Eberhard Schikora
Mitglied
Gedanken einer Gartenpforte
Gestern hat mich die Frau des Hauses frisch gestrichen. Ich hätte nun allen Grund zum Strahlen. Habe ich aber nicht.
Ich bin besorgt um meine Familie – um sie, ihn und … Nein, um die Katze eigentlich nicht. Die ist noch die Vernünftigste.
Aber sie und er, sie sollten sich wirklich ein Beispiel nehmen an den Leuten gegenüber. Zu denen kommt gerade Besuch, eine richtig ausgelassene Gesellschaft. Mein Kollegin Nachbars-Pforte freut sich auch. Sie schwingt vergnügt hin und her, denn schon wieder lässt sie eine Truppe junger Männlein und Weiblein herein. Da ist Highlife.
Und bei uns? Ich komme mir immer so vor, als ob ich keinen reinlassen darf. Und mein Bauchladen, der Briefkasten fühlt sich ziemlich überflüssig. Früher trudelten immer mal für die schon lange ausgezogenen Töchter putzige bunte Karten von ihren Verehrern ein. Jetzt bloß noch die langweilige Zeitung, Werbeprospekte und Bescheide vom Finanzamt – einfach keine vernünftige Post mehr.
Wenn ihr nun wissen wollt, wen von beiden ich für das Dilemma verantwortlich machen würde, hülle ich mich in Schweigen. Auch wenn ich glaube, die Hintergründe einigermaßen zu kennen, fühle ich mich gegenüber meiner Herrschaft irgendwie zu Loyalität verpflichtet. Ich halte dicht, bin ich doch schon von Berufs wegen zum Dichthalten bestimmt.
Aber wenn ich könnte, wie ich wollte, würde ich meinen beiden gern ein Überfallkommando aus lauter lustigen Leuten auf den Hals schicken, damit sie den Laden mal gründlich umkrempeln …
Nur ist das alles so leicht gesagt. Das Einfachste ist manchmal das Schwierigste.
Gestern hat mich die Frau des Hauses frisch gestrichen. Ich hätte nun allen Grund zum Strahlen. Habe ich aber nicht.
Ich bin besorgt um meine Familie – um sie, ihn und … Nein, um die Katze eigentlich nicht. Die ist noch die Vernünftigste.
Aber sie und er, sie sollten sich wirklich ein Beispiel nehmen an den Leuten gegenüber. Zu denen kommt gerade Besuch, eine richtig ausgelassene Gesellschaft. Mein Kollegin Nachbars-Pforte freut sich auch. Sie schwingt vergnügt hin und her, denn schon wieder lässt sie eine Truppe junger Männlein und Weiblein herein. Da ist Highlife.
Und bei uns? Ich komme mir immer so vor, als ob ich keinen reinlassen darf. Und mein Bauchladen, der Briefkasten fühlt sich ziemlich überflüssig. Früher trudelten immer mal für die schon lange ausgezogenen Töchter putzige bunte Karten von ihren Verehrern ein. Jetzt bloß noch die langweilige Zeitung, Werbeprospekte und Bescheide vom Finanzamt – einfach keine vernünftige Post mehr.
Wenn ihr nun wissen wollt, wen von beiden ich für das Dilemma verantwortlich machen würde, hülle ich mich in Schweigen. Auch wenn ich glaube, die Hintergründe einigermaßen zu kennen, fühle ich mich gegenüber meiner Herrschaft irgendwie zu Loyalität verpflichtet. Ich halte dicht, bin ich doch schon von Berufs wegen zum Dichthalten bestimmt.
Aber wenn ich könnte, wie ich wollte, würde ich meinen beiden gern ein Überfallkommando aus lauter lustigen Leuten auf den Hals schicken, damit sie den Laden mal gründlich umkrempeln …
Nur ist das alles so leicht gesagt. Das Einfachste ist manchmal das Schwierigste.