Genervt
Wir sind Genervte, seit
ins Haus zog Onkel Veit;
er führt das Wort, erteilt befehle,
drängt sie uns auf aus rüder Kehle.
Um sechs Uhr in der Fruh
wirft wandwärts er nen Schuh -
das ist der Auftakt, seine Schelle
zur Erstversorgung auf die Schnelle.
Ein weiches Putenei -
nicht selten frisst er drei;
vier Schnitten, dick belegt mit Schinken -
zwei Kannen Kaffee muss er trinken.
Dass sich im Darm nichts staut,
man einen Tee ihm braut -
und kaum, dass er das Zeug gesoffen,
ist neues Übel eingetroffen.
Wir reinigen das Feld
und zählen schon das Geld,
das wir auf seiner Bank vermuten -
Trostpflaster unserm Nervenbluten.
Wir leben angepasst -
noch ist der Onkel Last.
Heut früh verschmähte er die Eier -
heißt das, wir haben bald ne Feier?