Gefangen im Leben (gelöscht)

Charmaine

Mitglied
Hallo Madeira,

für mein Gefühl ist die Gewichtung in der ersten Strophe noch etwas unklar. Vielleicht so:

So schwer das Essen
So schwer die Glieder
So schwer der Atem
Auch die Menschen
Die Worte

weil die ersten drei sich mehr auf das Subjekt beziehen, die Anderen andere Subjekte einbeziehen.

So schwer das Leben.
Könnte man streichen. Vlt. auch die Wortwiederholungen der nächsten beiden Verspaare „schwer“, „Gott“.

Die Wortwiederholungen der ersten Strophe machen die Schwere schon mehr als deutlich. Das Beschwörende kommt mit zweimal „gehen“ und „Gott der Lebenden“ gut zum Ausdruck.

LG
Charmaine
 

Madeira

Mitglied
Hallo Charmaine,
danke für´s Befassen mit dem Gedicht. Hab die Anregungen eine Weile arbeiten lassen.
Ich kann mich von der Reihenfolge nicht mehr trennen - weiß nicht, ob das NUR ist, dass ich mich daran gewöhnt habe oder warum.
Das Problem mit den wechselnden Subjekten kann ich schon nach vollziehen.
Der Satz "So schwer das Leben" ist für den Wechsel zum "Schwer zu gehen" unverzichtbar.
Aber es scheint ja eh eher nicht zu gefallen, also brauch ich nicht über Änderungen nachzudenken.
Grüße von Madeira
 

Walther

Mitglied
Lb. Madeira,

"Gefallen" ist eine qualitative Sicht der Dinge.
Aber es scheint ja eh eher nicht zu gefallen, also brauch ich nicht über Änderungen nachzudenken.
Daß "es" nicht gefällt, hat zuvörderst rein sachliche Gründe.

In diesem Text ist viel zu viel "so schwer". Man kann den poetischen Kniff, durch Wiederholungen eine Stimmung zu erzeugen, auch zu Tode reiten. Um dies zu toppen, wird der gleiche Kniff dann auch noch für "Gott" gebraucht.

Zusammengefaßt: Nicht "Gefallen" ist das Problem, auch nicht der Inhalt, es ist die Ausführung, um die es hier geht. Und diese ist ganz und gar nicht überzeugend.

Wer als Autor besser werden will, muß genau da ansetzen: Die Hinweise aufnehmen und diese in eine Textverbesserung umsetzen. Das hier
Aber es scheint ja eh eher nicht zu gefallen, also brauch ich nicht über Änderungen nachzudenken.
ist also zu allem Übel noch die falsche Einstellung wohlmeinender Kritik (Charmaine) gegenüber und macht die ganze Geschichte nicht besser sondern insgesamt noch einmal schlechter. Denn jetzt hat, aus Sicht der lesenden Kritiker, nicht nur der Text, sondern auch der Autor ein manifestes Problem.

Rein sachlichen gesehen. Ohne jedes/n "Gefallen".

LG W.
 

Madeira

Mitglied
Hallo Walther,
so radikal, wie du es formulierst, seh ich´s nicht. Die Rückmeldung ist ja gut und wichtig. Aber wenn die Änderungsvorschläge sich zu weit von dem, was mir im Kopf ist, entfernen, kann ich sie halt nicht aufnehemn. Ein neues Gedicht zum Thema ist dann die Alternative.
Entschuldigung an Charmaine, wenn er es als Entwertung seiner Kommentararbeit sehen sollte. So war es ganz gewiss nicht gemeint. Im Gegenteil, konstruktive Hinweise sind viel besser als eine quantitative Bewertung.
Ich habe durchaus schon Anregungen anderer aufgenommen, vielleicht wurde das nicht bemerkt.
Grüße von Madeira
 

Madeira

Mitglied
Und, müsste ich noch anfügen, meine Bemerkung:"das Gedicht scheint eh nicht zu gefallen..." bezog sich nicht auf Charmaines Kritik, sondern die allgemeinen quantitativen Bewertungen. M.
 



 
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