Hallo Stern,
Das mit der verletzten Seele stimmt schon in gewisser Weise.
Hallo Rosste,
Beim Schreiben fand ich das mit dem Spielen auf den zerrissenen Saiten gar nicht gewagt.
Inwiefern gewagt meinst Du.
Das "Vollkommen" ehrt mich. *freu*
Hallo Noel,
Die letzte Zeile der zweiten Strophe ist mir insofern wichtigt, als dass sie das Sprechen auf das lyrische Du zentriert. Man kann auch sprechen, ohne dass es beim anderen ankommt. Es sollte aber kein Sprechen um des Sprechens willens sein, sondern ein Sprechen mit dem lyrischen Du und nur mit ihm. Deswegen dieses "mit dir" als Abschluß der Strophe.
Zu Deinem Änderunsgvorschlag:
Lass mich bei dir
schlafen heut Nacht
Auf deinen zerrissenen Saiten
Lass mich spielen
Hier und jetzt
Zur nächtlicher Stunde
Lass mich küssen
Deinen schweigsamen Mund
Ohne Worte
Lass mich sprechen
bis der Tag uns
versucht
Meiner Meinung nach geht ohne die einzelnen Verse die äußere Gliederung des Gedichts verloren.
Besonders die Rahmung der Mittelteile der ersten und der dritten Strophe durch den Satz "lass mich" wäre hinsichtlich der äußeren Form nicht mehr erkennbar.
"Zur nächtlicher Stunde" ist grammatikalisch nicht korrekt. Es muß entweder heißen "zu nächtlicher Stunde" oder "zur nächtlichen Stunde", und da gefällt mir persönlich "zu nächtlicher Stunde" besser.
Inhaltlich kann ich mich mit "bis der Tag uns versucht" nicht anfreunden, denn in meiner Intention gehört die Versuchung in die Nacht und der Tag bezeichnet den Anfang für die Zweisamkeit des lyrischen Ichs mit dem lyrischen Du.
Danke für Deine ausführliche Anmerkung.
Grüße an Euch drei
AM