frühsommer

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nisavi

Mitglied
hallo, ihr alle,

ich hatte eigentlich nicht die absicht, hier noch etwas öffentlich zu äußern, aber aufgrund deiner nachfrage, frau stoffel, werde ich es doch tun.

ANGST habe ich nicht bekommen, aber erhebliche zweifel daran, ob es überhaupt etwas bringt, hier in der leselupe weiterhin texte zu posten.

carlo, der ja fairerweise gleich in seinem profil angibt, warum er hier ist, redet im hinblick auf den text über knatterei und öde melange. klasse, carlo, du schlägst dich wacker, aber meinst du nicht, dass ein literaturforum vielleicht die falsche location ist, um "einen auf dicke eier zu machen" (o-ton profil)?

JoteS faselt von zuckerguss, substanzlosigkeit und lyrikunfall. nun gut, aber was soll ich mit diesen hinweisen anfangen?

stoffel, deine anmerkungen fand ich indes ok. textbezogen jedenfalls. was die greife anbelangt, so möchte ich noch einmal sagen, dass ich sie als synonym für greifvögel verwendet habe. dieses wort ist zumindest hier, wo ich lebe, recht gebräuchlich.

mit hanna habe ich mich per pn verständigt.

abschließend möchte ich euch bitten, eure privaten rangeleien an anderer stelle auszutragen.

lg
n.
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
riechst du die see?

sie liegt am ende der straße hinter dem hügel
[blue]liegt die strasse hinter dem hügel oder die see? - natürlich die see, aber der grammatikalische bezug ist seltsam verschwommen - unschön![/blue]
ein wind kommt von dort
[blue]könnte sich auch auf den hügel beziehen (s.o.)[/blue]
er will mit den mohnmädchen tanzen
[blue]man fragt sich schon ein wenig, wo dieses girl jetzt plötzlich herkommt und warum wir nicht mehr darüber erfahren....[/blue]
den blauen mühlen streicht er die flügel

greife lehren ihre jungen das fliegen
wieder und wieder ändern sie richtung und höhe
lassen sich fallen und schreien
schreien und steigen empor
[blue]nach der ersten, vom mohnmädchen, das ja noch als zierrat durchgehen mag, doch eher geradlinigen strophe nur ein willkürlicher wechsel in eine krude mischung aus mythologie und naturkundlicher beschreibung - auch dies bedrüfte der fortführung um nicht einfach nur grotesk zu wirken.[/blue]

zeit vergeht nur zwischen kopfsteinen
im geräusch das die autos verlieren wenn sie darüberholpern
[blue]Sehr lyrisch, sehr schön!!! Für diese zwei Zeilen ein dickes Kompliment![/blue]

nicht hier
[blue]unsinn! bei der obigen strophe denkt man: HIER vergehrt die zeit nur zwischen... und dann ein "nicht hier" - neee.... [/blue]

hier stunden der wind das knarren der mühlräder
und der habichtflug den tag
[blue]einzig das "flugbild" stört mich, da schon weiter oben eins mir greifen ist und beides in kombination wenig durchdacht wirkt. für sich allein genommen ein wunderschöner satz![/blue]

am horizont ein gewitter
[blue]dessen sinn und aussage man so nicht verstehen kann - lässt man diese zeile einfach weg, hat das gedicht einen viel besseren schluss und erzeugt viel eher die wahrscheinlich gewollte stimmung.[/blue]

Hallo Nisavi

Bitte unterlasse dieses "ich weiss nicht, ob ich überhaupt noch... -Gejammer", diese weinerliche Koketterie, die insgeheim nur auf eine Aufforderung, unbedingt weiter zu machen wartet, finde ich widerlich.

JA - MACH UNBEDINGT WEITER.

Ich sehe doch, dass in diesen Gedicht wirklich tolle Details stecken... Ich sehe aber auch, dass es als Ganzes nicht funktioniert, was sich aber beheben liesse. Natürlich ist das nur meine subjetive Meinung.
Oben habe ich versucht, meine Kritik ein wenig zu konkretisieren und ich hoffe, es ist mir leidlich gelungen. Was Du damit anfängst bleibt natürlich Dir überlassen.

