Hallo Gabriele,
alles was ein Mensch im Leben tut, geschieht immer auch aus egoistischen Motiven. Auf Dein Beispiel bezogen, könnte man demnach schlussfolgern: LyrDu "opfert" sich für Chef, Kind und Mann auf und stellt damit indirekt sicher, dass es die Kontrolle über die Qualität der Beziehung zu Chef, Kind und Mann behält - so lange es für die Bequemlichkeit der Anderen nützlich ist, wird LyrDu einen sicheren Platz im sozialen Gefüge behalten. Das "Aufopfern" wird damit zur erfolgversprechenden Strategie gegen soziale Ängste.
Ich weiß, das ist nicht die übliche Denkweise, aber es lohnt sich Abhängigkeiten auch aus dieser Richtung zu betrachten, wenn man sie durchbrechen will.
Dein Text ist also eine gute Gelegenheit in etwas größeren Zusammenhängen nachzudenken, wenngleich die Frage, die Du stellst, auf den ersten Blick eher rhetorisch wirkt.
Schöne Grüße, NDK