ohne einen Deut dessen verstanden zu haben, was die Teilnehmenden von sich gegeben haben, bzw. damit aussagen wollten. Trotzdem und natürlich wird während jeder Art von Gespräch wild genickt und überzeugend gestikulierend „Oui Monsieur“ und „Mais non Madame“ gesungen ohne jedoch irgend ein Ziel damit zu verfolgen oder gar sinnvolle Zusammenhänge herstellen zu wollen.
Die letzte Tatsache erstaunt nicht weiter vor dem Hintergrund, dass sinnvolle Zusammenhänge in der französischen Ausdrucksweise mutmasslich für Franzosen und erwiesenermassen für Aussenstehende in keiner Weise erkennbar sind. Zusätzlich belastend wirkt sich für unsereiner dabei die Tatsache aus, dass der Franzose dem Deutschen nur äusserst bescheiden mächtig ist.
Auch auf die Gefahr hin, dass Sie als Leser denken könnten, ich würde mich zu stark ereifern, muss ich doch meiner Bestürzung Ausdruck verleihen, welche ich in Vichy empfand, als ich im Restaurant in meiner Muttersprache eine Bratwurst mit Pommes bestellen wollte und nichts erhielt ausser dahingehende Ausreden, dass die Bedienung kein Deutsch spreche. Ich hätte es ja in der Provinz schon nicht verkraftet, dass ein Land, das bekanntermassen jährlich von Tausenden, ja Millionen von deutschsprachigen Touristen besucht wird, nicht deren Sprache beherrscht, aber in Vichy...! Ich war sprachlos und verliess das Lokal.
Es sollte sich herausstellen, dass wenigstens das Ordern von Bier gelingen sollte, auch wenn es sich dabei um niederländisches Braugut handelte und ich zur Schande aller frankophonen Serviceangestellten nur mit einem profanen „Heineken bitte“ zu meinem ersehnten Bier kam.
Ich schlenderte anschliessend also hungrig und von dem Bier auf nüchternen Magen vorbelastet durch die Stadt Vichy.
Gegen die Sauberkeit kann man ja nichts sagen, aber die Bewohner scheinen einem doch sehr südlich. Einwanderer aus Algerien, Tunesien oder Marokko vermutlich. Schwarze Haare, allesamt. Dazu noch die dunklen Strassen zwischen den grau-schwarzen Bauwerken aus einer Zeit, die auch zu ihrer Zeit nicht die gute alte gewesen sein kann. Man fühlte sich doch unbehaglich. Krampfhaft hielt ich mich an der Tasche meiner Spiegelreflegkamera fest. Man muss diesen Immigranten jedoch zu Gute halten, dass sie in ihrem Konversationsverhalten ihren Gastgebern überlegen sind. In schier bayrischer Manier stehen sie zusammen und lamentieren. Dadurch verängstigt, dass ich nicht verstand, ob dieses Rudel lederner Schnurrbartträger über den heimatlichen Befreiungskampf oder meine Fotoausrüstung konferierte, zog ich es vor, mein Hotel aufzusuchen und mich von da an nach 19 Uhr nur noch dort aufzuhalten. Begünstigt wurde dieser Entschluss durch die Tatsache, dass ich in meinem Zimmer DW-TV empfangen konnte. Was mich hingegen in Rage versetzte, waren die zeitweiligen Sendungen in Englisch und Spanisch (ich hielt es erst für Elsässisch, was ja noch erträglich gewesen wäre). Die Lektüre des Spiegels während diesen „Sendepausen“ hielt mich jedoch davon ab, mich in gebührend ungebührender Manier an der Rezeption über diesen Zustand zu beschweren. Der Ehrlichkeit halber sei ergänzt, dass unter den gesamten Hotelangestellten niemand je etwas von einer anderen Sprache als Französisch gehört zu haben schien und mich auch dieser Umstand dazu bewog, meinen Ärger über das leidliche Fernsehprogramm in heimatlicher Sprache in einem Warsteiner aus der Minibar zu ertränken.
Ansonsten kann ich Ihnen nicht viel über dieses Frankreich erzählen. Am zweiten Tag meines Urlaubs bekam ich Blähungen und litt fortan an unkontrollierbaren Darmentleerungen, welchen ich erst einen Tag vor dem Ende meines Aufenthaltes in Vichy wieder einigermassen zuverlässig Einhalt gebieten konnte.
Das grosse und meine Eindrücke dieses Landes positv prägende Geheimnis Frankreichs ist und bleibt für mich jedoch die Frage, wie es dem Zimmermädchen ohne Wissen um die deutsche Sprache möglich war, meinem Wunsch nach Toilettenpapier Folge zu leisten.