Gruss

Jürgen
 
S

Stoffel

Gast
Liebe nisavi,

ich spürte beim lesen Deiner Nachricht eine Traurigkeit. Das tut mir leid, wenn es an dem wäre.

Ich nehme mir einfach das Recht der Nachfrage, Hinterfragung. Und das zeugt doch auch von Auseinandersetzung mit dem Gedankengut anderer hier.
Was meine Texte angeht....
Ob ich selbst etwas daraus ziehe oder nicht, so freut es mich immer, wenn man mich liest und meinen Gedanken folgen möchte.
Wenn ich das tu, so heißt es nicht, das ein Text/Gedicht schlecht ist. Wer bin ich denn? *smile*

Ich bin gespannt auf weiteres von Dir und ich möchte ganz frei auch, da wo es für mich nötig ist, einfach nachfragen dürfen. Ich denke mal, DU hast damit kein Problem.
Mich selbst hat eigentlich Kritik immer weiter gebracht, eben das Stochern, Nachfragen, an mich.....weil ich dann nämlich nochmal (auch wenn ich nicht immer etwas verändert habe)alles selbst hintgerfragt habe.

Nun gut, ich möchte meine Texte "fertig" haben, weil ich sie auch hier und da verwende, um an Ausschreibungen oder Wettbewerben teil zu nehmen.

Einen schönen Tag Dir
und viel Inspiration
lG
Sanne
 

nisavi

Mitglied
hallo JoteS,

um hier zu kokettieren, dafür bin ich zu alt. ich warte auch nicht verzweifelt darauf, dass mich jemand darin bestärkt, hier weiterzumachen. ich wollte lediglich sagen, dass ich keinen nutzen daraus ziehen kann, wenn mir die lupianer hier lyrikunfälle und trübe brühe bescheinigen.

ich danke dir für deine detaillierte textarbeit: DAMIT kann ich etwas anfangen. ich habe versucht, deine anmerkungen aufzugreifen, wie du, gleich unmittelbar im text.


riechst du die see?

sie liegt am ende der straße hinter dem hügel

[red]---> eine straße führt eine leichte anhöhe hinauf. sie endet hinter der anhöhe und geht über in eine schotterpiste, die zum meer führt. was daran seltsam oder unschön? der grammatische bezug ist meiner meinung nach klar.[/red]

ein wind kommt von dort

[red]---> der wind kommt vom meer.(das wetter ändert sich?) da das meer unmittelbar hinter dem hügel liegt, wäre auch die mutmaßung, er käme von hinter dem hügel, nicht falsch.[/red]

er will mit den mohnmädchen tanzen

[red]---> das girl, wie du es nennst, ist ein sprachbild (um ganz genau zu sein, eine personifizierung) für den um diese jahreszeit prächtig blühenden mohn.[/red]

den blauen mühlen streicht er die flügel

greife lehren ihre jungen das fliegen
wieder und wieder ändern sie richtung und höhe
lassen sich fallen und schreien
schreien und steigen empor

[red]---> ich glaube, hier wird tatsächlich nur beschrieben. wenn der leser den mythos mit ins spiel bringt: in ordnung. dies war nicht meine intention. auch weiß ich nicht, wie und zu welchem zweck ich das bild fortführen soll.[/red]

zeit vergeht nur zwischen kopfsteinen
im geräusch das die autos verlieren wenn sie darüberholpern

nicht hier

[red]---> soll heißen: die zeit vergeht nur zwischen den kopfsteinen,wo menschen mittels auto möglichst schnell von a nach b gelangen wollen. nicht dort, wo der mohn und die kornblumen blühen. nicht dort, wo die habichte ihren jungen das fliegen beibringen.für mich ist das logisch. [/red]

hier stunden der wind das knarren der mühlräder
und der habichtflug den tag

[red]---> das zentrale bild wird hier "zusammengefasst" und reflektiert. habichte sind die eingangs beschriebenen greifvögel. noch einmal die greife ins spiel zu bringen, wäre eine dopplung gewesen, die ich nicht gut gefunden hätte.[/red]

am horizont ein gewitter

[red]---> erneut eine frühsommerliche beschreibung, die meines erachtens eventuell sogar mit dem aufkommenden wind korrespondiert.[/red]

lg
nisavi
 



 
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